Als wäre er vier Jahre alt: Der gemeine Soldat wird von seiner Führung als begriffsstutzig befunden

Impfen bis der Feind kommt: Bundeswehr präsentiert kleine mRNA-Kunde für Soldaten

von Alexander Wallasch (Kommentare: 7)

Eine Bundeswehr, die alles daran setzt, ihren Soldaten mRNA zu injizieren, aber immer weniger Ideen hat, wie sie ihrer verfassungsgemäßen Aufgabe nachkommen soll.© Quelle: Youtube / Bundeswehr Exklusive

Die Bundeswehr zwingt ihre Soldaten zur mRNA-Injektion. Auf der Internetseite des Sanitätsdienstes werden die Vorzüge von mRNA mit einer Kopfschmerztablette verglichen, die „durchaus schlimmere Nebenwirkungen als die Impfung“ habe.

Unbeeindruckt von aktuellen Entwicklungen, gesellschaftlichen Debatten und neuen Erkenntnissen hält sich bei der Bundeswehr hartnäckig die Idee, dass mRNA-Injektionen für jeden Soldaten verpflichtend sein müssen.

Längst ist ein allgemeiner Impfzwang ebenso vom Tisch wie die einrichtungsbezogene Impfpflicht, die so viel Spaltung und Elend in die Pflegeberufe getragen und so wenig Sinn gemacht hat, weil die Übertragung des Corona-Virus durch keine der angebotenen Injektionen verhindert werden konnte. Nein, die Pharmakonzerne haben ihre mRNA-Stoffe nicht einmal dahingehend getestet.

Was passiert da in den Kasernen und warum sind die Entscheider bei der Bundeswehr so stur? Es macht tatsächlich den Eindruck, als ginge es hier um zweierlei Dinge: Eine reine Machtdemonstration und einen groß angelegten mRNA-Feldversuch.

Nun mögen ein fehlender Wettbewerb der Ideen und eine sich über Jahrzehnte verhärtete, träge Bürokratie das ihre dazu tun, wenn sich Dinge nur schleppend verändern oder korrigieren.

Was allerdings bis heute von der Bundeswehr für weit mehr als 150.000 Soldaten online als Information zur Zwangsinjektion angeboten wird, ist noch mal ein Tiefpunkt auf dem Barometer der Unzumutbarkeiten einer Armee, die zwar alles daran setzt, ihren Soldaten mRNA zu injizieren, aber immer weniger Ideen hat, wie sie ihrer verfassungsgemäßen Aufgabe nachkommen soll.

Noch einmal zur Erinnerung und, um es im Hinterkopf zu behalten: Wir schreiben das Jahr 2023 oder das Jahr 1 nach drei Jahren Corona-Regime. Neuer Bundesverteidigungsminister ist der ehemalige niedersächsische Innenminister Boris Pistorius (SPD), der eine allgemeine Impfpflicht als „einzige Chance“ bezeichnete, „das Virus in den Griff zu bekommen“.

Gleichzeitig hatte Pistorius Spaziergänge gegen die Corona-Maßnahmen Anfang 2022 als „reine Provokation" empfunden und behauptet, wer gegen die staatlichen Maßnahmen demonstriere, noch dazu ohne Maske, der wolle den Staat „gezielt bloßstellen“. Er selbst habe „keinerlei Verständnis für diese Form von Protest“.

Diese Vorgeschichte aus dem Leben des neuen Verteidigungsministers muss man rückerinnern, um zu verstehen, wer da gewissermaßen an der Spitze der Spritze steht, die über 150.000 Soldaten verpflichtend in den Oberarm gestoßen wird.

Die Webseite des Sanitätsdienstes der Bundeswehr zur „Duldungspflicht“ beginnt mit folgendem Intro:

„Informationen rund (u)m das Thema Impfen und Duldungspflicht auf einen Blick. Was bedeutet die Duldungspflicht für Soldatinnen und Soldaten und welche rechtlichen Konsequenzen hat ein Verstoß?“

Die Informationen sind in sechs Kapitel unterteilt:

1. Fürsorge des Dienstherrn
2. Basisimpfschema
3. Die Duldungspflicht
4. Folgen der Verweigerung
5. MRNA-Impfstoffe
6. Nebenwirkungen und Mythen

Unter „Fürsorge des Dienstherrn“ erfährt der Soldat, dass geimpft wird, um die „Einsatzfähigkeit der Streitkräfte sicherzustellen und die Soldatinnen und Soldaten zu schützen“. Was diese Fürsorgepflicht nach Soldatengesetz §31 eigentlich bedeutet, bleibt unerwähnt.

Das Kapitel „Basisimpfschema“ beinhaltet alle verpflichtenden Impfungen für Soldaten, von Tetanus bis hin zu Covid-19. Zu letzterer Injektion heißt es im jeweils angehefteten Begleittext unter anderem:

„Die häufigsten Krankheitszeichen einer Infektion mit dem Coronavirus sind Husten, Fieber und Schnupfen sowie Störungen des Geruchs- und oder Geschmackssinns.“

Zum „Basisimpfschema“ wird betont, dass es sich, bis auf Hepatitis A und Influenza, um Empfehlungen der STIKO handelt, die bei Angehörigen der Streitkräfte „aufgrund ihres Tätigkeitsprofils“ allesamt nicht fehlen dürfen.

Ein Extra-Abschnitt unter „Basisimpfschema“ ist Covid-19 gewidmet. Dort wird als Erläuterung, warum mRNA-Injektionen Pflicht sind, auf das Long-Covid-Syndrom verwiesen, das man mit der Spritze reduzieren könne. Außerdem wird auf eine „keineswegs zuverlässige Schutzwirkung“ der AHA+L-Maßnahmen hingewiesen.

Unter „Duldungspflicht“ findet sich eine Erklärung, die in Zukunft interessant werden könnte, wenn es um Wiedergutmachungen geht – dort heißt es nämlich:

„Die Impfung ist nur dann nicht zumutbar, wenn objektiv eine erhebliche Gefahr für Leben oder Gesundheit des Soldaten oder der Soldatin besteht. Dabei ist in jedem Fall der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit zu beachten, insbesondere mit Blick auf mögliche Impfnebenwirkungen.“

Und auch hier haben die Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) eine herausragende Bedeutung, bis hin zum von der Bundeswehr zitierten Bundesverfassungsgericht, welches die „Duldungspflicht“, inklusive mRNA-Injektionen, mit Empfehlungen der STIKO begründet.

Die große Zahl an Impfungen, inklusive mRNA, wird ebenfalls begründet mit dem Erhalt „der Funktionsfähigkeit der Bundeswehr“. Diese sei im Artikel 87a Absatz 1 des Grundgesetzes verankert.

Hier geht es um die Sicherung der Landesverteidigung. Die allerdings dürfte mit Blick auf den desolaten Zustand der Bundeswehr und die Waffenausdünnung in Richtung Ukraine weniger durch eine fehlende mRNA-Spritze gefährdet sein.

Unter „Folgen der Verweigerung“ wird die Impfverweigerung als Befehlsverweigerung beschrieben. Hier werden im Wesentlichen die Sanktionsmaßnahmen bis hin zur „Beendigung des Dienstverhältnisses“ beschrieben. Konkret zur mRNA-Injektion heißt es da:

„Mit der am 24. November 2021 angewiesenen Aufnahme der COVID-19 Coronavirus Disease 2019 Schutzimpfung in das Basisimpfschema will der Dienstherr also nicht nur die Einsatzbereitschaft und Funktionsfähigkeit der Streitkräfte sicherstellen, sondern er kommt dabei insbesondere auch seiner Fürsorgepflicht nach.“

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In Kapitel 5 wird die Frage gestellt: „Was steckt eigentlich im mRNA-Impfstoff?“ Hier wird auf „hitzige Diskussionen“ und eine „Flut an Falschinformationen“ hingewiesen. Das Fazit daraus: „Verunsicherte Menschen stehen einer wirkungsvollen Bekämpfung der Pandemie entgegen.“

Die Bundeswehr fragt:

„Sind wirklich bedenkliche Inhaltsstoffe enthalten?“

Die Antwort soll wohl den Humor des Autors der Bundeswehr belegen:

„Spoiler: Nein.“

Aber keine Sorge, es wird noch grotesker. Denn jetzt folgt eine kleine mRNA-Kunde für Dummies. Der Soldat wird hier von den eigenen Leuten als begriffsstutzig befunden und bekommt eine Erklärung serviert, als wäre er vier Jahre alt:

„Bekanntermaßen spielt die richtige Zutatenauswahl sowie die Qualität im Essen eine entscheidende Rolle. Von Etwas zu viel oder zu wenig, nicht frische Zutaten oder gar das falsche Gewürz können den Geschmack verderben. In einem Sterne-Restaurant verlässt kein Gericht die Küche, ohne dass der Chefkoch die Qualität vorher prüft. So ähnlich verhält es sich auch mit Impfstoffen. Es bedarf strenger Qualitätskriterien und -kontrollen sowie klinischer Studien, bevor sie einem Menschen verabreicht werden dürfen.“

Das sind mRNA-Injektionen à la carte gewissermaßen. Der Soldatenkörper, das unbekannte Wesen, und die Vorzüge der mRNA-Injektion, erklärt vom Sanitätsdienst der Bundeswehr wie aus einem zerfledderten Kinderbuch im Wartezimmer der Kinderklinik:

„Wie im echten Leben auch, macht auch hier Übung den Meister. Wenn dann Coronavirus in den Körper eindringt, kann unsere körpereigene Polizei aufgrund der Kenntnis, wie das Virus aussieht, dieses schneller und effizienter bekämpfen.“

Und wer artig und ohne Widerworte gelesen hat, der bekommt sogleich den Beruhigungsnachtisch vom olivgrünen Onkel Doktor:

„Die mRNA-Bestandteile werden komplett vom Körper abgebaut und verbleiben nicht in den Zellen.“

Und wer immer noch ängstlich unter seinem Stahlhelm hinwegschaut und nicht einschlafen mag, der bekommt die Geschichte erzählt, woraus mRNA tatsächlich besteht. Nämlich nur aus „Fett, Salz, Zucker und Wasser“, also alles, was man sonst für eine sättigende Mahlzeit braucht:

„Auf dem ersten Blick wirken die Inhalts- und Hilfsstoffe des mRNA-Impfstoffes kompliziert und klingen bedrohlich, doch nach einem zweiten Blick in die Fachliteratur schon fast banal.“

Aber es kommt noch besser, denn es geht noch einmal zurück in die Restaurantküche, auf der Speisekarte steht: „Unbedenkliche Impfungen“, und dann wird das volle Programm an mRNA-Literatur angerichtet:

„Wer unbedenklich im Restaurant zur Vorsuppe greift, kann genauso bedenkenlos den Inhalts- und Hilfsstoffen in der mNRA-Impfung vertrauen. Salz, Fett, Wasser und Zucker finden sich nämlich in beidem wieder. Bedenken bezüglich des mRNA sind auch unbegründet - rund 153 Millionen Mal (Stand 23. Februar 2022) wurden beispielsweise mRNA-Impfstoffe in Deutschland ausgeliefert und verabreicht. Kaum ein Impfstoff wurde dementsprechend besser getestet und für sicher befunden.“

Und damit wären wir beim letzten Kapitel, den „Nebenwirkungen und Mythen“. Nach dem bisher Gelesenen beginnt es erwartungsgemäß:

„Um Angst zu schüren, werden häufig wissenschaftlich nicht belegbare Effekte einer mRNA-Impfung im Netz verbreitet.“

Beruhigend wird anschließend auf einen Beipackzettel verwiesen, den mRNA-Ärzte allerdings vielfach vergeblich gesucht bzw. gar nicht erst gesucht haben:

„Nebenwirkungen werden während des Zulassungsprozesses systematisch erfasst und dann in den Beipackzetteln kategorisiert. Sollten nach der Zulassung noch weitere Nebenwirkungen (oder Änderungen bei den bisher bekannten) auftreten, werden diese Beipackzettel auch aktualisiert.“

Jetzt folgt die mRNA-Party aus allen Rohren: das grotesk-tragische Finale dieser Bundeswehr-Information für Soldaten. Unter „Nebenwirkungen der Covid-19-Impfung“ haben sich die Autoren des Bundeswehr-Sanitätsdienstes einen Schenkelklopfer-Spaß mit ihren offensichtlich als vertrottelt betrachteten Soldaten gemacht.

Da heißt es zunächst:

„Es folgt eine Auflistung von sehr häufigen bis gelegentlichen Nebenwirkungen, die bereits bei der ersten Anwendung auftreten können und gesundheitliche Probleme mit sich führen: Kopfschmerzen, Übelkeit, Durchfall, Schwindel, Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre, Morbus Crohn, Asthma-Anfälle, Nierenprobleme.“

Jetzt hat man wohl bei der Bundeswehr kalkuliert, dass der gemeine Soldat ganz erschrocken ist. Und schwupps, kommt die Ätschibätschi-Nase aus der Schreibstube des Feldlazaretts:

Nein, nein, „dies sind aber nicht die Nebenwirkungen einer mRNA-Impfung, sondern die offiziell erforschten Nebenwirkungen einer Ibuprofen-Tablette, welche rezeptfrei in Apotheken erhältlich ist. Der Griff zur Tablette bei nur schwachen bis mäßigen Kopfschmerzen sollte gut überlegt sein.“

Nach diesem Kracher aus der Humorstube wird noch kurz etwas unter dem Propagandabegriff „Impfmythen“ erzählt, ein Abschnitt, der mit folgenden Sätzen endet:

„Die Impfung ist sicher und hat sich bewährt. Allein der Blick auf die verimpften Dosen in Deutschland ist ein Beleg für deren Sicherheit und Wirkung. Sogar der unüberlegte Griff zur Kopfschmerztablette kann durchaus schlimmere Nebenwirkungen als die Impfung hervorrufen.“

Hier allerdings kann man es keinem Soldaten mehr verdenken, dass er jetzt schnell das Weite sucht, wissend, dass mit diesen mRNA-Injektionen irgendetwas richtig schieflaufen muss, wenn diese Injektionen auf so eine truppenverdummende Art und Weise angepriesen werden.

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