Julia Ruhs, die als Moderatorin des neuen ARD-Formats „Klar – Was Deutschland bewegt“ (Produktion von NDR und BR) für Aufsehen sorgte, wurde von ihrer Tätigkeit abberufen.
Die erste Folge im April 2025, „Migration: Was falsch läuft“, beleuchtete kritisch Asylpolitik und Folgen von Kriminalität und sorgte für Aufsehen; so etwas waren kritische Zuschauer bisher nicht vom Regierungs- und Zwangsgebührenfernsehen gewohnt.
Kollegen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk, angeführt von Figuren wie Anja Reschke und Jan Böhmermann, starteten eine Hetzkampagne: Reschke nannte das Format in ihrer Sendung „ein bisschen rechtsextrem“, was den NDR zu einer peinlichen Entschuldigung zwang.
NDR-Mitarbeiter unterzeichneten einen offenen Brief, in dem sie Ruhs vorwarfen, journalistische Grundsätze zu verletzen, und forderten eine „Aufarbeitung“. Nach monatelangem internen Widerstand und mehrstündigen Abrechnungen hat der NDR nun reagiert: Ruhs wird aus den NDR-produzierten Folgen entfernt und darf künftig nur noch BR-Beiträge moderieren – ein faktischer Rauswurf aus dem Sender, obwohl das Format fortbesteht.
Jetzt ist, Medienberichten zufolge, tatsächlich passiert, was sich schon länger angekündigt hatte: Der NDR hat seine als Rebellin aufgebaute Moderatorin Julia Ruhs vom Magazin aus dem Programm genommen und verzichtet zukünftig auf ihre Mitarbeit. Ist das schade? Nein, ist es nicht. Frau Ruhs wollte selbst oder sollte im Auftrag die Leser der Neuen Medien zu den Öffentlich-Rechtlichen zurückholen. Die Idee dahinter fand man genial: Einfach mal ein bisschen Wahrheit berichten.
Aber dann hatte sich Julia Ruhs – die offenbar auch mit dem seltsam düsteren Ruhm nicht gut umgehen konnte – selbst furchtbar verheddert, etwa indem sie sich in den sozialen Medien in Diskussionen mit Lesern der Neuen Medien verstrickte, was häufig zu unschönen Debatten und Disputen führte.
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Hinzu kam noch die alte Garde der öffentlich-rechtlichen Großverdiener, die mit ihrer regierungsnahen Berichterstattung bestens dauerhaft versorgt und teilweise sogar reich damit geworden ist. Sie bekämpft die plötzlich so bedrohlich populär gewordene Kollegin zusätzlich – angeführt von Jan Böhmermann, bis dahin, eine öffentlich-rechtliche Sendung als rechtspopulistischen Quatsch zu diffamieren, was man durchaus als Beleidigung von rechtspopulistischem Quatsch begreifen darf.
Die Platzhirsche wollten nicht zulassen, was die Oberen der Sendeanstalten ihren linksradikalen Politstars mit Frau Ruhs da vorgesetzt hatten, als Gegenwehr gegen die immer größer werdenden Neuen Medien.
Aber durchatmen. Jetzt ist wieder alles beim Alten. Für die Vertreter der Neuen Medien ist es wahrscheinlich besser so, weil sie sich nicht auch noch zusätzlich mit dieser kampagnenartigen Pseudokonkurrenz herumschlagen müssen.
Und ohne jede Häme: Auch um Frau Ruhs ist es nicht schade. Die ARD-Journalistin ist dann eben keine ARD-Journalistin mehr. Jedenfalls dann, wenn sie es ernst meint und sich bei den Neuen Medien bewirbt, die die mittlerweile viel beachtete Journalistin in der Rolle des gefallenen Engels wahrscheinlich mit Kusshand nehmen.
Dabei kann man an Neue Medien mit entsprechenden Mitteln denken, wie Nius oder vielleicht Tichys Einblick oder ein ganz neues Format, finanziert von XY.
Julia Ruhs hatte ihre 15 Minuten Ruhm. Jetzt bietet sich ihr ein kleines Zeitfenster, diese Beachtung für sich und für einen ehrenwerten Journalismus zu nutzen. Wenn sie es klug anstellt und aufs richtige Pferd setzt, dann wird sie im Sattel bleiben. Oder sie geht einfach weiter den gemütlichen Weg der öffentlich-rechtlichen Zwangsgebührenempfängerin, sie wurde ja nicht entlassen.
Mitleid oder Ähnliches mit Julia Ruhs ist jedenfalls nicht angebracht. Jetzt kann sie zum ersten Mal beweisen, wie ernst sie es mit der Wahrheitssuche als Journalistin wirklich nimmt. Drücken wir ihr die Daumen, dass sie sich richtig entscheidet.
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Kommentar von Marco B.
Noch eine Bitte: Nicht mehr die Willkommens-Inszenierung am Münchener HBF zeigen. Das mit den Teddybärchen etc. war schon peinlich. Echte Münchener (soweit dort überhaupt noch solche leben) würden niemanden (auch keine Einheimischen) derart begrüssen.
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Kommentar von Marco B.
Frau Ruhs sei Dank, sonst hätte es die etablierte Politik nicht geschafft, vom vorher bewusst gewollten (alle waren da 2015 in Urlaub, dass ich nicht lache) Merkel`schen Freundschafts-Willkommen zu einer sicher mehr zu den Deutschen passenden Fremden-Aversion (zurück) zu kommen. Klar, sie wird eine neue Aufgabe finden.
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Kommentar von Kyrill Bauer
Sie HAT es wenigstens versucht, kritisch und wahrheitsgemäß zu berichten.
Und hat bei diesen ÖRR Lückenmedien eine dutzendfach höhere Reichweite als bei jedem alternativen Medium.
Dass man ihr jetzt nicht nur von links, sondern auch von rechts dafür in den Rücken fällt, ist unglaublich und beschämend.
Wer solche "Unterstützer von rechts" hat, braucht keine linken Gegner mehr.
Was soll das??
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Kommentar von Astrid Muhr
Ich verstehe die Häme und Gehässigkeit gegen diese junge Frau nicht, die in diesem Artikel zum Ausdruck kommen.
Was werfen Sie ihr eigentlich vor? Dass sie überhaupt bei einer ARD-Anstalt arbeitet, statt bei den sog. "Neuen Medien", die vielleicht von 5% der Bevölkerung gelesen werden? Bisschen billig.
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Kommentar von BI
Das ist einer der Atikel, bei denen ich ratlos und ein bisschen wütend bin - Sie teilen ordenlich gegen Frau Ruhs aus - warum ? Sie werten sie geradezu ab. Warum? Weil sie in der ARD eine gute Sendung machen wollte? Verstehe ich nicht. Das ist mir zuviel Scharfrichter.
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Kommentar von Max Meier
Sollte als konservatives Feigenblatt dienen, um Meinungspluralität zu simulieren und Ausgewogenheit des Senders vorzutäuschen. Jetzt auf handstreichartig (aus Feigheit) abgeräumt, da sie zu bekannt und beliebt zu werden drohte.
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Kommentar von Frank Zar
Heutige Umfrage auf einer Mainstream-Plattform:
Wie stehen Sie zur Entscheidung des NDR, Julia Ruhs nicht mehr als Moderatorin von "Klar" auftreten zu lassen?
Positiv: blabla 15%
Eher positiv: blabla 4,8%
Neutral: blabla 5,3%
Eher negativ: blabla 6,8%
Sehr negativ: Der NDR zeigt damit seine linksgerichtete Ausrichtung 68% !!!!
Da fragt man sich schon, wie das mit so mancher Wahl einhergehen soll...
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Kommentar von Juliane Merz
Es erinnert mich daran, dass in der DDR manche in die SED eingetreten sind, um "etwas zu verändern".
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Kommentar von Heinrich Klemm
Sie kann ja den umgekehrten Weg von Poschardt und Reichelt einschlagen - von der "Rebellin" zur mustergültigen "ARD-Frontfrau".
Gibt es nicht noch einen freien Sendeplatz?
Vielleicht kann sie ja bald "Hart aber fair" übernehmen, wenn sie ausreichende Systemkonformität auf den Moderationsstuhl bringt.....
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Kommentar von Joachim Winter
was hat sie sich eingebildet?
Als Nackttänzerin im FrauenKloster zu reüssieren oder was?
einmal mehr haben die mainstream Medien gezeigt, dass es Ihnen nicht um Journalismus, sondern um Propaganda geht. Karl Eduard von Schnitzler lässt grüßen. Nur heißt der heute Reschke und Restle.