DAK warnt vor Rückgang von Kinderimpfungen – Aber faktisch wurden noch nie so viele Kinder geimpft

Kinderarzt spritzt Säugling ein Dutzend Impfungen gleichzeitig – Schluckimpfung noch obendrauf

von Alexander Wallasch (Kommentare: 5)

„Tetanus, Diphtherie, Pertussis, Poliomyelitis, Haemophilis influenza b (Hib), Hepatitis B, Masern, Mumps, Röteln (MMR), Varizellen, Meningokokken, Pneumokokken und Rotavirus“ – alles gleichzeitig geimpft am 1.11.2022 in den Körper eines elf Wochen alten Babys.© Quelle: Foto privat

Gemessen an konventionellen Impfungen, ist Corona der nimmersatte Goldesel der Pharmaindustrie und er wird noch eine Weile fleißig seine Dukaten scheißen. Vorausgesetzt natürlich, die Narrative brechen nicht vollständig in sich zusammen und der polit-mediale Komplex spielt noch eine Weile mit.

Interessant ist die Frage, was eigentlich mit den konventionellen Impfungen während des Corona-Regimes passiert ist. Wer ein Neugeborenes in der Familie hat, wer zunächst einmal froh ist, überhaupt noch einen Kinderarzt seines Vertrauens erwischt zu haben, der weiß um die Zwickmühle der jungen Mütter, die coronabedingt keine Begleitung mit ins Behandlungszimmer nehmen dürfen und dort mitunter zu Kombispritzen für Säuglinge regelrecht genötigt werden.

Zuletzt sind noch einmal zwei neue Impfungen in die Empfehlungen mit aufgenommen worden. Kinderärzte, die hier eine Impfberatung abrechnen, müssen besonders abgebrüht sein, so sie das noch guten Gewissens tun. Beratungen sind hier nämlich in vielen Fälle reine Impfappelle an die Mütter/Eltern:

„Sie wollen doch sicher nicht, dass Ihr Kind schwer krank wird, oder?“

Hier benötigt niemand irgendeine impfkritische Vorbildung, um skeptisch zu werden, der gesunde Menschenverstand reicht da vollkommen aus. Aber der wird zu oft im Behandlungszimmer außer Kraft gesetzt, indem gezielt auf die Emotionen der jungen Mutter gesetzt wird: „Ich würde es mir nicht verzeihen, wenn mein Kind Schäden von dieser oder jener Krankheit davonträgt oder einfach nur, wenn es schwerer krank wird.“

Dann passiert tatsächlich, was Anfang November in einer niedersächsischen Praxis (Der Impfpass liegt der Redaktion vor) passiert ist: Eine Kinderärztin schießt binnen weniger Minuten alles in den nicht mal drei Monate alten Säugling hinein, was die Pharmaindustrie hergibt und legt noch eine Schluckimpfung obendrauf, als wäre sie auf dem Hamburger Fischmarkt bei Aal-Dieter und es ginge darum, das maximale Paket an den Mann zu bringen:

„Tetanus, Diphtherie, Pertussis, Poliomyelitis, Haemophilis influenza b (Hib), Hepatitis B, Masern, Mumps, Röteln (MMR), Varizellen, Meningokokken, Pneumokokken und Rotavirus“ – alles gleichzeitig geimpft am 1.11.2022 in den Körper eines elf Wochen alten Babys.

Ein Einzelschicksal? Der hier geschilderte individuelle Fall passt nicht zu einer Datenerhebung, die jetzt von der Deutschen Angestellten Krankenkasse (DAK) anhand von Versichertendaten vorgenommen wurde. In einer Sonderanalyse schaute man sich Versorgungsdaten von 2019 bis 2021 an und veröffentlichte das Ergebnis unter folgender Schlagzeile:

„680.000 weniger geimpfte Kinder als vor der Pandemie“

Das ist schon insofern missverständlich, als dass es hier um die konventionellen mRNA-freien Impfungen geht. Einen Rückgang von elf Prozent vermeldet die DAK. Die Quote der Erstimpfungen bei Diphtherie, Keuchhusten, Tetanus und Kinderlähmung soll sogar mit 31 Prozent besonders stark gesunken sein.

Der Vorstandschef der DAK startet seinen Impfaufruf so:

„Wir beobachten schon länger einen Rückgang der Impfquoten bei Kindern und Jugendlichen. In der Corona-Pandemie hat sich dieser negative Trend verstärkt. Vorsorge ist wichtig und Impfen eine Investition in die Zukunft. Es gibt jetzt akuten Handlungsbedarf. Sonst wird die Gesundheit von vielen jungen Menschen plötzlich wieder durch Krankheiten bedroht, die als fast ausgerottet galten. Wir brauchen eine breite Aufklärungskampagne, um Eltern verstärkt über den Nutzen von Impfungen und das Risiko einzelner Krankheiten aufzuklären.“

Die DAK hat diese Auswertung beim Bielefelder Analystenteam Vandage GmbH und der Universität Bielefeld beauftragt, die sich gemeinsam DAK-Abrechnungsdaten von rund 782.000 Kindern und Jugendlichen bis 17 Jahren angeschaut haben.

Auch hätten die Arztbesuche von Kindern während der Pandemie stark abgenommen, heißt es: So gingen bundesweit hochgerechnet rund 1,3 Millionen weniger Mädchen und Jungen in die Praxen als vor der Pandemie, das entspricht einem Minus von vier Prozent. Nicht weiter verwunderlich: „Die Daten der Sonderanalyse zeigen, dass Arztbesuche und Impfungen vor allem in Lockdown-Zeiten stark zurückgegangen sind.“

Hier kann man auch auf Vorsorge-Untersuchungen ableiten, die ebenfalls mit allen negativen Folgen für die Gesundheit der Kinder zurückgegangen sein müssen.

Die Gesamtimpfung (sowohl die erste und letzte Dosis eines Impfzyklus sowie Auffrischimpfungen) gegen Diphtherie, Keuchhusten, Tetanus und Kinderlähmung (die sogenannte Tdap-IPV-Impfung) ist um 23 Prozent zurückgegangen. Die Meningokokken-C-Impfung um 19 Prozent.

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Die Erstimpfung gegen Diphtherie, Keuchhusten, Tetanus und Kinderlähmung ging um 31 Prozent zurück, berichtet die DAK. HPV-Impfungen zur Krebsvorsorge sanken bezogen auf die Gesamtimpfungen um 13 Prozent, die Erstimpfungen um 24 Prozent. Dabei fiel der Rückgang bei Jungen (minus 26 Prozent) deutlicher aus als bei Mädchen (minus 22 Prozent).

Interessant hier, dass nur bei Jungen der soziale Status eine Rolle spielt, bei Mädchen sind die Erstimpfungen weitestgehend davon unabhängig. Das heißt übersetzt, und einmal angenommen, die Impfungen wären ein gesundheitlicher Mehrwert:

Wird hier bei allen gesellschaftlichen Bestrebungen nach Gleichberechtigung schon im Kindesalter ein Grund dafür angelegt, dass Männer durchschnittlich um Jahre früher sterben als Frauen – vorausgesetzt natürlich, diese Impfungen sind gesundheitsfördernd? Ein weiterer Aspekt, der viel zu wenig Beachtung findet.

Und schauen wir noch einmal zurück auf den eingangs erwähnten vielfach geimpften Säugling. Hier muss man sich doch die Frage stellen, wie es sein kann, dass ein elf Wochen altes männliches Baby beispielsweise gegen Humane Papillomviren (HPV) geimpft wird.

Die Stiko empfiehlt diese Impfung überhaupt erst seit 2018 für Jungen (Mädchen ab 2007). Und da diese Krankheit durch Geschlechtsverkehr übertragen werden kann, sagt die Empfehlung hier, eine Impfung sollte vor dem ersten Geschlechtsverkehr erfolgen. Also im Falle unseres Säuglings deutlich um plus minus 16 Jahre zu früh.

Die Studie der DAK zeigt auch, dass die Dreifach-Impfung gegen Masern-Mumps-Röteln zwar zurückgegangen ist, die Vierfach-Impfung (plus Windpocken) aber um 18 Prozent angestiegen ist, was wiederum der Masernpflichtimpfung geschuldet ist. Wenn es aber keinen Masernimpfstoff in Einzelgabe gibt, wird mit der Masernpflichtimpfung automatisch Mumps und Röteln ebenfalls zur Pflichtveranstaltung.

Und tatsächlich wurde schon dem Gesetzesentwurf zur Maserimpfpflicht beigefügt, dass, wenn nur Kombiimpfstoffe zur Verfügung ständen, eben diese geimpft werden müssten. Nicht etwa ein Auftrag an die Pharmaindustrie geht hier raus, eben einen solchen zu produzieren, auf diese Idee kommt niemand.

Interessant ist die Reaktion der Medien: Das ZDF beispielsweise übernimmt die Warnung der DAK, dass sich wegen angeblich mangelnder Impfbereitschaft wieder Krankheiten ausbereiten würden.

Bizarr wird es in dem Moment, wo der öffentlich-rechtliche Sender die Debatte um eine Impfpflicht hier neu eröffnet, indem er darauf hinweist, dass es bereits im Deutschen Reich eine Impfpflicht gegen Pocken gab und gar die Verhältnisse in der DDR um Hilfe ruft, nach dem Motto, War doch nicht alles schlimm unter Mielke-Honecker:

„In der DDR war das Impfen Teil der Staatsraison. Gegen TBC, Diphterie, Tetanus, Polio, Keuchhusten und Masern musste man sich impfen lassen.“

Alarmierend findet der öffentlich-rechtliche Sender, dass die Vierfachimpfungen (Diphtherie, Keuchhusten, Tetanus und Kinderlähmung) um 31 Prozent zurückgegangen sind. Auf die Idee zu kommen, dass Eltern hier womöglich schlauer/vorsichtiger geworden sind, kommen weder DAK noch ZDF. Auch dass der Zugang zu Einzelimpfungen erschwert wird, weil sie, wie am Beispiel Masern, gar nicht mehr angeboten werden, wird hier nicht thematisiert.

Überraschend an der DAK Studie/Daten-Auswertung ist der besonders umfangreiche Fokus auf die HPV-Impfungen. Hier ist es daran zu erinnern, dass die STIKO diese überhaupt erst seit 2018 empfiehlt und eine Kostenübernahme durch die Kassen später erfolgte. So bekommt dieser besondere Fokus gewollt oder zufällig den Charakter einer Extra-Impfkampagne innerhalb dieser DAK-Studie.

Aber was vollkommen unter den Tisch fällt: Die Gesamtzahl der Impfungen ist zwischen 2019 und 2021 um eine gigantische Zahl angestiegen, dann jedenfalls, wenn die Corona-Spritzen für Kinder mitgezählt werden würden:

69,5 Prozent der Kinder von 12 bis 17 Jahren sind doppelt gespritzt gegen Corona, 31,4 Prozent sind bereits geboostert, 19,9 Prozent der 5- bis 11-Jährigen sind ebenfalls doppelt gespritzt. Gemessen am 12,9 prozentigen Anteil an der Gesamtbevölkerung von 83,13 Millionen Menschen, ergibt sich ein „Impf“-Plus im siebenstelligen Bereich.

Nimmt man jetzt noch dazu, dass die Vierfachimpfungen nicht zurückgegangen, sondern sogar um 19 Prozent angestiegen sind, was bei über 70.000 zusätzlichen Vierfachimpfungen multipliziert mit vier allein fast dreihunderttausend zusätzliche Einzelimpfungen ausmacht, dann relativiert das die Aussagen/Schlussfolgerungen der DAK entscheidend.

Folgende Aussage stimmt hingegen: Es wurden in den letzten Jahren – möglicherweise in der Geschichte der Bundesrepublik – noch nie so viele Kinder geimpft/gespritzt, wie im Jahr 2021.

Nachdem wir das alles jetzt wissen, schauen wir abschließend noch einmal auf die Schlagzeile der DAK: „680.000 weniger geimpfte Kinder als vor der Pandemie“.

Inhaltlich ist das genauso falsch wie viele der Schlagzeilen der Medien, die diese Lesart ungeprüft und unter Ausschaltung des gesunden Menschenverstandes einfach übernommen haben:

MDR: „Weniger Impfungen bei Kindern und Jugendlichen als vor Corona."

BR: „DAK registriert Rückgang bei Kinderimpfungen."

RND: „Krankenkasse: Weniger Impfungen für Kinder und Jugendliche als vor Corona.“

Tagesschau: „Weniger Kinder werden geimpft."

Presseportal: „680.000 weniger geimpfte Kinder als vor der Pandemie.“

Nähme man nun allerdings an, dass die mRNA-Spritze KEINE Impfung ist, dann sind diese Schlagzeilen für sich etwas näher an der Wahrheit, aber damit hätte die DAK und hätten die Schlagzeilen-Medien eine Aussage getroffen: mRNA ist kein Impfstoff.

 

NACHTRAG: Wir haben in bestem Wissen drei Ärzten unsere Recherchen und Schlußfolgerungen zur Prüfung vorgelegt und keine Beanstandung bekommen. Den Kommentar einer Leserin halten wir aber für nachvollziehbar und möchten Sie als Leser wiederum bitten, diese Anmerkung zu berücksichtigen. Fakt bleibt, dass hier ein 11 WOCHEN altes Baby vielfach geimpft wurde. Wir danken für die wichtige Anmerkung:

Kommentar von Silke Wilhelmus

13.11.2022 um 18:34 Uhr

Leider ist das falsch was Sie in der Überschrift des Artikels behaupten und auch bei der Aufzählung der angeblich verimpften Stoffe.
Das Kind wurde nach dem Foto des Impfausweises nicht gegen Masern, Mumps, Röteln, Varizellen und Meningokokken geimpft.
Es wurde lediglich der Aufkleber der Rotariximpfung in diese Felder geklebt, aus Platzmangel eine übliche Vorgehensweise.
Geimpft wurde das Kind gegen die Krankheiten unter denen die Kreuze gemacht sind. Tetanus, Diphtherie, Pertussis, HiB, Hepatitis, Poliomyelitis, Pneumokokken und Rotaviren.
Das sollte richtig gestellt werden.

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