Die „Titel – Thesen – Temperamente“-Moderatorin Siham El-Maimouni hat alles gegeben – jedenfalls mehr, als man vom öffentlich-rechtlichen Fernsehen erwarten konnte. Sie hat die Fragen gestellt, die man stellen muss, um Wolfram Weimer zu stellen.
Aber Kulturstaatsminister Weimer hat sich weggeduckt, Kritik weggeschoben und weggelacht und all das getan, was er in den letzten acht Wochen getan hat: Weimer hat versucht, die wochenlangen Enthüllungen von Alexander-Wallasch.de über sein Geschäftsgebaren zu einer Kampagne der AfD zu machen.
Aber das scheitert schon daran, dass Alexander-Wallasch.de ebenso wenig ein Organ der AfD ist wie „Spiegel“ oder „T-Online“, welche die Investigativ-Recherchen von Alexander Wallasch schon früh und sehr umfangreich aufgenommen und noch vertieft hatten.
Was bei Weimers Verteidigungslinie bei TTT noch gefehlt hat, sind behauptete Morddrohungen gegen ihn. Stattdessen erzählte Weimer etwas von Drohnen, die angeblich über seinem Haus herumfliegen und Videoschnipsel machen, die er dann zugeschickt bekommen habe. Aber zugeschickt weswegen?
Was für ein grotesk-perfides Weimer-Geraune, dass hier offenbar nur ein Ziel verfolgt wird: Den Millionen Zuschauern der ARD-Kultmarke „TTT“ über die Drohnen-Geschichte auch noch zu insinuieren, der nicht erfolgte AfD-Angriff gegen ihn obendrein von russischen Drohnen begleitet worden sei. Zur Hochstapelei kommt Größenwahn.
Das war ein Auftritt vor Publikum im ersten deutschen Fernsehen, wie man ihn lange nicht gesehen hat. Mit viel Fremdschämen in Richtung Weimer und einem Hoffnungsschimmer mit Blick auf die Moderation. Allerdings hat auch die Moderation einen entscheidenden Punkt übersehen. Es ging ihr ausschließlich um die Finanzierung des Ludwig-Erhard-Gipfels, um den wohl schwächsten Punkt der umfassend vorliegenden Belegkette einer „Staatsaffäre Weimer“ aufgedeckt von Alexander-Wallasch.de
Es ging bei TTT im Wesentlichen nur um eine Aussage auf einem internen Flyer zwischen den Weimers und Unternehmern, die für eine Teilnahme am Ludwig-Erhard-Gipfel bis zu 80.000 Euro bezahlen. Auf diesen Flyern soll gestanden haben, „Einfluss auf Politiker“ wäre hier käuflich.
Das allerdings ist das klassische Konzept von Verlagen wie „Springer“, wie „Zeit“ usw., dass man Kunden für viel Geld suggeriert, sie hätten die Möglichkeit, Einfluss auf Politiker zu nehmen. Mit einer erheblichen Besonderheit natürlich: Weimer ist Kabinettsmitglied. Die Werbebroschüre der Weimer Media Group ist nicht veröffentlicht worden – ein internes Mailing an Kunden.
Was TTT aus Gründen ausgelassen hat, sind die wochenlangen Recherchen von Alexander-Wallasch.de Wir haben das Geschäftsgebaren eines notorischen Hochstaplers aufgedeckt, der seinen Fake-Verlag als gigantische Fake-Visitenkarte aufgebaut hat, um überhaupt seinen Gipfel gründen, ausrichten und mit politischen Personen besetzen zu können, bis hin zu den Ministerpräsidenten von Bayern und Hessen.
Markus Söder (CSU) hat sich bereits von Weimer distanziert, Boris Rhein (CDU) spielt den Vogelstrauß und verweigert einfach – übrigens widerrechtlich – die Beantwortung von Presseanfragen.
Ebenfalls nicht besprochen wurden bei TTT die jahrzehntelange Geschäftspraxis von Wolfram Weimer und seiner Media Group. Nicht besprochen wurden beispielsweise eine Reihe von Unterlassungserklärungen, welche die Weimers bereits abgeben mussten, inklusive solcher gegenüber AfD-Chefin Alice Weidel. Die nämlich wurde von Weimer unerlaubt als Autorin geführt. Wenn also Weimer bei TTT in etwa behauptet, er sei die Brandmauer gegen die AfD, dann kann das verlogener kaum sein: Weimer war über Jahre hinweg regelrecht ein Fan-Boy von Frau Dr. Weidel.
Nicht besprochen wurden bei TTT massivste Urheberrechtsverletzungen, die Alexander-Wallasch.de ebenfalls aufgedeckt hatte. Nicht besprochen wurden Fake-Biografien sowohl von Weimer selbst als auch für sein Unternehmen. Nicht besprochen wurden weitere Unternehmungen der Familie Weimer, die vielfach mit denselben fragwürdigen Windbeutel-Konzepten der väterlichen Hochstapelei arbeiten, die offensichtlich in die DNA dieser Familie eingeschrieben ist.
Die Ehefrau von Weimer sprach von einer Milliarde Usern, die den Ludwig-Erhard-Gipfel mitverfolgt hätten – mehr also als der Super Bowl in den USA je erreicht.
Hier geht es nicht darum, was Weimer an politischem Einfluss an Unternehmen verkauft, sondern darum, wer Wolfram Weimer ist, welcher Hochstapler hier Kulturstaatsminister geworden ist und mit einem Fake-Medienunternehmen.
Es geht um Betrügereien und Trickserien, es geht um möglicherweise strafbare Handlungen, es geht um massivste Hochstapelei bis hin zu Weimers charakterlichem Dauertief. Und all das muss aufgearbeitet werden.
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Wen hat Friedrich Merz dort eingestellt? Was macht dieser Mann dort? Wes Geistes Kind ist er? Was ist seine Vorgeschichte? Was passiert da am Tegernsee? Ganz einfach: Wolfram Weimer hat sich seine Eintrittskarte in die Welt der einflussreichen Unternehmen und Politik mit Hochstapelei ergaunert und er ist damit aufgeflogen, weil wir aufgepasst haben.
Das Geschäftsmodell der Weimer Media Group besteht darin, einen Haufen abgehalfterter Medienprodukte billig einzukaufen, diese in das Portfolio aufzunehmen, wo sie nur einen Zweck erfüllen: zu suggerieren, es gebe so etwas wie eine „Media Group“. Mit seinen Medienprodukten hat Wolfram Weimer, nur um eine Zahl zu nennen, insgesamt deutlich weniger Verbreitung, als Alexander-Wallasch.de Leser hat. Aber er behauptete über Jahre hinweg standhaft das Gegenteil und hat sich mit hochgestapelten Angaben auch seine Media-Daten selbst gebastelt, beispielsweise indem er Veröffentlichungen bei erfolgreicheren Medien einfach seinen Lesezahlen zugerechnet hat, ohne dass seine Werbekunden hier jemals Zugriff gehabt hätten.
Das Portal „The European“ wurde von der Weimer Media Group über viele Jahre als das große, einflussreiche Debattenportal präsentiert. So wie man immer wieder von einem qualitativ hochwertigen Produktportfolio gesprochen wird, das die Weimer Media Group angeblich anbieten würde. Aber nichts davon ist wahr.
Hier arbeiten – wenn überhaupt, dann – wenige Redakteure an vielen Medienprodukten, die nur einem Zweck dienen: als Visitenkarte für die Veranstaltungen der Weimers. Um damit wiederum große Unternehmen und Politiker zu überzeugen, an einem der Gipfel teilzunehmen, die das eigentliche Geld und den eigentlichen Umsatz der Weimer Media Group ausmachen.
Allein wenn man die einleitenden Sätze im Intro bei www.weimermediagroup.de liest, erschließt sich die Hochstapelei bereits. Dort heißt es, die Weimer Media Group habe sich auf „anspruchsvollen Qualitätsjournalismus“ spezialisiert. In Wahrheit ist es genau das Gegenteil. Es ist kein anspruchsvoller Qualitätsjournalismus, sondern einfach Schund. Journalismus, der bis zu den Enthüllungen von Alexander-Wallasch.de mit Fake-Autoren gearbeitet hat, der mit vorgefertigten Pressemeldungen arbeitete, die er als journalistische Texte anbot und mit Autorennamen versah.
Es ist schon deshalb keiner Qualitätsjournalismus, weil bereits das Unternehmen, das ihn veranstaltet, mit einer Fake-Biografie arbeitet. Es ist ein zusammengeschustertes Sammelsurium an gescheiterten Produkten oder an Produkten, die dann bei Wolfram Weimer zum Scheitern verurteilt waren, weil sie von vornherein gar nicht dem Zweck gedient haben, als Qualitätsjournalismus gefördert, befördert und bearbeitet zu werden.
Es ging einzig und allein darum, eine Weimer Media Group hochzustapeln, mit der man dann politischen Entscheidern und Unternehmern suggerierte, dass hier eine Medienmacht da sei, von der man profitieren könne. So stellten sich dann auch die Angebote dar, die Unternehmen für zehntausende Euro einkaufen konnten: Ganzseitige Anzeigen, exklusive ganzseitige Interviews und exklusive Podcasts in Produkten der Weimer Media Group, die allerdings allesamt wenig Reichweite haben, aber von den Marketingabteilungen der Unternehmen offenbar nicht überprüft wurden.
Enttäuschungen sind also vorprogrammiert. Bzw. es war eine Art Win-Win-Deal: Die zahlenden Unternehmen wussten längst um die Hochstapelei der Weimers. Aber es ging diesen Unternehmen gar nicht darum, Werbung bei Weimer zu kaufen, sondern einzig allein darum, politischen Kontakt zu bekommen.
Weimer muss aber nicht zurücktreten, weil er Unternehmen in internen Mails diesen Einfluss suggeriert hatte. Er muss zurücktreten, weil er, um überhaupt von Großunternehmen und Politikern ernst genommen zu werden, über ein Jahrzehnt hinweg eine gigantische Hochstapelei aufgebaut hat. Ihm fehlt zudem schlicht die ethisch-moralische wie sittliche Reife für das Amt des Kulturstaatsministers. Auch das hat sein Auftritt bei TTT eindrucksvoll noch einmal offenbart.
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Kommentar von Eddy Nova
Irgendetwas ist mit dem Freak nicht koscher - da stimmt etwas nicht ! Die Merz Bande hat Berater , Juristen ,'what ever'...den Ratschlag sich mit Selbstbelastung zu verteidigen hat dem 'Baron von Weimerhausen' sicher niemand gegeben. ABER genau das kam als Ergebnis dabei herum.
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Den TV Termin hätte Weimer sich besser geschenkt & die Lady im Interview mußte sich nicht mal groß anstrengen um
Weimer schlecht aussehen zu lassen. Insbesondere der Part mit seiner Ehefrau ...
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Die 'Tür' die es nach Studium der 'Weimer Akten' on WALLASCH.de meiner Ansicht nach noch gegeben hätte knallte er jetzt auch noch zu ...Wenn seine Abzock Veranstaltungen schon in's 12 te oder 13 te Jahr gehen - dann zumindest anfangs fern der aktiven mandatierten Politik.
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'Zum Ministerjob kam ich halt plötzlich wie die Jungfrau zum Kind' , diese Ausfahrt verbaute sich er allerdings massiv selbst. Mich wundert das niemand den Ronald Schill / Walter Wellinghausen Vergleich Hamburg 2003 seitens der AfD zieht.
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Der wäre passender denn je ...
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Kommentar von Edlosi
Rücktritte sind out. Das gab es früher mal, vor langer Zeit. Eher gibt es Beförderungen und Orden und Kinofilme.
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Kommentar von Corinne Henker
Ich bewundere Ihre Aufklärungsleistung und Hartnäckigkeit - und bin gleichzeitig etwas verwundert über Ihren Optimismus. Sie schreiben, Weimer muss zurücktreten, denn ihm fehlt die "ethisch-moralische wie sittliche Reife für das Amt". Natürlich haben Sie recht, aber wer in dieser Ministerriege besitzt denn diese Reife? Merz, Klingbeil, Bas, Pistorius, Prien, Reiche, Warken jedenfalls ebensowenig. Gut möglich, dass man die Bundestagsmitglieder mit der fachlichen UND menschlich-ethischen Reife für ein Regierungsamt an den Fingern einer Hand abzählen kann. Und genau deshalb wird es mit diesem Personal keinen Rücktritt geben.