Der Kanzler der Bundesrepublik Deutschland hat heute auf die Ankündigung der israelischen Regierung reagiert, noch härter gegen Gaza vorzugehen. Bundeskanzler Friedrich Merz:
„Israel hat das Recht, sich gegen den Terror der Hamas zu verteidigen. Die Freilassung der Geiseln und zielstrebige Verhandlungen über einen Waffenstillstand haben für uns oberste Priorität. Die Entwaffnung der Hamas ist unerlässlich. Die Hamas darf in der Zukunft von Gaza keine Rolle spielen.
Das in der vergangenen Nacht vom israelischen Sicherheitskabinett beschlossene, noch härtere militärische Vorgehen der israelischen Armee im Gazastreifen lässt aus Sicht der Bundesregierung immer weniger erkennen, wie diese Ziele erreicht werden sollen. Unter diesen Umständen genehmigt die Bundesregierung bis auf Weiteres keine Ausfuhren von Rüstungsgütern, die im Gazastreifen zum Einsatz kommen können.
Die Bundesregierung bleibt zutiefst besorgt über das fortdauernde Leid der Zivilbevölkerung im Gazastreifen. Mit der geplanten Offensive trägt die israelische Regierung noch stärker als bisher Verantwortung für deren Versorgung. Sie muss einen umfassenden Zugang für Hilfslieferungen ermöglichen, auch für UN-Organisationen und andere nicht-staatliche Institutionen. Israel muss nach den richtigen Schritten der letzten Tage die humanitäre Lage in Gaza weiter umfassend und nachhaltig verbessern.
Außerdem fordert die Bundesregierung die israelische Regierung dringend auf, keine weiteren Schritte hin zu einer Annexion des Westjordanlands zu unternehmen.“
Anwalt und Bestseller-Nr.1-Autor Joachim Steinhöfel kommentiert via X:
„Man kann sich als Deutscher nur bei allen Israelis und allen anderen Menschen, die noch einen Rest an Moral und Anstand haben, für diese Regierung entschuldigen, was ich hiermit im eigenen Namen und im Namen aller, die diese Einschätzung teilen, tun möchte.“
Und Anwalt Steinhöfel in einem weiteren Kommentar:
„Die Greuelbilder der Hamas mit einer ausgemergelten Geisel, die wohl bewusst an deutsche Vernichtungslager erinnern sollten, nimmt die Bundesregierung zum Anlass einer Neuinterpretation der Staatsräson: Waffenembargo für Israel und Hilfslieferungen an die Terroristen.“
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Auch Ex-"Bild"-Chef und Nius-Gründer Julian Reichelt meldete sich zur Entscheidung des Kanzlers zu Wort:
"Links ist für Friedrich Merz nicht mal dann vorbei, wenn es für Israel ums Überleben geht. Der Bundeskanzler Merz zerstört das historische Wunder, das Adenauer aufgebaut und Kohl fortgeführt hat. In höchster Not verhängt Merz ein Waffen-Embargo gegen Israel, während er die Terroristen der Hamas von der Luftwaffe versorgen lässt. Deutsche Schokoriegel für die Islamisten, nichts für den Staat Israel. Und das auch noch, während deutsche Geiseln in den Kerkern der Hamas darben.
Friedrich Merz ist damit auf seinem absoluten intellektuellen, historischen, moralischen, politischen und logischen Nullpunkt angekommen. Im ersten Satz seiner Mitteilung fordert Merz die Entwaffnung von Hamas. Im zweiten Satz behauptet er, das sei militärisch nicht möglich. Soll Israel die Hamas aus Gaza heraus streicheln?
Im dritten Satz kündigt Merz Israel dann die Hilfe auf, die das Land braucht, um sich in lebensbedrohlicher, existenzieller Lage zu verteidigen. Im Wortlaut:
„Die Entwaffnung der Hamas ist unerlässlich. Die Hamas darf in der Zukunft von Gaza keine Rolle spielen. Das in der vergangenen Nacht vom israelischen Sicherheitskabinett beschlossene, noch härtere militärische Vorgehen der israelischen Armee im Gazastreifen lässt aus Sicht der Bundesregierung immer weniger erkennen, wie diese Ziele erreicht werden sollen. Unter diesen Umständen genehmigt die Bundesregierung bis auf Weiteres keine Ausfuhren von Rüstungsgütern, die im Gazastreifen zum Einsatz kommen können."
Was Merz hier verkündet, ist ein Schock, ein Einschnitt, eine Zäsur, von der sich das deutsch-israelische Verhältnis auf viele Jahre nicht mehr erholen wird. Zu erklären ist das alles nur noch mit der sagenhaften Macht des Israel-feindlichen, teilweise antisemitischen linken Milieus über die Kanzlerschaft von Friedrich Merz. "Links ist vorbei" zieht Merz nicht mal dann mehr durch, wenn es darum geht, jüdisches Leben gegen die Barbaren des 7. Oktobers zu verteidigen. Stattdessen beugt er sich den mutmaßlich erpresserischen Forderungen seines linken Koalitionspartners und deutet "Nie wieder" auf schreckliche Weise um: Nie wieder wird sich Israel auf Deutschland verlassen.
Für jeden anständigen Konservativen, für den Westbindung und Verlässlichkeit gegenüber Israel unverhandelbar sind, ist dieser Herr Merz, dieser Wachskanzler in den weichen Händen des Lars Klingbeil, politisch erledigt.“
Wir sprachen auch mit Anwalt Markus Haintz, der sich nicht der Lesart von Joachim Steinhöfel und Julian Reichelt anschließen möchte:
"Natürlich muss Deutschland die Waffenlieferungen an Israel stoppen. Warum? Weil Israel dort offensichtlich Kriegsverbrechen begeht. Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Weil viele Mitglieder der israelischen Regierung ganz offensichtlich den Gazastreifen entvölkern und besetzen wollen. Weil die Äußerungen von vielen hochrangigen politischen, militärischen und religiösen Protagonisten eine Völkermordabsicht erkennen lassen. Weil das Beihilfe zu Verbrechen nach dem Völkerstrafgesetzbuch wäre, wenn wir dort Waffen hin liefern."
(Ein ausführliches Interview mit Anwalt Markus Haintz zur Gaza-Entscheidung von Kanzler Merz folgt hier in Kürze!)
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Kommentar von Irmgard Wingendorf
Das Leiden der Zivilbevölkerung in Gaza geht aufs Konto der Hamas und NUR auf deren Konto. Auch die dort immer noch zu Tode kommenden Israelis, seien es Soldaten, die in Sprengfallen laufen, oder Geiseln, die man in öffentlicher Zurschaustellung verhungern lässt.
Hamas hätte diesen verlorenen Krieg längst beenden können und kann es jederzeit tun, indem ihre Führer kapitulieren, die israelischen Geiseln freilassen und aus ihren Bunkern ans Tageslicht kriechen.
Von Völkermord von seiten der Israelis zu reden fusst da eher auf der Basis von , sagen wir mal "Antijudismus".
Zu Juliane Merz - Dieser Kommentar ist in sehr gutes Beispiel für die Ablehnung von Demokratie .
Nur die linke " unsreDemokratie" hat das Recht sich zu äussern und niemand der es wagt auf Fehlentwicklungen hinzuweisen.
Das Wallasch nicht in der Aufzählung vorkommt wundert mich aber dann doch ein wenig.
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Kommentar von Berni Klein
Mich irritiert in den letzten Tagen die totale Divergenz der Informationen bzgl. Gaza zwischen den amerikanischen und den deutschen alternativen Medien.
Z. B. bei Tucker Carlson wurde schon zum zweiten Mal in kurzer Zeit der Ex-Elitesoldat Tony Aguilar interviewt, der im Juni in Gaza die Verteilung von Nahrungsmitteln begleitet hat und von fahrlässigen und gezielten Tötungen von Zivilisten berichtet. Prof. Mearsheimer spricht explizit von "Genozid". Amerikanische Juden - selbst orthodoxe - distanzieren sich von dem, was in Gaza abgeht. NIUS, Poschard und Steinhöfel bezeichnen solche Kritik als antisemitisch. Den Vogel schiesst allerdings Poschard ab in dem er - allen Ernstes - auf LinkedIn postet: "Die IDF macht weiterhin die Drecksarbeit für uns. Alles andere als Dankbarkeit ist absurd!"
Geht der Grundsatz "Wes Brot ich ess, des Leid ich sing wirklich so weit??"
Mir fällt dazu nur der Satz von Max Liebermann ein: „Ich kann nicht so viel fressen, wie ich kotzen möchte“.
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Kommentar von Josef Konrad
Fragen eines lesenden (Geistes-)Arbeiters (Brecht):
Warum unterstützt "unsere" deutsche Bundesregierung die (im Jahr 2006 durch freie Wahlen an die Macht gekommene) Gazaregierung der islamisch-nationalistischen Terrormiliz Hamas unter anderem per Zahlungen in Höhe von hunderten Millionen Euro an das kriegsperpetuierende, sogenannte Palästinenserhilfswerk UNWRA?
Warum wurde es vor ca. 1 Jahr per Tagesschau-Beitrag der ARD und einer Pseudo-Umfrage des Norddeutschen Rundfunks NDR den Mainstream-Medien (MSM) quasi offiziell erlaubt, in der Berichterstattung gegen Israel "mutiger" zu werden?
Warum wird in den westlichen Mainstream-Medien kaum mehr über die vielen Hundertausende getöter (und die 1-2 Millionen durch Kriegsverletzungen verstümmelter) ukrainischer und russischer Soldaten im seit 3,5 Jahren andauernden, vom Westen und auch von "unserer" Bundesregierung mit hunderten Milliarden Euro finanzierten und dadurch perpetuierten, sinnlosen Krieg in der Ukraine berichtet?
Warum war in diesem Zusammenhang seit Kriegsbeginn in der Ukraine urplötzlich ein bis heute nicht diskutierter, medialer Konsens da, dass Soldaten nicht mehr als Kriegsopfer zu zählen sind, sondern nur noch die im Krieg getöteten Zivilisten?
Besteht etwa ein Zusammenhang zwischen dem großen, von "unserer" Bundesregierung geführten, jedenfalls tatsächlich mit Milliarden Euro und milliardenschweren Waffenlieferungen unterstützten Krieg in der Ukraine und der aktuell aufgekochten Empörungskampagne nicht nur der westlichen Mainstream-Medien über den angeblichen israelischen Hunger-Kindermord in Gaza und das angeblich nur von Israel (und das auch noch völkerrechtswidrig) verursachte Leiden der Zivilbevölkerung in Gaza?
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Kommentar von Juliane Merz
Das Thema GAZA hat das Zeug, die Koalition zu sprengen, aber auch, das Wachstum der rechten Medienblase (nius, achgut, tichy, kontrafunk) zu beenden.
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Kommentar von Gert Friederichs
Ich schliesse mich voll der Meinung von stefan manus an!
Jgg. 1939 war ich schon in den 50er Jahren gegen die Neubewaffnung Deutschlands und war damals Wehrdienstverweigerer und bin es geblieben. Ich sehe für meine Generation Null Grund, diese sog. Erbschuld (u.a. gegenüber Israel) zu übernehmen.
Und spätere Generationen haben erst recht nichts mit dem dritten Reich zu tun.
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Kommentar von stephan manus
Sorry, aber meiner Meinung nach hat Deutschland nix in Westasien (Gaza,Israe )usw.), nix in Afrika (Mali usw), nix in Mittelasien (Hindokusch usw), nix in Ostasien (China usw) zu tun. Und in der korrupten Nadsiukraine auch nix, meiner Meinung nach. Wie wäre es mit Frieden und Wohlstandsmehrung stattdessen?
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Kommentar von Gernot Hoffmann
Zu obigem Artikel:
Mein Leserbrief an Achgut:
Zu Peter Grimm / 8.8.2025
"Staatsräson? Deutschland stoppt Rüstungslieferungen für Israel"
Bei Achgut und Nius fällt die vorbehaltlose Unterstützung der pro-israelischen Propaganda auf.
Sie endet nicht einmal da, wo eine ganze Stadt in Schutt und Asche gelegt wird und Zehntausende
an überwiegend unschuldigen Todesopfern zu verzeichnen sind.