Familienministerin Karin Prien (CDU) kündigte jetzt an, Deutschland Richtung Israel zu verlassen, wenn die AfD den Kanzler stellt. Und sie bringt es laut Medienberichten direkt mit einem wachsenden Antisemitismus in Verbindung. Frau Prien hat jüdische Wurzeln.
Konsequent übersetzt heißt das: Die Ministerin behauptet, Angst davor zu haben, wenn die AfD an der Macht ist, als Jüdin wieder verfolgt zu werden und Schlimmeres.
Nun sind Ängste von Juden in Deutschland immer ernst zu nehmen. Der Holocaust ist hier der große schwarze Monolith im Leben eines Deutschen mit jüdischen Wurzeln. Aber befreit das von jeder Verantwortung? Ist es – auch für Juden – hinnehmbar, wenn eine CDU-Ministerin ihre jüdische Herkunft auf diese Weise in die Waagschale wirft, nur um den politischen Konkurrenten – die AfD als mittlerweile größte Volkspartei – zu diffamieren?
Antisemitismus in der AfD? Das klingt angesichts von zehntausenden antisemitischen Palästinensern, Arabern und Linksradikalen auf den Straßen Deutschlands nach nichts anderem als einer Kampagne gegen die AfD. Frau Prien sagte gegenüber der Funke-Mediengruppe:
„Wenn die AfD den Bundeskanzler stellt, dann werde ich sicherlich vorher Deutschland verlassen. Meine schwerste Entscheidung. Das wäre nicht mehr mein Land. Und ich fürchte aber, dass das schon sehr spät ist.“
Für die AfD ist das zunächst mal eine interessante Feststellung, denn hier prognostiziert die amtierende Bundesfamilienministerin einen zukünftigen Erfolg der AfD auch auf Bundesebene. Bisher war es üblich, in Regierungskreisen und auf Kanzlerebene immer wieder die Zuversicht zu verbreiten – insbesondere im Vorfeld von Wahlen –, die AfD in Bälde zu halbieren. Damit ist Scholz ebenso gescheitert wie sein Nachfolger.
Offenbar kommt es Frau Prien und Gleichgesinnten lediglich darauf an, die AfD irgendwie zu beschädigen, etwas wird schon hängenbleiben, wenn es denn nur genügend Medien nachverdauen. Dabei sind die Reisepläne von Frau Prien nicht einmal originell, der Anwalt und Moderator Michel Friedman hatte es zuletzt vorgemacht und seine Ausreise angekündigt für den Fall der Fälle.
Aber wie wirkmächtig ist das, in einer Zeit, in der sich eine neue Generation nicht generell für einen Genozid in Haftung nehmen lässt, der jetzt 80 Jahre zurückliegt? In Haftung nehmen zu lassen, ausschließlich, weil sie Deutsche sind! Viele dieser jungen Deutschen haben längst mehr damit zu tun, ihr Deutschsein und ihr Deutschland gegen die Pläne jener Landsleute zu verteidigen, die Deutschland hassen. Aber um sich für eine adäquate Erinnerungskultur Deutschlands stark zu machen, muss dieses Deutschland notwendigerweise fassbar bleiben und als Konzept eines Nationalstaates verteidigt werden.
Unnötig zu erwähnen, dass Deutsche mit der „Gnade der späten Geburt“ keinerlei Verantwortung für den Holocaust haben. Aber sie waren als Deutsche überwiegend bereit, das Gedenken als Mahnung auf besondere Weise zu bewahren. Aber das kann doch nur funktionieren, wenn sie sich weiter mit Deutschland identifizieren können dürfen!
Ministerin Prien will also Deutschland verlassen, wenn die AfD den Kanzler stellt. Sie sagt dazu im Interview, dem Staat gelinge es bereits heute nicht mehr, Jüdinnen und Juden wirklich wirksam vor Angriffen auf der Straße zu schützen:
„Und es gelingt auch nicht, sie davor zu bewahren, dass sie sich im öffentlichen Raum kaum noch als Juden zeigen können.“
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Aber was hat das alles mit der AfD zu tun? Die Berliner Morgenpost brachte das Zitat ebenfalls und hat dazu eine Rede des Kanzlers verlinkt, der sich auf die antisemitischen Demonstrationen mit Gaza-Kontext bezieht.
Beschämenderweise war auch Merz hier auf eine Weise ungenau, die man durchaus als Stichwortgeber für Priens Totalausfall nehmen kann:
„Seit dem 7. Oktober 2023 erleben wir in Deutschland eine neue Welle des Antisemitismus. Er zeigt sich in altem und neuem Gewand – in den sozialen Medien, an den Universitäten, auf unseren Straßen; immer lauter, immer unverschämter und immer öfter auch in Form von Gewalt.“
Der „Antisemitismus im alten Gewand“ ist mittlerweile eine gängige Formel dafür geworden, wenn man dem explodierenden zugewanderten arabisch-muslimischen Antisemitismus und dem Antisemitismus der Linken den Judenhass von Neonazis gegenüberstellen will. Aber – und das müssen Merz und Prien begreifen – damit relativiert man automatisch einen neuen Judenhass, der mit der AfD rein garnichts zu tun hat.
Und letztlich relativiert man damit den den Holocaust. Denn die industrielle Vernichtung der Juden durch die Nazis wird mit jeder Behauptung eines Genozids in Gaza – skandiert auf den Straßen Berlins und anderswo – relativiert. Israel führt in Gaza einen blutigen Feldzug mit einer obszön hohen Zahl von zivilen Opfern durch – die Gründe dafür sind hinreichend diskutiert. Aber die Unterstellung, es ginge der israelischen Armee darum, eine Bevölkerung auszurotten, und diese Behauptung dann in einen Kontext mit dem Holocaust zu stellen, ist falsch.
Karin Prien will auswandern, wenn die AfD den Kanzler stellt. Die Diffamierung des stärksten politischen Gegners geht ja kaum mieser, hilfloser und durchschaubarer. Und es kommt ausgerechnet von einer CDU-Familienministerin, die aktuell über das Programm „Demokratie leben!“ – eine hunderte Millionen Euro schwere Rundumversorgung für linke NGOs – mutmaßlich vielfach auch den zugewanderten und linken Antisemitismus subventioniert.
Aber Prien steht damit nicht allein. Der Zentralrat der Juden hat sich seit 2015 zunächst vehement, dann zunehmend verzweifelter darum bemüht, diesen linken und zugewanderten Antisemitismus zu verschleiern. Zunächst waren es die von dieser Gewalt betroffenen Juden, die immer wieder ausgesagt haben, wer sie bespuckt, verfolgt, beleidigt und geschlagen hat. Wie lange kann man das noch ignorieren?
Offenbar ist es für Leute wie Prien besonders schwierig, den eigenen Rassismus loszulassen, wo den Deutschen unterstellt wird, der Holocaust wäre bereits genetisch im Wesen des Deutschen angelegt. Das lässt sich eine neue Generation Deutscher nicht mehr gefallen. Und sie sind es auch langsam leid, vom Staat allein gelassen zu werden, wenn sie gegen den Antisemitismus der Linken und Zugewanderten ins Feld ziehen.
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Kommentar von Josef Konrad
Obszönität liegt eben im Auge des Betrachters...
So findet die deutsche Dame mit den zwei jüdischen Großvätern, welche erst zu ihren "jüdischen Wurzeln" gefunden hat, als es für ihre CDU-Parteikarriere nützlich wurde, vermutlich den Gedanken obszön, dass jemand anders als ein Partei- oder Koalitionsfreund Bundeskanzler wird.
Gleichermaßen wird sie es vermutlich obszön finden, wenn nicht korrekt nach "Jüdinnen und Juden" gegendert wird. Schließlich hat ja auch ihr Bundeskanzler Merz das Gendern mittlerweile korrekt gelernt.
Andere finden hingegen zivile Opfer eines aufgezwungenen Kriegs gegen eine sich hinter - teils sogar willigen - menschlichen Schutzschildern verschanzende Terrorregierung äußerst bedauerlich, jedoch keinesfalls obszön.
Obszön ist es, wenn der - ukrainekriegswillige - deutsche Aussenminister und ehemalige stellvertretende Vorsitzende der deutsch-palästinensischen Gesellschaft, Wadephuhl (wie Prien CDU Schleswig-Holstein), bereits vor Unterzeichnung des Gaza-Abkommens damit droht, Gaza auf Kosten des deutschen Steuerzahlers wiederaufzubauen, um die ebenfalls obszöne, von allen Beteiligten vor Ort längst abgelehnte, den Krieg perpetuierende, angeblich "gerechte" Zweistaatenlösung weiter dem Frieden in den Weg zu stellen!
Was ist für das geschätzte, kommentierende Kollegium obszön? - Bitte um Diskussion!
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Kommentar von T S
Hat die blaue Alternative der Prien schon einen Blumenstrauß als dank für die überzeugende Wahlwerbung gemacht?
Was der Durchschnittserstwähler von heute davon hält ist schnell gesagt, der lacht da nur "DU OPFER!", denn vom Schuldkult läßt der sich mangels abstammungsbedingter Erbschuld-Sippenhaft nicht im Geringsten beeindrucken.
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Kommentar von Kevin Anger
Ich würde sie nicht vermissen!
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Kommentar von Ulric
Karin Prien überschätzt sich in jeder Beziehung.
Soweit ich Kalifornien überblicke, hat dort noch kein Schauspieler nach den 2 Trump-Siegen seine Sachen gepackt.
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Kommentar von Wilfried Van Dyk
Sehr interessant diese Ankündigung von dieser ehrenwerten Familienministerin.
Brachte nicht die CDU einen Bundeskanzler sowie einen Bundespräsidenten hervor, die beide vor Gründung der BRD einer bestimmten Judenverfolgungspartei im 3. Reich angehörten und einen Na.i-Marinerichter?
Ich möchte jetzt aber nicht zu nostalgisch werden!
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Kommentar von Karl Georg Lempenheimer
Was ist bitteschön der Unterschied zwischen einer „antisemitischen Straftat“ und einer „Straftat“?
Gar keiner. Auch für Juden gilt dasselbe Recht.
Ein Sonderrecht wäre ein grundgesetzwidrige Bevorzugung aufgrund von Ethnie, Religion, Weltanschauung und anderem mehr.
Wenn es zum Beispiel um „antisemitische“ Demonstrationen geht, wo ein selbstbestimmer, palästinensischer Staat gefordert wird, den Israel zulassen und respektieren soll, so kann es nicht sein, dass das grundgesetzlich verbriefte Demonstrationsrecht einem besonderen „antisemitischen“ Strafkatalog weicht, der Meinungen, darunter verbale Angriffe auf Israel ausschließt.
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Kommentar von Manfred Sonntag
Das ist der Offenbarungseid der Regierung, nicht mehr, nicht weniger. Es zeigt aber auch, welches Demokratieverständnis diese Herrschaften haben. Die Mängel sind bekannt welche zu immer mehr Unterstützung der AFD durch das Wahlvolk führen. Diese Dame lügt doch. Wenn die von ihr gefürchtete Partei, welche selbst auch viele Juden, Migranten sowie andere Minderheiten in ihrer Mitte hat, solche Pläne hätte, dann wäre der ganze Vorstand schon seit der Gründung hinter Gittern. Nein, es ist anders, diese neue Partei bringt die direkte Demokratie nach Schweizer Vorbild als Ziel für Deutschland ins Spiel. Und das fürchten die 5 Kartellparteien (CDU, CSU, Grüne, SPD, Linke) wie der Teufel das Weihwasser. Nichts hassen sie mehr als demokratische Verhältnisse. Stattdessen kommen jeden Tag neue Gesetze aus Berlin und Brüssel um die Bürger mundtot und fügsam zu machen (z.B.. Chatkontrolle, Ermächtigungsgesetz [Corona], Heizungsgesetz). Wie konnte das passieren? Welches Verständnis bezüglich der Demokratie ist die Ursache für das Abgleiten Deutschlands in den Totalitarismus, wie es sich heute darstellt? Fragen über Fragen......
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Kommentar von Red Marut Jr.
Schön wärs
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Kommentar von Heinz Schattanek
Der Berliner Morgenpost sagte sie u.a. : „Bei der Bestrafung antisemitischer Straftaten würde ich mir auch wünschen, dass wir zu einer einheitlicheren Rechtsprechung kommen und dass das nicht immer wieder auch nur als Kavaliersdelikt betrachtet wird.“ Und ss könne in Deutschland nicht geduldet werden, dass Menschen diskriminiert würden, nur weil sie Juden seien.
Wer betrachtet das als "Kavaliersdelikt"? Und wer hindert diese Regierung, eine einheitliche Rechtssprechung zu schaffen? Und warum duldet der Staat die Diskriminierung von Juden? Hat Frau Prien gar nichts mit der Regierung zu tun? Sie ist doch seit 8 Jahren in Regierungsverantwortung.
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Kommentar von Palmström
Moment mal im Zitat steht ja „Bundeskanzler“. Das heißt wenn Frau Weidel Bundeskanzlerin wird bleibt sie da!
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Kommentar von Palmström
Wenn jetzt schon über die nächsten Wahlen gesprochen wird, ist es wohl bald so weit? Ich freu mich drauf.
Aber die gute Frau kann doch jederzeit auswandern. Wohin auch immer. Das Amt kann auch ein Staatssekretär leiten.
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Kommentar von Karl Georg Lempenheimer
Glaube nicht, dass die „Drohung“ der Auswanderung von Frau Prien irgend einen Wähler überzeugt.
Das betrifft einerseits die AfD, die gerne die eingewanderten Antisemiten loswürde, als auch die problematische Sicherheitslage ihres Wunschziels Israel.
Mit anderen Worten, Frau Prien zieht den falschen Joker und wirkt auch sonst ziemlich verwirrt, was die Ursachen ihres Unsicherheitsgefühls angeht.
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Kommentar von Micha
1. Warum ist sie überhaupt noch da?
2. Warum finanziert sie die linken Zecken mit ihrem Judenhass?
3. Warum kämpft sie dann nicht vehement gegen die Masseninvasion muslimischer Judenhasser?
4. Warum steht sie nicht aus Seiten der AfD? Die möchte bekanntermaßen die muslimischen Judenhasser möglichst schnell loswerden.
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Der Zentralrat der Juden wurde auf Vorschlag (Anweisung? Geheiß?) einer deutschen Regierung gegründet und wird vom Staat vollständig finanziert. Deswegen ist der gegenüber jeder Regierung so gehorsam.
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Hier mal nachlesen:
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https://juedischerundschau.de/search/?q=zentralrat+der+juden
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Die Suche ergibt jede Menge Artikel, die einen sehr langen Teaser haben, insgesamt aber leider hinter Bezahlschranke stehen. Aber der Teaser reicht aus, um die wichtigsten Infos zu bekommen.
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Kommentar von Schwar Zi
Hat sie etwa ein paar "politische Leichen im Keller"? Und befürchtet, ohne die Deckung der CDU könnte sie einer Strafverfolgung ausgesetzt sein? Und wenn sie geht, dann wohin? Nach Israel? Zu Bibi? Uih, der dürfte begeistert sein ;)
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Kommentar von Ombudsmann Wohlgemut
Sie will dann Deutschland verlassen? Soll das ein zusätzlicher Ansporn sein, die AfD zu wählen?
Die muss mich doch eigentlich nicht mehr überzeugen...