Debatte der Zukunft? Kopftuch unterm Stahlhelm

Neudeutsche als Wunsch-Soldaten: Regierung entdeckt Migrationshintergrund für die Ostfront

von Alexander Wallasch (Kommentare: 9)

Der Sensemann an der Ostfront fragt nicht nach dem Migrationshintergrund© Quelle: Pixabay/planet_fox Ralphs_Fotos, Montage: Wallasch

Während die Polizei den Vermerk streicht, preisen NGOs "Deutsche mit Migrationshintergrund" als Wunschrekruten für die Bundeswehr. Scheinheiligkeit pur: Erst Kriminalität tabuisieren, dann für den Krieg mobilisieren.

Die ganze Zuwanderungsmisere in einem Sachverhalt: Wenn es um Kriegsvorbereitungen versus Diplomatie geht, betreiben die Bundesregierung und ihre gefälligen Medien heute, was sie Migrationskritikern gestern zum Vorwurf gemacht haben.

Jetzt sollen Deutsche mit Migrationshintergrund die besseren Soldaten sein. Jene, die grundsätzlich positiver auf die Bundeswehr schauen und für Rekrutierungszwecke genauer in den Blick genommen werden sollen.

Der Sachverständigenrat für Integration und Migration, eine staatlich geförderte NGO mit Bertelsmann Stiftung und weiteren Stiftungen im Hintergrund, titelte Mitte Oktober dieses Jahres:

„Eine Frage des Vertrauens: Warum die Bundeswehr mehr Menschen mit Migrationshintergrund braucht“.

Besagter Rat will in einer Befragung festgestellt haben, dass 77 Prozent der Menschen mit Migrationshintergrund in der Altersgruppe der 15- bis 25-Jährigen der Bundeswehr vertrauen, während es bei Herkunftsdeutschen nur 68 Prozent seien. Das sei lobenswert, weil eine „veränderte geopolitische Lage“ die „sicherheitspolitische Bedeutung der Bundeswehr“ erhöhe. Um ihrer Aufgabe gerecht zu werden, sei die Bundeswehr auf zusätzliches Personal angewiesen.

Das ist brav aufgesagt und rechtfertigt die staatlichen Subventionen. Auf die Idee zu kommen, dass es die massive Unterstützung der Ukraine mit Geld und schweren Waffen sein könnte, welche Deutschland gefährdet, soweit wollen die regierungsnahen Stiftungen hinter dem NGO-Migrationsrat nicht denken, sie würden ihre Förderung riskieren.

Aber wie passt das damit zusammen, dass etwa die Berliner Polizei den Vermerk eines Migrationshintergrunds bei Deutschen abgeschafft hat, während die Migrations-NGO ihn wieder auf die Tagesordnung setzt? Einfach weil es der Regierung gerade in den Kram passt, nun auch noch diese beiden Gruppen gegeneinander auszuspielen?

Selten wurde so deutlich gesagt, dass die Neudeutschen die Wunschdeutschen sind. Einfach weil sie angeblich weniger staatskritisch sind und sich mit weniger Aufstand an der Ostfront abknallen lassen?

Nein, von 77 zu 68 Prozent ist kein wirklich relevanter Unterschied. Und schon die Fragestellung ist grenzwertig, denn wie soll man Vertrauen in die Bundeswehr bewerten und damit zusammenbringen, dass die Ukrainepolitik der Bundesregierung Deutschland zu einem möglichen Ziel von Angriffen macht?

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Aber wie viele junge Männer mit Migrationshintergrund betrifft es eigentlich? Unter den 15-20-Jährigen sind das mittlerweile etwa mehr 35 Prozent, also mehr als jeder Dritte. Apropos Männer. Aktuell sind etwas weniger als 15 Prozent der Soldaten Frauen. Die Bundeswehr will diesen Anteil auf 20 Prozent anheben.

Wie sehr hofft man dabei auf deutsche Frauen mit Migrationshintergrund? Sorgt demnach das Kopftuch unter dem Stahlhelm für eine Debatte oder ersetzt der Helm hier automatisch das Tuch? Die Bundeswehr hat sich dieser Thematik jedenfalls noch nicht angenähert.

Noch unter der glücklosen Ampel-Verteidigungsministerin Lambrecht wurde zu einer Broschüre „Vielfalt und Inklusion in der Bundeswehr“ eine blonde Soldatin und ein Mann mit arabisch-südländischem Migrationshintergrund abgebildet – warum soll man es sich da schwerer machen, als die Tchibo-Werbung?

Oder mit anderen Worten: Frauen mit Migrationshintergrund sind nicht die erste Zielgruppe der Bemühungen um Kanonenfutter für die Ostfront. Aber auch dazu hat die Bundeswehr etwas herausgefunden: Die Studie soll zeigen – Überraschung! – dass „ein wesentlicher Anteil der Bundeswehrangehörigen anderen Menschen alleine aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu bestimmten Gruppen bestimmte Eigenschaften zuschreibt.“

Besonders häufig fänden sich solche Stereotype für das Merkmal „Geschlecht“, „wobei Männern von vielen Bundeswehrangehörigen pauschal eine bessere Führungsfähigkeit und eine höhere Leistungsfähigkeit zugeschrieben wird.“

Oder zusammengefasst: Die Bundesregierung, ihre gefälligen Medien und von ihnen abhängigen NGOs empören sich, wenn jemand über Deutsche mit Migrationshintergrund spricht, etwa wenn es um überproportionale Kriminalität geht. Aber wenn es darum geht, in den Krieg gegen Russland zu ziehen, wird der Migrationshintergrund in Uniform wiederentdeckt. Jedenfalls soweit es junge Männer betrifft.

Was kommt als nächstes? Was zaubern die Kriegsvorbereiter als nächstes aus dem Hut? Wird dann lobend erwähnt, dass junge Männer mit Migrationshintergrund überproportional aggressiver sind und im Nahkampf potentiell besser mit dem Bajonett umgehen können? Wird das die nächste Studie des NGO-Migrationsrates oder der Bundeswehr ergeben und als Chance für eine bedingungslose Kapitulation der russischen Armee bewertet?

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