Sie sind selbst unfähig, etwas zu schaffen, was andere begeistert

Pseudomoralische Ideologen finden ihre Anerkennung in der Bevormundung anderer

von Corinne Henker (Kommentare: 7)

Ist es nicht eine der übelsten Formen kultureller Aneignung, wenn ein biologischer Mann meint, Frauenklamotten, Stöckelschuhe, Schminke und Perücke machen ihn zur Frau?© Quelle: Pixabay /Crossdresser

Vor wenigen Tagen konnten wir in verschiedenen Medien darüber lesen, wie das AWO-Ballett aus Rheinau von der Bundesgartenschau Mannheim gecancelt wurde.

Die älteren Damen wollten eine „Weltreise mit dem Traumschiff“ aufführen und ihren Zuschauern die musikalischen Highlights verschiedener Nationen vorstellen.

Dabei sollten u.a. auch Sombreros, Ponchos, Kimonos, Saris usw. zum Einsatz kommen - nach Meinung der BuGa-Veranstalter eine absolut unzulässige Form kultureller Aneignung.

Die Damen des AWO-Balletts konnten diese Ablehnung überhaupt nicht nachvollziehen (ähnlich wie die meisten klar denkenden Menschen außerhalb der woken Blase), denn für sie war die Show eher ein Zeichen des Respekts und der Begeisterung für die vielfältigen Kulturen unseres Planeten. Immerhin hatten sie viele der Kostüme selbst geschneidert und lange Stunden mit Proben verbracht.

Tut man das, wenn man fremde Kulturen verachtet und lächerlich machen will?

Dieser Vorfall ist bei weitem nicht der einzige dieser Art. „Blackfacing“ und Rasta-Locken für Weiße sind schon seit längerem obsolet. Vor knapp einem Jahr musste der Leipziger Zoo seine Afrika- und Samba-Shows einstellen, weil sie angeblich „rassistische Stereotype“ fördern würden.

Die auftretenden afrikanischen und lateinamerikanischen Künstler sahen das allerdings ganz anders. Die Israelin Gal Gadot musste sich üblen Vorwürfen aussetzen, weil sie als „Weiße“ die „Ägypterin“ Kleopatra spielen wollte: man hätte lieber eine nordafrikanische Schauspielerin wählen sollen. Dabei stammte Kleopatra aus der makedonischen Dynastie der Ptolemäer und das heutige Ägypten hat nach der arabischen Invasion und Islamisierung im 7. Jh. ethnisch und kulturell auch nicht mehr viel mit Kleopatras Reich zu tun.

All diese Vorwürfe der „kulturellen Aneignung“ haben eine Gemeinsamkeit: Die selbsternannten Kulturkrieger sind meist pseudomoralisch aufgeladene Ideologen ohne tieferes Wissen über das, was sie verbieten und regulieren wollen. Offenbar finden sie ihre Selbstbestätigung vor allem in der Bevormundung anderer. Weil sie selbst unfähig sind, etwas zu schaffen, was andere begeistert?

Merkwürdig auch, dass die cancelnden Kulturkrieger oft an vorderster Front stehen, wenn es um LGBT+-Rechte geht. Aber ist es nicht eine der übelsten Formen kultureller Aneignung, wenn ein biologischer Mann meint, Frauenklamotten, Stöckelschuhe, Schminke und Perücke machen ihn zur Frau?

Viele dieser „Transfrauen“ verlangen nicht nur, offiziell als Frau anerkannt zu werden, sondern sie dringen mit ihren intakten männlichen Geschlechtsorganen unaufgefordert in weibliche Schutzräume (Frauensport, Duschen, Umkleiden, Frauenhäuser) ein. Jede echte Frau weiß, dass zum Frau-Sein weitaus mehr gehört als Kleidung, Schminke und weibisches Getue.

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Die woken Konzerne Anheuser-Busch und Nike wissen das offenbar nicht. Beide setzten auf die TikTok-Ikone und Transperson Dylan Mulvaney als Werbeträger - und ernteten dafür wenig Begeisterung bei ihren männlichen und weiblichen Kunden. Anheuser-Busch verlor in zwei Wochen etwa 4,5 Milliarden Dollar an Marktwert. Nike-Kundinnen antworteten mit wütenden öffentlichen Verbrennungen ihrer Sports-Bras.

Sie sollten sich das TikTok-Video von Dylan Mulvaney für Nike wirklich anschauen, um sich ein eigenes Urteil zu bilden. Nike hatte in der Vergangenheit eigentlich ein gutes Händchen für Werbung: der junge Tiger Woods, der mit Schläger und Golfball zaubert, oder die durch Schlichtheit beeindruckende „Just Sports“-Kampagne.

Und jetzt Dylan Mulvaney! Hätte eine biologische Frau exakt dasselbe Video gedreht, wäre es als sexistisches Klischee (zu Recht!) in der Versenkung verschwunden. Aber so tischt man uns dieses peinliche Gezappel als Werbeträger für Frauensport auf. Warum wählt man als Werbeträgerin nicht eine tatsächlich attraktive Frau, die nicht nur sportlich viel erreicht hat, sondern sich dazu aktiv für Frauenrechte einsetzt? Riley Gaines wäre doch ein passendes Vorbild!

Natürlich ist mir als Ärztin bewusst, dass es Menschen gibt, die tatsächlich im falschen Körper geboren wurden und dadurch sehr viel zu erleiden haben. Ihnen sollte unsere Sympathie gelten und sie sollten jede medizinische Hilfe erhalten, die sie benötigen.

Wenn man mit XY-Chromosomen geboren wurde, aber sich seit frühester Kindheit als Mädchen fühlte und danach zahlreiche Operationen über sich ergehen ließ, um das optische Erscheinungsbild dem psychischen Empfinden anzupassen, hat man nach meiner Überzeugung durchaus das Recht, sich als Frau bezeichnen und als solche behandelt zu werden.

Dieser Leidensweg ist schlimmer als die weibliche Pubertät! Man sollte jedoch nicht erwarten, dann als Frau Sonderrechte zu genießen. Jeder Mensch ist ein Individuum und sollte allein nach seinen Taten, seinen Fähigkeiten und Leistungen bewertet werden.

Wenn Dylan Mulvaney nicht mehr als unkoordiniertes Gehampel zustande bringt, ist sie keine Stilikone für Frauensport. Wenn Sophia Rebecca sich auf der Bühne wie ein Elefant im Porzellanladen bewegt, sollte diese Person nicht als Ballerina auftreten.

Geschlechtswechsel oder außergewöhnliche sexuelle Neigungen sind für mich keine besonders anerkennenswerten Lebensleistungen.

Dagegen bestehe ich auf mein Recht, als Frau und Mutter respektiert zu werden: Begriffe wie „menstruierende“, „gebärende“ oder „entbindene Person“ sind entwürdigend. Zumal letzteres ja eigentlich Ärzte und Hebammen aller drölfzig Geschlechter bezeichnet.

Im Übrigen stimme ich ausnahmsweise mit dem britischen Premierminister Rishi Sunak überein, wenn er sagt: 100 % der Frauen haben keinen Penis. Es ist in Ordnung, wenn ein Mensch mit Penis kein Mann sein möchte, aber zur Frau wird er dadurch noch lange nicht.

Auf gar keinem Fall würde ich es einem Mann, der sich selbst als „Feminist“ bezeichnet und gerade von der Berliner CDU-SPD-Regierung zum „Beauftragten für die Rechte queerer Menschen“ ernannt wurde, erlauben, „für alle Frauen zu sprechen“. Wir gut vierzig Millionen Frauen und Mädchen in Deutschland sind eigenständige Persönlichkeiten, die sehr gut für sich selbst sprechen können und keinen männlichen Vormund brauchen!

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