Reagiert der deutsche Staat präventiv genug, hier jedwedes Potential für Ausschreitungen gegen Juden und den Staat Israel zu unterdrücken und zu bekämpfen? Bedeutsam ist dabei eine breite Solidarisierung linksradikaler und linksextremistischer deutscher Politaktivisten geworden, die offenbar die Tradition einer antisemitischen RAF fortbestehen lassen wollen, jener deutschen Terrororganisation, deren damalige Mitglieder vor einem halben Jahrhundert in palästinensischen Terrorcamps in Jordanien ausgebildet wurden.
Die Jüdische Allgemeine titelte im März dieses Jahres: „Der Antisemitismus der RAF besteht in Teilen der Linken bis heute – droht eine neue Militanz?“
Demgegenüber stehen zehntausende Tote im Gaza-Streifen, darunter der größte Teil Zivilisten und Kinder als Opfer der Kampfhandlungen und flächendeckenden Totalzerstörungen von Wohngebieten durch die israelische Armee. Ganze Wohnkomplexe, in und unter denen sich Kämpfer der Hamas verschanzen oder dort vermutet und eliminiert wurden und noch werden sollen.
Der Gaza-Krieg ist längst in Deutschland angekommen. Während die meisten Deutschen keinen direkten Bezug zu diesem Krieg haben und auch keine dezidierte Meinung haben und keine haben wollen, keine explizite Position einnehmen, geht es vielen der Millionen muslimischen Zuwanderern ganz anders.
Ein Paradoxon hier: Sie bejubeln teilweise die antiisraelischen Aktionen ihrer Heimatstaaten, aus denen sie nach Deutschland geflohen sind mit der Behauptung, sie wären dort unterdrückt worden. Warum gibt es keine israelischen Asylbewerber in Deutschland?
Als gestern dutzende oder hunderte Raketen vom Iran aus Richtung Israel abgeschossen wurden und einige ihr Ziel auch erreichten, kam es in Berlin und anderswo zu spontanen Jubeldemonstrationen auf der Straße. Solche Bekundungen gab es bereits, als Hamas-Terroristen am 7. Oktober 2023 nach Israel eindrangen und über tausend Israelis massakrierten und weitere Israelis als Geiseln nahmen.
Noch haben die deutschen Sicherheitsbehörden die aktuelle Lage unter Kontrolle. Aber sind sie auch gewappnet genug, auf plötzliche Explosionen des Hasses zu reagieren? Wie gut vernetzt sind Millionen von muslimisch-arabischen Zuwanderern mit ihrem potentiellem Hass auf Israel und Juden? Was wissen die deutschen Behörden darüber, wie schnell sich dieser latente Hass in einen akuten umwandeln und auf die Straße und gegen Juden und jüdische und israelische Einrichtungen in Deutschland richten kann?
Exemplarisch dazu eine Meldung der Berliner Polizei von vorgestern mit der Überschrift: „Ermittlungen mit Nahostbezug - Vollstreckung von Durchsuchungsbeschlüssen“.
Am frühen Morgen wurden am 30. September in Friedrichshain, Britz, Gropiusstadt, Tegel und Schöneberg fünf Hausdurchsuchungen durchgeführt. Beteiligt waren der Staatsschutz mit Unterstützung von Hundertschaftskräften, insgesamt 125 Polizisten drangen in Wohnungen von fünf Beschuldigten ein, die im Verdacht stehen, sich durch mutmaßlich propalästinensisch motivierte Straftaten im Zusammenhang mit dem Nahostkonflikt strafbar gemacht zu haben.
Weiterlesen nach der Werbung >>>
Ihre Unterstützung zählt
Die Polizei Berlin meldet weiter:
Ein 20-Jähriger ist des Landfriedensbruchs verdächtig. Er soll Teil einer Gruppe von etwa 150 Personen gewesen sein, die am Abend des 11. Juli 2024 durch die Sonnenallee in Neukölln zog und durch deren Mitglieder dabei verschiedene Gegenstände in Brand gesetzt und so zerstört wurden.
Ein 18 Jahre alter Mann ist des Landfriedensbruchs in Tateinheit mit versuchter gefährlicher Körperverletzung verdächtig. Er soll am Abend des 12. September 2024 bei der Eröffnung des „Zentrums für Kultur und Urbanistik“ aus einer Gruppe von etwa vierzig Personen einen Mikrofonständer in Richtung des Senators für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt, Joe Chialo, geworfen und dabei eine Frau getroffen haben. Die Gruppe soll zudem verschiedene Parolen skandiert und den Geschädigten als „Rassisten“ bezeichnet haben.
Gegen einen 31-Jährigen wird in zwei Fällen des Verdachts der Volksverhetzung ermittelt: Er soll am 12. Dezember 2023 auf Instagram einen Post der ARD-Nachrichtensendung „Tagesschau“ mit dem Wunsch nach einer Rückkehr Adolf Hitlers und einen anderen Post mit dem Wunsch eines erneuten Holocaust kommentiert haben.
Gegen einen mittlerweile 40 Jahre alten Mann besteht ebenfalls der Verdacht der Volksverhetzung: Er soll am 9. Oktober 2023 auf „TikTok“ den zwei Tage zuvor erfolgten Angriff der seit dem 2. November 2023 durch das Bundesministerium des Inneren verbotenen Organisation „Haraket al Muqawama al-Islamiya“ („Hamas“) mit Forderungen nach der Beseitigung des Staates Israel kommentiert, die beteiligten Attentäter und Terroristen der Hamas glorifiziert und deren Vorgehen als Sieg auf dem Weg „hin zu einer islamischen Welt“ eingeordnet haben.
Ein 25 Jahre alter Mann steht im Verdacht des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen: Er soll am 13. April 2024 auf Instagram ein Video gepostet haben, in dem eine Gruppe von Menschen die der Hamas als Kennzeichen zuzuordnende Parole „From the river to the sea…“ skandiert. Zudem soll er seinerseits die Parole unter dem Post wiederholt und so in diesem konkreten Zusammenhang die Auslöschung des Staates Israel befürwortet haben.
Was ist der Zweck solcher Durchsuchungen überwiegend bei jungen Erwachsenen und für Delikte, die im Zusammenhang mit Terrorgefahr vergleichsweise harmlos klingen, wenn es um besagtes Video geht mit einem Schlachtruf, der gefühlt in jedem zweiten Rap-Song zu hören ist.
Geht es den Behörden um Prävention? Will man hier etwas im Keim ersticken, bevor es sich weiter etabliert und das Potential hat, zu einer terroristischen Gefahr zu werden?
Zum Ergebnis der Durchsuchungen meldete die Berliner Polizei:
Die Durchsuchungen führten zum Auffinden von Mobiltelefonen, Computern und sonstigen Datenträgern. Diese werden nun im Laufe der noch andauernden Ermittlungen – insbesondere in Hinblick auf die Urheberschaft der genannten SocialMedia-Aktivitäten beziehungsweise die mutmaßliche Vernetzung der Beschuldigten in der propalästinensischen Szene – ausgewertet. Festnahmen erfolgten nicht.
Gestern Abend, als wieder die Raketen in Israel einschlugen, kam es zu spontanen Jubelszenen und "Allahu Akbar"-Rufen auf Berliner Straßen. Menschen, die hier überwiegend Schutz suchen vor ihren Regimen im Nahen Osten, jubelten der Aktion des iranisch-islamischen Regimes in Teheran zu.
Im Mai dieses Jahres schrieb die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“, dass trotz der Entwicklungen in Iran nur wenige Menschen gegen das Regime demonstrierten. Hier sind wohl Proteste im Iran selbst gemeint, aber ebenso könnte es für Proteste von Iranern in Deutschland gelten: Einige von Ihnen sind mutmaßlich gestern in Berlin mit anderen zugewanderten Israelhassern in Jubelchöre ausgebrochen, als Raketen in Israel einschlugen.
Mehrere Teilnehmer besagter Kundgebung schwenkten Palästinensertücher sowie die palästinensische und die libanesische Flagge, wie in einem Video zu sehen sei, meldet eine Nachrichtenagentur. Bei zwei propalästinensischen Demonstrationen in Berlin seien sieben Strafanzeigen gestellt worden. Ermittelt werde unter anderem wegen Volksverhetzung, Beleidigung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, sagte eine Sprecherin der Polizei gegenüber der „Welt“.
Der Hass gegen Israel ist die unverrückbare Schnittmenge vieler muslimischer Zuwanderer mit jenen Regimen, vor denen sie geflüchtet sind. Aber in wie weit interessiert Deutsche oder muss Deutsche der Israel-Palästina-Konflikt interessieren jenseits der Gefahren, die von Zuwanderern ausgeht, die sich in diesem Konflikt involvieren? Müssen wir uns jetzt sogar notgedrungen interessieren?
Einen Kommentar schreiben
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen. Aufgrund von zunehmendem SPAM ist eine Anmeldung erforderlich. Wir bitten dies zu entschuldigen.
Zur Anmeldung
Kommentare
melden
Kommentar von Palmström
Anzunehmen das es sich bei dem seit 2015 Zugelaufenen um für die Freiheit kämpfende Humanisten handelt setzt eine Menge „Gutmenschentum“ im Denken voraus. In Realität sind die meisten von denen Sunniten und sunitische Salafisten. Die waren auch die nützliche Masse für den sogenannten arabischen Frühling.
„Nun sind Sie halt hier“.
Anderseits gibt es Flüchtlinge aus der Levante die die Liquidierung Nasrallahs feierten. Die Leute sind aber meistens schon länger hier. Was Israel angeht kommt hier als erstes Argument das dieser Staat von Europäern erschaffen wurde um so die Juden los zu werden. Diese Juden sind keine Semiten sondern Aschkenasen. Insofern auch der Begriff des Antisemiten als gegen Juden falsch ist. Die Ansiedlung der jüdischen Aschkenasen fand durch imperialistische Landnahme statt.
Als nächstes kommt dann ‚Warum Israel nicht in Europa gegründet wurde? Hier wäre doch viel mehr Platz.‘
Da kann man dann sagen, Stalin wollte die Nord-Ukraine nicht hergeben.
Um eine Konfliktlösung zu beginnen muß von den Punkt 1948 aus gestartet werden.
Die religiöse Fanatiker sind Beiwerk die die Konfliktlage für sich zu nutzten wissen und hierauf ihre Herrschaft zu begründen. Sie würden auch Israel nicht vernichten, sie benötigen Israel als Projekt des Feindes, des Bösen, des Teufels usw..
melden
Kommentar von Malka
Mir schwillt allmählich der Hals, wenn ich sehe, wie schwachbrüstig hier die „Staatsgewalt“ reagiert.
Ich erinnere mich noch daran, dass mein inzwischen verstorbener Vater erzählte, dass seine Firma in den siebziger Jahren Algerier beschäftigte. Messerstechereien des Nachts bereits damals. Der Unterschied zur heutigen weichgekochten Generation war: Ein Anruf des örtlichen Polizeireviers mit der Weitergabe der Daten der Beteiligten.
2 Stunden später ging der Flug in die Heimat.
melden
Kommentar von Petra Wilhelmi
Der Israel-Palästina-Konflikt hat eine lange Tradition. Beide Seiten haben damals den Grundstein für den Unfrieden gelegt und auch die UN. Ich wäre auch nicht begeistert gewesen, wenn man mir mein Haus und meine Ölbäume wegnehmen würde, die in meiner Familie vielleicht schon über viele, viele Generationen gepflegt worden sind.
Ich denke, dass man den Krieg von beiden Seiten betrachten muss. Auf der einen Seite, gibt es die arabischen (semitische) Völker und auf der anderen Seite die eingewanderten Europäer, jüdischen Glaubens und noch ein kleiner Rest des semitischen, jüdischen Volkes.
Israel hat das Recht sich selbst zu verteidigen. Israel hat aber nicht das Recht, Tausende von Menschen einfach umzubringen, egal, ob Alte, Junge, Kinder, Frauen. Das hat nichts mit Selbstverteidigung zu tun. Israel hat auch nicht das Recht, den Gaza-Streifen in Schutt und Asche zu legen, Iraner in anderen Ländern zu töten und das alles unter dem Mantel der Selbstverteidigung. Jetzt im Libanon werden auch Menschen aus ihren Häusern gejagt, weil man die Hisbolla jagt, in dem man alles zerbombt. Außerdem: Wieso echauffiert man sich über iranische Raketen? Man hat doch wohl nicht erwartet, dass der Iran die Morde an hochrangigen Iranern einfach vergisst. Man muss das strikt auseinander halten. Für Muslime, die wirklich in Israel unterdrückt werden, sind die Hamas oder die Hisbolla keine Terroristen. Aus deren Sicht, sind eben die Israelis die Terroristen. Wir leben nicht dort und kennen das Leben dort auch nicht. Ich werde nie ein Gespräch mit einen Christen im Westjordanland vergessen, der uns später individuell ansprach - ohne dass es irgendjemand anderes von der israelischen Seite hören konnte. Er klagte darüber, dass den Christen im Westjordanland nur nach Lust und Laune der Israelis gestattet wird, die heiligen Stätten in Jerusalem zu besuchen. Nicht mal an hohen christlichen Feiertagen, wird es ihnen immer gestattet, nach Jerusalem zu fahren. Jeder frage sich als Außenstehender, wie man auf so etwas reagieren würde, wenn man in der Haut der Christen dort stecken würde. Als ehemalige DDR-Bürgerin konnte ich nachempfinden, was dieser Christ erlebte. Dazu kommt, dass im Westjordanland Siedler den Muslimen Land wegnehmen und keiner schützt sie davor. Das ist nicht in Ordnung. Es zeugt nur Hass.
Israels zionistische Regierung unterbreitet der Welt eine Karte, auf der es keinen Gazastreifen mehr gibt, sondern nur noch ein größeres Israel. Gasvorkommen locken dort, die man haben möchte.
Wir sollten hier auch unterscheiden zwischen den normalen jüdischen Volk, was auch nicht mit der Regierung konform geht und den Zionisten.
Und ja, es gibt Terror gegen Israel, wie es Terror gegen Gaza und dem Westjordanland gibt. Beide Seiten schaukeln sich gegenseitig hoch und keiner von uns hier, kann sagen, wer zuerst geschossen hat. Dieser Auslöser fand schon 1947 statt und auch schon vorher.
Unser damaliger Reiseleiter, als wir in Israel waren, sprach voller Abscheu über die Muslime im Westjordanland. Er hob hervor, wie toll die Dörfer der Israelis wären und wie abscheulich die Dörfer der Muslime wären. Er hob immer hervor, dass sie doch viel zivilisierter wären. Unser Reiseleiter war mal ein hohes Tier in der israelischen Armee (oder Mossad??) und hat Vorträge bei der Bundeswehr gehalten, wie er uns erzählte. Was soll man davon halten, wenn so abwertend von den Muslimen von ihm gesprochen wird. Es ist schließlich ihr Land gewesen. Darüber hört man hier im Westen/Deutschland nichts. Erst wenn man dort an Ort und Stelle ist, bekommt man einen klitzekleinen Eindruck davon, was dort schief läuft. Beide Seiten hassen sich, bis aufs Blut. Und als Tourist bekommt man nur einen ganz winzigen Eindruck davon. Ein Wort, eine Geste, ein paar Sätze. Das reicht aber schon oft, um ins Grübeln zu kommen. Wir hier hören nur einseitig vom Leben dort. Was die andere Seite fühlt, davon hören wir kaum etwas.
Ich halte hier auch vollkommen heraus, was Muslime hier anstellen. Unsere Politiker sind daran die Schuldigen. Die dulden es, dass Muslime hier einen Dschihad führen. Ihr Glauben hält sie dazu an, uns in das Haus des Islam zu führen. Die Politik ermuntert diese Menschen dazu und schützt uns nicht. Diese Situation darf man aber nicht mit Nahost verwechseln. Denn hier ist es wirklich unser Land und unsere Kultur.
Die meisten Europäer in Israel, sind keine richtigen Semiten. Ihre wahre Heimat liegt in der Ukraine/Russland, das Land der Chasaren, die auch ein eigenes Reich dort hatten, sich den jüdischen Glauben ausgesucht haben und Rabbis aus Nahost haben kommen lassen. Sie wurden nie aus Nahost vertrieben. Sie sprachen auch kein hebräisch, weil hebräisch nur die Religionssprache damals war. Es ist nicht ihre Muttersprache. Erst Ben Gurion hat sie dazu gemacht.
Ich wünschte mir, dass man den Krieg Israels gegen die muslimische Welt in Nahost mehr als Außenstehender betrachtet. Nur dann können Wege gefunden werden, zu einen Frieden zu kommen. Jeder der beiden Seiten hat ein Recht auf Leben und Land.
Vielleicht noch ein Zitat, wie in Israel gedacht wird. Es ist ein sanftes Zitat. Es gibt sehr viel schlimmere, gerichtet gegen die anderen Völker der Welt, die ich hier nicht wiedergeben möchte.
„Jeder jüdische Mensch kann von unserer Parascha ableiten und mit dieser Erkenntnis leben, daß das jüdische Volk den Begrenzungen der Naturgesetze nicht unterworfen ist.“ Jüdische Rundschau Maccabi, Basel, 11. November 1993; (Parascha ist Einteilung, Absonderung, ein Leseabschnitt nach babylonischer Ordnung im masoretischen Text der Tora)
Oder Ben Gurion:
„Alle Kontinente werden in einer Welt-Allianz vereint werden, der eine internationale Polizeimacht zur Verfügung stehen wird. Alle Armeen werden abgeschafft werden und es wird keine Kriege mehr geben. In Jerusalem werden die Vereinten Nationen einen Schrein der Propheten errichten, um der föderierten Union aller Kontinente zu dienen; das wird der Sitz des Obersten Gerichtshofes der Menschheit sein, um alle Streitigkeiten zwischen den zusammengeschlossenen Kontinenten zu schlichten.“
Zumindest Letzteres kommt einen doch wohl sehr bekannt vor.