Wie ein Journalist unbehelligt von seinem ÖR-Aufraggebern Hass und Hetze publiziert

RBB-Sundermeyer auf Demo in Berlin: Nazi verzweifelt gesucht!

von Alexander Wallasch (Kommentare: 5)

Der Provokateur hat sein Zeil erreicht, stolz schreibt er für den RBB: „Die Polizisten bitten uns zu warten, bis Verstärkung kommt. Aus Sorge vor einer gewalttätigen Eskalation.“© Quelle: Youtube / phoenix, Foto privat I Bildmontage Alexander Wallasch

Eine Form der milden Verzweiflung: Wie schaffen es diese Leute, ihr Schamgefühl so sehr zu unterdrücken, sich weiter Journalisten zu nennen, um dann nur wieder eine weitere Münchhausen- und Diffamierungsgeschichte zu veröffentlichen?

Ganz ehrlich, ich frage mich das wirklich, vielleicht wissen Sie ja eine Antwort. Und noch weiter: Wie gelingt es den Redaktionsleitungen, so einen offensichtlich ideologisch motivierten, gefährlichen Unsinn schamlos durchzuwinken?

Die Rede ist leider nicht zum ersten Mal von Olaf Sundermeyer. Hier darf ausnahmsweise mal auf Wikipedia verwiesen werden, auch wenn diese Sammlung an Diffamierungen Andersdenkender keine Werbung verdient hat, so ist es doch bezeichnend, dass die linke Wikipedia-Autorenmafia den Lebenslauf eines der ihren als einen im Leben so grandios Gescheiterten so ungeschminkt präsentiert.

Was Sundermeyer jetzt wieder vom Zaun gebrochen hat? Der freie Mitarbeiter des Radio Berlin Brandenburg (RBB) war in Berlin am 1. August 2022 auf der großen Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen. Und er war es als selbsternannter (Rechts)extremismus-Experte.

Kurz gesagt: Sundermeyer kann vor seinesgleichen erst dann den Experten heraushängen lassen, wenn auch Rechtsextreme zu finden sind. Nur der Angler ist schon einer, wenn er die Rute ins Wasser hängt.
Praktischerweise gehört Sundermeyer zu denjenigen, die überall Rechte erkennen und im öffentlich-rechtlichen Auftrag mit dem Finger auf sie zeigen dürfen. Damit erfüllt er dann die Jagdquote der polit-medialen Auftraggeber und darf sich weiter an den staatlichen Honigtopf hängen – hier über die Zwangsgebühren des Regierungsfernsehens.

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So müssen Sie sich das vorstellen, und um im Bild zu bleiben: Der Jäger geht zum Angeln und ballert in Ermanglung einer Rute wie wild ins Wasser und erklärt den verdutzten Anwesenden anschließend, da wäre gerade ein kapitaler Fisch Fasch vorbeigeschwommen. Die können diesen Mist kaum noch hören, aber der ballernde Angler hat halt das gekühlte Bier dabei.

Olaf Sundermeyer war also in Berlin mal schauen. Und er hatte offensichtlich eine Hoffnung: Dass nämlich möglichst viele der Demonstranten den Diffamierungsprofi erkennen und ihn beschimpfen. Dann nämlich kann man die Polizei rufen und die Arbeit einstellen: „Hallo, ich bin der Herr Sundermeyer!“

Sundermeyer twitterte heute: „Mein Blick auf die Protestmaschine, die sich in Berlin für einen 'heißen Herbst' warm läuft“ @rbb24

„Protestmaschine“ ist hier aber noch die subtilste Art und Weise der Diffamierung.

Sein Artikel für RBB Online ist insgesamt ein Schlag ins Gesicht nicht nur der Demonstranten, sondern für den Journalismus noch obendrauf. Ja doch, nicht nur menschlich, auch fachlich eine Schande, wenn der Mann schon in seiner Schlagzeile schreibt: „Querdenker und Montagsspaziergänger proben den Aufstand“. Wer den Aufstand probt, der bläst sich im Sprachgebrauch nur auf, der macht aus einer Mücke einen Elefanten, der hat sie nicht mehr alle an der Birne.

Zynismus oder Sarkasmus? Olaf Sundermeyer beginnt so: „Wenn die Preise weiter steigen, rechnet die Politik mit Straßenprotesten.“ Das heißt dann wohl im Umkehrschluss: Wenn das Brot billig bleibt oder stattdessen Kuchen serviert wird, bleibt alles ruhig.

Sundermeyer wundert sich, dass Querdenkengründer Michael Ballweg für die Demonstranten „politischer Gefangener des Systems“ ist und nicht einfach als „mutmaßlicher Betrüger“ gilt. Und der im Auftrag des ÖR Arbeitende auf der Demo will gehört haben, dass die Demonstranten unter anderem Folgendes gefordert hätten: „Die Überwindung der verfassungsgemäßen Ordnung in Deutschland“.

Olaf Sundermeyer hatte irgendwann einen Mob um sein Team herum ausgemacht. Für Sundermeyers Inszenierung ein Glücksfall. Und es sei viel zu wenig Polizei vor Ort gewesen, ihn zu schützen.

Das ist interessant: Denn der Ruf nach der Polizei suggeriert ja immer auch eine echte Gefahr für den Rufenden. Deshalb werden Kinder auch von ihren Eltern angehalten, nicht unnötig um Hilfe zu rufen.
Denn was passiert dann? Wer einmal unnötig ruft, den nimmt man beim zweiten Mal schon nicht mehr richtig ernst: „Hallo helfen sie mir bitte!“, rief Sundermeyer schon einmal, als er mal von denen direkt angesprochen wurde, die er seit Jahr und Tag diffamiert.

Keine Frage, die Angst kann bei Sundermeyer real gewesen sein, die Sorge nämlich, wegen seiner jahrelangen Diffamierungen Andersdenkender mal ins Kreuzverhör genommen zu werden.

Außer Frage steht, dass der Ton schon mal rauer wurde. Schon im August 2020 bei der großen Ballweg-Querdenken-Demonstration wurden Mitarbeiter des ÖR ziemlich rüde und laut verbellt.

Aber Olaf Sundermeyer will nun in Berlin solche Reichsbürger entdeckt haben, die schon „vor zwei Jahren die Stufen des Reichstags besetzt hatten“. Was für ein durchsichtiger Versuch, im Murmeltiermodus das immer gleiche schmutzige Mantra zur Rechtfertigung der eigenen Schlechtleistung zu verwenden. Wer vor einem Vanillepudding sitzt, kann hundert Mal behaupten, es sei Schoko-Geschmack, der Kaiser bleibt nackt, jagen ist nicht angeln.

Aber Mist, woran erkennt man nun Reichsbürger? Olaf Sundermeyer ist sich sicher: „Die Fahnen sind weg, aber die Leute sind dieselben.“ Zehntausende friedliche Demonstranten werden hier diffamiert, damit ein Freier beim RBB eine hanebüchene Geschichte verkaufen kann.

Der hämische Ton von Sundermeyer rangiert selbstredend fernab auch jeder Berufsethik, wenn er über die fahnenlosen Reichsbürger, wenn er über die seiner Paranoia entsprungene Fata Morgana erzählt:

„Aber die Leute sind dieselben. Erfahren, selbstgewiss, aus gemeinsamen Protesterfahrungen zusammengewachsen. Viele hier haben Ärger mit der Justiz, seit sie sich dem Widerstand in Zeiten der Pandemie verschrieben haben. Das schweißt zusammen.“

Ja, viele haben Ärger mit der Justiz. Aber warum? Weil sie etwa Sundermeyer ein Autsch gemacht hätten? Das hätte er vielleicht gerne als Alibi-Narbe, aber es wird deshalb nicht wahrer.

Es gibt etliche Verfahren gegen Anti-Corona-Maßnahmen-Demonstranten, weil diese die Maske nicht getragen haben, angeblich Impfausweise gefälscht haben und etliches mehr, was aus der Enge der Ungeimpftheit heraus durchaus vorgekommen ist.

Aber Sundermeyers ungeimpfte Nazihorden sind eine Rechtfertigungsimagination alleine von Olaf Sundermeyer.

Der Provokateur hat sein Zeil erreicht, stolz schreibt er für den RBB: „Die Polizisten bitten uns zu warten, bis Verstärkung kommt. Aus Sorge vor einer gewalttätigen Eskalation.“ Und so soll es klingen: Dort die Bösen, hier der verfolgte Olaf S. auf der verdammt richtigen Seite.

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Sundermeyers Kritik an Elsässers Compact-Magazin, nun gut. Auch seine Kritik am Sender Auf1. Kann man ja machen. Und tatsächlich demonstrieren die Österreicher mit blauen Ballons überproportional ihre Anwesenheit. Na und? Für Sundermeyer alles Nazis „mit Wurzeln in der rechtsextremen Bewegung“.

Aber Sundermeyer vergisst hier, dass viele Bürger dieses Diffamierungskarussel längst durchschaut haben: Erst wird die Opposition ungerechtfertigterweise unter Verfassungsschutzbeobachtung gestellt, dann nimmt man diese politisch motivierte Beobachtung der Opposition zum Anlass, diese zu diffamieren eben über den Tatbestand der Beobachtung.

Aber diesen dümmlichen Kreisverkehr lassen sich immer weniger Menschen gefallen.

Schmutzig: Da werden irgendwelche mutmaßlich tatsächlich rechtsradikalen Lautäußerungen absatzweise zitiert, deren Urheber mit der Demonstration nichts zu tun haben, es geht hier einzig und alleine um den Willen zur Beschmutzung seitens Sundermeyer.

Zuletzt fehlen dann nur noch die echten Nazis von 1933. Aber keine Sorge, der RBB-Autor liefert zuverlässig:

„Das weckt unwillkürlich Assoziationen an die nationalsozialistische, antisemitische Propaganda.“

Fehlt noch was? Na klar: Die Verbindung zur AfD! Sundermeyer sackt Satz für Satz weiter ein in den braunen Morast unter seinen Füßen:

„Längst sind die Väter der ‚Anti-Corona-Proteste‘ wie Ballweg, Ludwig oder auch der Berliner Anselm Lenz Teil der neurechten Protestmaschine von der AfD über Pegida bis ‚Compact‘.“

Ballweg und Ludwig Teil der neurechten AfD-Protestmaschine? Die doppelt gemoppelte Falschbehauptung als Steigerung der Kontaktschuld, die sich aber schon längst als wirkungslos erwiesen hat. Auf jeden Fall aus journalistischer Sicht ein Offenbarungseid. Journalismus wie aus den deutschen Diktaturen in das Jahr 2022 herübergeweht. Untote. Schamvoll. Schäbig. Eine Schande.

Kommen wir noch zu Sundermeyers allenfalls rudimentärem historischen Sachverstand. Weil Corona-Maßnahmenkritiker von einem „heißen Herbst“ gesprochen haben sollen und auch die AfD 2015 den heißen Herbst verwendet haben soll, ist für Sundermeyer alles klar: Die Kontaktschuld nun schon über die gemeinsame deutsche Sprache.

Dass der „heiße Herbst“ gelegentlich auch für den „Deutschen Herbst“ verwendet wird, also die Hochzeit des Terrors des Linksextremismus im Jahr 1977 umschreibt, macht diese Sundermeyer-Zuweisung dann zu einer endgültigen Lachnummer. Und es gibt noch etliche historische Ereignisse mehr, die als „heißer Herbst“ in der Geschichte ihren Platz gefunden haben.

Sundermeyer schwätzt herum, er dreht, verdreht und will dabei nur eines, wie das Kleinkind ans Süßigkeiten-Regal: Auf Teufel komm raus ein paar Rechtsradikale entdecken, wofür er sich als Experte bezeichnen lässt.

Der fiese Sundermeyer-Zynismus ist am Siedepunkt angekommen:

„Die Aktivisten setzen auf eine Verschärfung von Pandemie, Krieg, Energieknappheit, Preissteigerungen und wirtschaftlicher Lage.“

Das ist bösartig und trifft den besorgten einfachen Berliner potenziell mindestens ebenso, wie die Maßnahmen-Kritiker Wagenknecht, Lafontaine und Kubicki. Denn es sind doch die von den genannten Politikern ebenfalls scharf kritisierten Neuauflagen der Corona-Maßnahmen, wie sie die Bundesregierung in Gestalt des Gesundheitsministers gerade wieder androht.

Sundermeyer verwechselt hier nicht auf fatale Weise, sondern vorsätzlich absichtsvoll Ursache und Wirkung. Und er macht es aus Geltungssucht und Bösartigkeit. Und auch aus einem tief antidemokratischen Gestus heraus. Die Proteste würden jetzt wieder anfangen, so der RBB-Schreiber:

„Zu beobachten beispielsweise auf der Sommertour von Wirtschaftsminister Habeck, der bei einem Auftritt in der vergangenen Woche in Bayreuth massiv gestört wurde.“

Ein RBB-Autor beschwert sich bei seinen Lesern, dass ein Bundesminister „massiv gestört“ wurde. Das muss man sich trauen als Vertreter der Vierten Gewalt, zu der sich Sundermeyer definitiv längst nicht mehr zählen darf nach solchen Totalausfällen.

Immerhin erkennt Olaf Sundermeyer die verhängnisvolle Zusammenarbeit von Politik und Medien, wenn auch nur indirekt:

„Politiker und Journalisten werden als Feindbilder markiert und diffamiert, im Netz beleidigt und bedroht, bei öffentlichen Auftritten ausgebuht.“

Im selben Moment fliegen Mimimi-Taschentücher. Immerhin die Opferrolle beherrscht Sundermeyer perfekt. Die allerdings hatte er 2019 noch der AfD zugeschanzt:

„Richtiger wäre es, sich mit der AfD und ihren Vertretern inhaltlich auseinanderzusetzen. Ausgrenzung bedeute immer, die AfD in eine Opferrolle zu drängen.“

Auch das war natürlich – positiv ausgedrückt – geheuchelt. Sundermeyer will sich mit nichts auseinandersetzen außer mit der Position der Scheinwerfers auf seinem Gesicht, der Sonnenbrand wird immer unübersehbarer.

Ach so: Die Kommentarfunktion zum Sundermeyer-Demo-Bashing wurde um 14 Uhr geschlossen. Die noch lesbaren 95 Kommentare, die nicht gelöscht wurden, sind dennoch ein Spaß. Wer seine eigenen Leser für dumm verkaufen will, bekommt eben passende Antworten. Ganz friedlich und in ein paar ehrliche Worte verpackt. Mehr Aufmerksamkeit wäre hier auch deutlich zu viel Aufmerksamkeit.

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