Reinwaschung: Die Antisemit-Welcome-Ampel und eine Solidarität für Israel im Palästinensertuch

Der polit-mediale Komplex, die Bundesregierung, die Gewerkschaften und die Industrie müssen gerade ordentlich Geld in die Hände genommen haben, um Werbung für eine Pro-Israel-Demonstration zu machen, zu der auch der Bundespräsident höchst persönlich zugesagt hat.

Die Werbebanner für die Kundgebung am Sonntag 14 Uhr vor dem Brandenburger Tor ploppen im Internet seit vorgestern bald im Minutentakt auf. Dabei wird man von einem in den AfD-Farben gehaltenen Plakat aufgefordert, an einer Demo in Berlin teilzunehmen, die unter dem Motto steht:

„Solidarität mit Israel – Gegen Terror und Antisemitismus“

Nachfragen bei der AfD ergeben allerdings, dass es wohl keinerlei Anfragen der Organisatoren gegeben hat, ob sich die Partei von Alice Weidel und Tino Chrupalla an dieser Demonstration für Israel beteiligen will.

Wir sprechen mit Bundestagsabgeordneten der AfD, die von der Demonstration sogar zum ersten Mal etwas hören.

Haben die Veranstalter die AfD-Bundestagsfraktion nicht dazu aufgefordert?

Der Aufmarsch wird von der Deutsch-Israelischen Gesellschaft organisiert, einem unter anderem auch von Annalena Baerbocks Außenministerium geförderten Verein mit dem grünen Ex-Crystal Meth-Konsumenten Volker Beck an der Spitze. Also eine weitere Heimstatt für die vielen verlorengegangenen Rädchen des Systems, ein angenehmes Gnadenbrot.

Die Liste der teilnehmenden Institutionen liest sich wie das Who's who der Etablierten. Die Veranstalter sprechen von einem Bündnis aus Parteien, Religionsgemeinschaften, Gewerkschaften und zivilgesellschaftlichen Organisationen, welche zur Solidaritätskundgebung für Israel in Erscheinung treten wollen.

Teilnehmer sind bisher unter anderem die CDU, FDP, Grünen, Linkspartei, SPD, die Deutsch-Israelische Gesellschaft, die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD), die katholische Deutsche Bischofskonferenz, der Zentralrat der Juden, der Paritätische Wohlfahrtsverband, der Deutsche Gewerkschaftsbund und der Deutsche Naturschutzring.

Der angekündigte Aufmarschplan ist mehr als bemerkenswert. Gemessen am Wunsch, Israel und der jüdischen Diaspora ein klares Signal zu senden, sollen es besonders viele Menschen sein, die morgen das Signal in die Welt senden, dass Deutschland auch zur vom Bundeskanzler bekräftigten Staatsräson steht.

Hier soll ein machtvolles Gegengewicht gesetzt werden zu den verstörenden Bildern der Judenhasser unter der palästinensischen Fahne auf Berlins Straßen und anderswo.

Das allerdings will wohlüberlegt sein. Nicht zuerst inhaltlich, sondern dem Vorhaben nach. Schon einmal unter dem Corona-Regime wollten die Grünen und ihre Vorfeldorganisationen im September 2021 ein machtvolles Zeichen setzen und den Querdenkern zeigen, was die Staatsmacht auf die Straße zu bringen in der Lage ist, aber die #unteilbar-Demonstration zerfaserte und scheiterte kläglich.

Die Berliner Zeitung berichtete gestern, dass jetzt Bundespräsident Steinmeier selbst dem Ruf von Volker-MethBeck gefolgt ist und gleich um 14 Uhr eine Auftaktrede zur Veranstaltung halten wird.

Die Veranstalter wissen offenbar dennoch, was ihnen blühen könnte, denn sie haben gerade einmal mit 10.000 Personen angemeldet, bleiben also in ihrer Erwartung deutlich unter den Hunderttausenden Teilnehmern der Ballweg-Querdenken-Veranstaltung aus den Vorjahren am selben Ort. Die #unteilbar-Demo im Herbst 2021 war demnach doch eine Warnung.

Das Motto der Veranstaltung kann man aus fast jedem politischen Blickwinkel ehrenwert nennen. Ein Bekenntnis zu Israel und ein Signal an alle Juden in der Welt nur wenige Kilometer von jenem Ort am Wannsee entfernt, wo die Vernichtung aller Juden Europas geplant wurde, kann nicht verkehrt sein.

Und es ist doch so furchtbar falsch.

Denn die dort auftreten, die unbedingt ihr Brandzeichen auf der Demoaufforderung sehen wollen, sind zu einem ganz überwiegenden Teil die Baumeister eines neuen Antisemitismus in Deutschland.

Das darf man so sagen, seit selbst der Bundeskanzler zerknirscht von den Aufnahmen von muslimischen Judenhassern in deutschen Großstädten eine großangelegte Remigration dieser Leute forderte, wie es etwa Martin Sellner oder Alice Weidel schon seit Jahren tun.

Frank-Walter Steinmeier ist in seinen wechselnden politischen Funktionen einer der Brandbeschleuniger einer anhaltenden Massenzuwanderung. Einer Zuwanderung vieler muslimischer Antisemiten, wie sich jetzt herausstellte. Besonders beklemmend: Nach der aktuellen Teilnehmerliste, die vollgestopft ist mit allen etablierten Institutionen, findet sich bisher keine einzige Vertretung der Muslime in Deutschland.

Steinmeier stellt sich morgen an die Spitze einer Bewegung, die vor dem Brandenburger Tor den Versuch unternehmen wird, den von ihr mutmaßlich zehn- oder gar hunderttausendfach importierten Antisemitismus wieder einzufangen. Und dass dann ausgerechnet noch an jenem Platz, an welchem man die Opposition drei Jahre lang zusammengeknüppelt, mit Wasserwerfern in die Knie gezwungen und als Antisemiten beschimpft und diffamiert hat.

Sie schämen sich nicht, sie haben kein Gewissen.

Verabscheuungswürdig ist aber noch etwas anderes: Diese Leute wissen instinktiv, dass der gemeine Deutsche im Gegensatz zu ihnen selbst noch Anstand besitzt. Trotz dieser widerlichen Reinwaschungsinzenierung wird hier niemand pfeifen oder die verlogene Rednerei ausbuhen.

Die Menschen wissen, dass sie damit auch Israel und die Juden in Deutschland ausbuhen, aber das wollen hier die Wenigsten. Wenn aber die Welcome-Refugees-Parteien – oder sollte man „Welcome-Antisemit“ schreiben? – und die daran beteiligten Institutionen darauf spekulieren, dass sie nicht ausgebuht werden können, ist es doppelt verwerflich.

Hier wird eine Solidarität für Israel im imaginären Palästinensertuch geheuchelt. Und damit sind wir noch gar nicht bei den vielfältig möglichen Störungen aus einer ganz anderen Ecke angekommen.

Werden die Judenhasser unter den Migranten und die judenhassenden Linksextremisten stillhalten? Oder wird es zu Störungen und Palästina-Flaggen schon auf der Veranstaltung kommen oder veranstalten die Antisemiten ihr eigenes Fest auf ihren brennenden Barrikaden in Neukölln und anderswo?

Die Teilnehmer der Demonstration werden auf dem Nachhauseweg ihre Israelfahnen längst wieder weggelegt haben. Denn instinktiv wissen sie, auf welcher Seite jene stehen, die auf den Bühnen gerade laut Shalom gerufen haben, als hätten sie den zugewanderten Antisemiten nicht seit bald zehn Jahren den breiten roten Teppich ausgerollt.