Focus behauptet eine Kampagne gegen Brosius-Gersdorf, wo Bürger einfach ihre Rechte wahrnehmen

Tichys und Nius am Pranger – Focus hetzt gegen Demokratie: Die Mär von der AfD-Verschwörung

von Alexander Wallasch (Kommentare: 5)

Etablierte Vorfeld-Medien hetzen gegen Tichys, Nius und andere.© Quelle: Tichys, Nius, Focus, Screenshots, Montage: Wallasch

Focus und Co. skandalisieren, was Demokratie ausmacht: Bürger schreiben Abgeordneten, ohne Drohungen, ohne Antifa. Doch für das Vorfeld der Etablierten ist das schon eine „rechte Verschwörung“. Wir legen offen, wie die Etablierten mit Doppelmoral operieren.

Focus skandalisiert die Demokratie. Antje Hildebrandt ist beim Magazin Focus für AfD-Themen, Extremismus und „Dies & Das“ zuständig, schreibt sie via X. Dort verbreitete sie gestern die Mär von einer großen Verschwörung gegen die Demokratie.

Man kann auch sagen, Hildebrandt hält demokratische Vorgänge selbst für verschwörerisch, solange sie von der AfD und einem ihr nun zugeschriebenem Vorfeld ausgehen.

Hildebrandt schrieb via X:

„Dass die Regierung Merz an der Wahl der SPD-Kandidatin Frauke Brosius-Gersdorf scheiterte, ist offenbar kein Zufall: Nach Recherchen von Focus hat der AfD-nahe Abtreibungsgegnerverein Projekt1000plus eine Kampagne gegen die Juristin losgetreten.Abtreibungsgegner sollten in E-Mails an die Unions-MdBs in ihrem Wahlkreis gegen die Wahl von #Brosius-Gersdorf zur Bundesverfassungsrichterin protestieren. Ein Aufruf, der vom AfD-Fraktionsvize S. Münzenmaier, aber auch von Nius-Chef Reichelt unterstützt wurde. Mit Erfolg. Tatsächlich musste die Wahl von Brosius-Gersdorf verschoben, wenn nicht sogar abgesagt werden. Mehr als 60 Unionsabgeordnete hatten angekündigt, sie würden gegen die Abtreibungsbefürworterin stimmen, weil sie Druck von der Basis bekommen hätten. Der Verein Projekt1000plus behauptet, über 38.000 Anhänger hätten entsprechende E-Mails an CDU/CSU-Abgeordnete versandt. Für die Regierung Merz: Ein Desaster. Aufgedeckt hat das der Kommunikationsberater Saelhoff. Vielen Dank auch an JHillje.“

Mal davon abgesehen, was Frauke Brosius-Gersdorf tatsächlich gesagt oder geschrieben hat, ist das Pressearbeit – wir nennen es nicht mehr Journalismus – auf seinem Tiefstand. Hier wird eine Verschwörung konstruiert, die so nie stattgefunden hat, die allenfalls eine Kopie der Standardvorgehensweise des linken und regierungsnahen Vorfeldes und der mit ihnen verklebten Medien wie Focus ist.

Worüber sich Hildebrandt hier erregt, ist nichts anderes, als das, was man gelebte Demokratie nennen könnte: Bürger schreiben Abgeordneten Briefe oder E-Mails, erklären sich und bitten entsprechend im Bundestag abzustimmen.

Das ist wahrscheinlich die häufigste Form, wie sich Bürger an ihre politischen Vertreter wenden. Nur dass es in diesem Fall mal aus der konservativen Ecke kam und ohne verkappte oder direkte Gewaltandrohung durch die Antifa passierte, ohne Hausbesuche, ohne Bedrohung der Mitarbeiter, ohne Angriffe gegen Haus und Fahrzeuge der Politiker.

Was Hildebrandt und andere hier skandalisieren wollen, ist das tägliche Geschäft der Etablierten. Nur ohne die mittlerweile üblichen totalitären Begleitumstände.

Via soziale Medien meldet sich neben anderen auch ein Mirko Lange zu Wort. Lange ist Gründer des Unternehmens Scompler, ein Anbieter für „Strategisches Kommunikationsmanagement“, wie es in einer Unternehmensbeschreibung heißt.

Und Lange meldet nun sein Unternehmen habe herausgefunden, dass eine Kampagne gegen die vorgeschlagene Verfassungsrichterin organisiert wurde unter anderem von Tichys Einblick, Nius, Auf1, Compact und Co. Das „Kommunikationsvolumen“ sei um ein Vielfaches angestiegen. Und es stecke ein System dahinter:

„Erst Thema AfD-Verbot, dann Gender und Abtreibung, zuletzt ein haltloser Plagiatsvorwurf, der den algorithmischen Höhepunkt der Kampagne markierte.“

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Hier hat sich ein selbsternannter Kommunikationsstratege samt Unternehmen mit einem Post gerade vollumfänglich selbst zerlegt. Wer so einen Blödsinn zusammenfabuliert, der ist entweder unsagbar untalentiert in dem, was er macht, oder er ist ein verschlagener Politprofi – ein Politkommissar.

Denn natürlich befassen sich bestimmte Medien mit bestimmten Themen. Es ist sogar so, dass sich die vierte Gewalt schon auftragsgemäß und dafür mit Sonderrechten vom Grundgesetz ausgestattet regierungskritisch aufstellt.

Das haben Hildebrandt und Lange allerdings verdrängt bzw. lassen es nicht gelten. Aber es kommt noch besser: Besagter Mirko Lange diskreditiert sich selbst auf eindrucksvolle Weise. Zum August nämlich wird er aus dem operativen Geschäft seines Unternehmens ausscheiden.

Aber um was zu tun? Er hat ein noch lukrativeres Geschäft entdeckt! Er will jetzt offenbar politische Kampagnen gegen die Opposition machen. Jedenfalls meldet sein Unternehmen am 9. Juli Folgendes:

„Künftig wird Lange eine gemeinnützige Organisation aufbauen, die sich dem Schutz der demokratischen Öffentlichkeit verschreibt.“

So etwas kann man sich nicht mehr ausdenken! Das mit hunderten von Millionen Euro (u.a. „Demokratie leben!“) ausgestattete NGO-Vorfeld der Etablierten bekommt jetzt einen weiteren Gast am Futternapf, der bringt eine Kompetenz in Kampagnen mit und behauptet gerade eine politische Kampagne von rechts. Diese Kampagne wiederum von Lange gegen die angebliche Kampagne von Rechts wird begleitet vom Focus und der AfD-„Expertin“ Hildebrandt.

Die klassische Vorgehensweise des hochsubventionierten politischen Vorfeldes der Etablierten wird gespiegelt von konservativen Akteuren – nur ohne die üblichen Einschüchterungen und Gewaltandrohungen.

Oder nein, es ist noch nicht einmal eine Kampagne, die Arbeit jener, die noch als vierte Gewalt auftreten, fühlt sich in ihrer Wirkmacht nur so an, als sei es eine Kampagne.

Die Damen und Herren von „Unsere Demokratie“ erleben gerade Demokratie live, erschrecken darüber ganz furchtbar und können sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass so etwas ohne eine konzertierte Kampagne funktioniert.

Warum nicht? Weil sie seit Jahren den totalitären Geist zweier Diktaturen aus der Büchse gelassen haben. Hildebrandt und Lange sind hier nur zwei Vertreter einer Spezies, die regelmäßig in irgendwelchen Allmachtsfantasien absaufen und die jetzt schmerzhaft erleben müssen, dass ihnen ihre totalitäre braune Brühe schon bis zum Hals steht.

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