Nach Rückzug der russischen Soldaten ist von Mord, Folter und Vergewaltigungen die Rede

Tote Zivilisten auf den Straßen von Butscha

von Alexander Wallasch (Kommentare: 5)

Es ist furchtbar, es ist schrecklich. Es ist eine neue Herrschaft des Grauens am Rande Europas. Die Rede ist von Toten, von Leichen, von Menschen, die nach ihren Misshandlungen ermordet wurden.

Russische Truppen sollen auf dem Rückzug aus der ukrainischen Stadt Butscha ein Massaker angerichtet haben, der ukrainische Präsident lädt postwendend Angela Merkel und den ehemaligen französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy nach Butscha ein, sich anzuschauen, was ihre Politik angerichtet hat, als sie der Ukraine den Weg in die Nato verbaut hätten, so Präsident Wolodomyr Selenskyj.

Ihre Unterstützung zählt

Mit PayPal

Denn 2008 sah zunächst alles danach aus, dass man die Ukraine in das westliche Verteidigungsbündnis aufnehmen will. Aber dann der Rückzieher mit Blick nach Moskau. Der Spiegel schreibt heute über die Greuel von Butscha:

„Die Ukraine macht für das Massaker russische Truppen verantwortlich, die Butscha bis vor Kurzem besetzt hatten. Moskau bestreitet das und erklärte, kein Einwohner Butschas habe unter irgendeiner Gewalt russischer Soldaten leiden müssen. Bei den Fotos und Videos aus Butscha handele es sich vielmehr um eine weitere Inszenierung des Regimes in Kiew für die westlichen Medien. Alle russischen Einheiten hätten Butscha am 30. März verlassen.“

Auch die Zeit berichtet Furchtbares: „Tote Körper liegen auf den Straßen, manchen sind die Arme hinter dem Rücken gefesselt, Zerstörung überall: Es sind furchtbare Bilder, die aus dem Gebiet nördlich von Kiew um die Welt gehen.“

Und die Zeitung zitiert Anatoly Fedoruk, den Bürgermeister der Stadt Butscha, der von einer ganzen Reihe von Grausamkeiten erzählt:

„Alle diese Menschen wurden erschossen", sagte der Bürgermeister von Butscha,. Die Straßen der Kleinstadt seien mit Leichen übersät. Es stünden Autos herum, in denen "ganze Familien getötet wurden: Kinder, Frauen, Großmütter, Männer.“

Nach Angaben des Bürgermeisters mussten 280 Menschen in Butscha in Massengräbern beigesetzt werden, da die drei städtischen Friedhöfe zunächst noch in Reichweite des russischen Militärs lagen.“

Die Massengräber wurden demnach von den Ukrainern selbst angelegt, mutmaßlich auch um Seuchen zu verhindern. Das Leichen auf den Straßen lagen wird übereinstimmend von Reporter der Nachrichtenagenturen Reuters, AFP und der BBC bestätigt.

Und die Kiew-Korrespondentin des britischen Guardian weiß von zahlreichen Augenzeugenberichten, die das alles bestätigen. Und um es hier ganz klar zu sagen: Es besteht bisher überhaupt kein Anlass, die Ukraine zu beschuldigen, hier eine Inszenierung mit Leichen organisiert zu haben um Druck auf den Westen auszuüben. Denn auch diese üble Behauptung kursiert längst in den sozialen Netzwerken.

Nichtsdestotrotz muss dieses Kriegsverbrechen als solches umgehend von internationalen Experten vor Ort untersucht werden.

Auch die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch berichtet von
Hinrichtungen wehrloser Zivilisten und Vergewaltigungen von Ukrainerinnen durch russische Soldaten. Moskau will sich gegen den Vorwurf von Kriegsverbrechen wehren und forderte jetzt eine Sondersitzung des UNO-Sicherheitsrats.

Die Argumentation Putins geht so:

„Die ukrainische Staatsführung versuche, die Friedensgespräche zu stören und die Gewalt mit einer – so wörtlich – „Provokation“ in der Ortschaft Butscha wenige Kilometer von der ukrainischen Hauptstadt Kiew entfernt eskalieren zu lassen.“

Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz reagierte auf die Bilder aus Butscha zunächst mit der Forderung weiterer Sanktionen gegen Russland, er wird dabei von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron unterstützt. Ist das eine harte Haltung gegenüber Russland?

Für reitschuster.de gehört Scholz in Putins Einflusssphäre:

„Was sich wiederum, leider, mit meinen Informationen aus gewöhnlich gut informierten Quellen deckt. Steinmeier, Schröder, Merkel und mit Abstrichen auch Scholz sind demnach die „Kreml-Connection“ in Berlin.“

Wie passt das alles zusammen?

Einen Kommentar schreiben

Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen. Aufgrund von zunehmendem SPAM ist eine Anmeldung erforderlich. Wir bitten dies zu entschuldigen.

Kommentare