Dünnpfiff und kein Land in Sicht

Triumph des Konjunktivs – Elf Leichtmatrosen gegen Maximilian Krah

von Alexander Wallasch (Kommentare: 8)

„Er trägt Hemden mit MK-Monogramm und Manschettenknöpfe.“© Quelle: Youtube / Tagesschau, Screenshot

Hallo Leitmedien, wie lange soll das eigentlich noch so weitergehen? Ihr kontaminiert jede journalistische Arbeit. Diese Werbekampagne pro AfD und pro Krah muss endlich aufhören.

Kaum hat Alexander-Wallasch.de einen weiteren kritischen Blick auf die politischen Inhalte des EU-Spitzenkandidaten der AfD, Maximilian Krah, geworfen, kommen die Alt-Medien schon mit dem nächsten Saustück um die Ecke, befeuern die Empörung über die Alt-Medien und schaffen neue Sympathien für Krah.

Über das bisherige Glanzstück in Sachen Werbung für Krah müssen wir gar nicht mehr reden. Dem regierungsnahen linken Blogger Tilo Jung ist es zu verdanken, dass Krah für viele wie ein Held dasteht. Das Experiment „Wir stellen die AfD argumentativ“ ist in der 6,5-Stunden Versuchsreihe Krah versus Jung zu einem Desaster für die Etablierten geworden.

Krah gewann 11:0 und muss irgendwann nach zwei oder drei Stunden aus Mitleid darauf verzichten haben, dieses Häufchen Elend an Selbstüberschätzung final abzuschießen. Das alles erinnerte an den 7:1-Sieg der deutschen Nationalmannschaft 2014 gegen Brasilien, als Jogi Löw in der Halbzeitpause seine Spieler um Erbarmen für Gastgeber Brasilien bat.

Aber die Geschichte ist noch nicht zu Ende. Hatten sich die Alt-Medien bisher gegenseitig die Fettnäpfchen zugeschoben, einer schreibt ja vom anderen ab, kam nun endlich Bewegung in die Geschichte, als nicht etwa Investigativ-Journalisten einen Krah-Skandal aufdeckten, sondern der deutsche Geheimdienst den Schreibtisch-Google-Redaktionen helfen wollte und Krahs chinesischstämmigen Helfer verhaftete.

Dazu ein paar Sätze: Der Geheimdienst wusste seit 10 Jahren, dass mit Krahs Mitarbeiter etwas nicht stimmt. Aber der Dienst beließ Jian G. in der Nähe von Maximilian Krah, ohne den Politiker über seine Erkenntnisse aufzuklären. Aber wäre es nicht Aufgabe der Dienste gewesen, deutsche Abgeordnete über so etwas zu informieren und sie zu schützen?

Was machen die üblichen Verdächtigen unter den regierungsnahen Alt-Medien? Sie stürzen sich nicht etwa auf die Geheimdienste, die Nancy Faeser unterstehen, die ihnen ihre Weisung erteilt. Nein, sie googeln sich hinter ihren Schreibtischen in den gläsernen Hamburger Hochetagen des Spiegels eine Schmierenkomödie gegen Krah zusammen und nennen dieses Schmierenstück hinter der Bezahlschranke dann auch noch tiefschürfend „Alternative gegen Deutschland“.

Der größte Witz dieses Artikels gleich zu Beginn dort, wo geschrieben steht, wer den Artikel verfasst hat. Das, was sich auch die Praktikantin von Jan Böhmermann oder ChatGPT zusammentuschen können, wird hier von sage und schreibe – man muss es durchzählen – elf (!) Autoren und Redakteuren verantwortet:

„Von Maik Baumgärtner, Markus Becker, Jörg Diehl, Martin Knobbe, Timo Lehmann, Ann-Katrin Müller, Sven Röbel, Marcel Rosenbach, Fidelius Schmid, Wolf Wiedmann-Schmidt und Steffen Winter“.

Amüsant ist daran nur der Vorname „Fidelius“. Und wären nicht berüchtigte alte Bekannte darunter, man fragte sich, ob sich ChatGPT mutmaßlich auch noch die Autoren zusammengewürfelt hat.

Was hat der Spiegel aus der Google-Zitronenpresse geholt? Saure-Gurken-Zeit. Oder doch: Maximilian Krah soll mal eine Rede gegen Tibet gehalten haben. Und weil das so gar nichts Substanzielles zum aktuellen „Fall“ hergibt, hat sich die Redaktion an ihren größten Helden erinnert. Der konnte schon ChatGPT, als es ChatGPT noch gar nicht gab. Die Rede ist von Spiegel-Relotius und besagte Passage verwurstet sogar noch ungeniert Satzfragmente aus der 3-Wetter-Taft-Werbung:

„Der Europaabgeordnete der AfD steht auf einer saftig grünen Wiese, die Sonne brennt. Krah trägt einen dunklen Anzug mit roter Krawatte, die linke Hand hat er anfangs in die Hosentasche gesteckt.“

Elf Autoren sind für diesen Poetry-Slam verantwortlich. Schreibt da jeder ein Wort, knickt das Zettelchen um und reicht an das Nachbarbüro weiter? Und zuletzt liest dann der Chef vom Dienst in gemütlicher Runde vor und alle freuen sich über so einen noch nicht von ChatGPT erzeugten dadaistischen Unsinn?

Lustig: Die Spiegel-Rechtsabteilung hat noch ein Konjunktiv-Gewitter mit hineingeschrieben oder diese deutsche Elf macht es schon automatisch oder eben ChatGPT. Das Groteske ist doch, dass man Maximilian Krah tatsächlich und vielfach substanziell kritisieren kann, ergiebiger Steinbruch dafür sind Interviews, die weit vor der Tilo-Jung-Demontage veröffentlicht wurden, hier und hier. Oder man setzt sich einmal hin, liest Krahs Buch und fasst den Inhalt zusammen. Aber das dauert eben länger als eine Google-Suchanfrage oder die Programierung von ChatGPT.

Zurück zur Kreisklasse-Elf des Spiegels. Die schreiben, dass der Schaden für die AfD immens sei. Und das sei vor allem deshalb so, „weil die Festnahme nur eine besonders schwerwiegende Episode in einer langen Reihe an Skandalen ist“. Aber welche Skandale? Etwa dieses Relotius-Rührstück von Correctiv rund um Deportationen und eine Wannsee-Konferenz 2.0? Oder der gescheiterte Angriff auf die Doktorarbeit von Alice Weidel?

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Was der Spiegel hier zusammenschreibt, ist eine Aneinanderreihung und ein Neuaufwärmen gescheiterter Diffamierungsversuche. Und weil man das alles selber weiß, weil irgendwer aber dringend die nächste Diffamierung eingefordert hatte, wird noch eine maximal ungünstige Krah-Bildmontage gebastelt, um den Mann auch visuell zu beschädigen.

Totalitäre Systeme mit Vernichtungswillen benötigen genau solche Autoren und unsere Elf vom Spiegel haben hier ihre Bewerbung geschrieben – jeder hat noch ein Becherchen Gülle angetragen.

Der Spiegel schreibt:

„Vor Monaten enttarnte der SPIEGEL die heimlichen Verbindungen eines Mannes, der jahrelang für AfD-Bundestagsabgeordnete gearbeitet hatte, zum Moskauer Machtapparat.“

Nichts davon ist wahr. Auch das ein Schmierenstück voller Mutmaßungen – übrigens gegen MdB Petr Bystron (AfD) – aber das wird hier gegen Krah der Einfachheit halber mit hinzu gepackt. Hauptsache, das Güllefass wird irgendwie voll und der Leser kann den Grund nicht mehr sehen – im Wortsinn. Ach so: Das Titelbild zeigt übrigens Bystron und Putin: Aber im Artikel geht es absatzweise nur um Krah, den will man jetzt vor der EU-Wahl beschädigen.

Zwischenbemerkung: Wer journalistisch tätig ist, beginnt sich Zeile für Zeile mehr zu schämen für dieses Magazin und seine elf Kammerjäger. Es ist traurig, wie weit „Kollegen“ bereit sind zu gehen für ihre Spiegel-Honorare.

Der Spiegel-Text ist ein Triumph des Konjunktivs: „Mutmaßliche Geldzahlungen aus Russland, mutmaßliche russische und chinesische Agenten in Abgeordnetenbüros“. Es „scheint“ und „offenbar(t)“ in einem fort.

Und der Artikel zeigt vor allem eines: Es geht hier um Sozialneid, die Zwischenüberschrift lautet: „Freunde nennen ihn „Schampus-Max“. Geht es noch unterirdischer? Ein Wunder, dass nicht auch noch eine Geliebte von Krah ausfindig gemacht wurde, die erklärt, Krah sei schlecht im Bett. Aber wer will das wissen, außer vielleicht diese elf Leichtmatrosen vom Spiegel?

Der Spiegel will auch herausgefunden haben, dass bei Krah eine „Affinität zu Geld und Ansehen (...) schon sehr früh zu erkennen“ gewesen sei. Was für ein Verbrechen, was für eine Schande! Da ist jemand erfolgsorientiert, na und?

Und weil auch das alles nicht reicht und so peinlich ist, kommt noch Wikipedia dazu. Elf Autoren sitzen über der Online-Enzyklopädie und extrahieren folgenden bedeutungsschweren Wow-Absatz für ihre Abo-Bezahlschranke-Leser:

„Krah stammt aus bürgerlichen Verhältnissen. Die Mutter war in der DDR Sonderschulpädagogin, der Vater Ingenieur, ab 1990 arbeitete er im sächsischen Innenministerium. Krah machte in Dresden sein Abitur, studierte Rechtswissenschaften und promovierte an der TU Dresden.“

Das ist reinste Küchenpsychologie aus der offenen Güllepumpe:

„Ein anschließendes Studium an der London Business School und Columbia Business School in New York war Krahs Eintritt in die Welt der Reichen, Schönen und vermeintlich Wichtigen.“

Krah hat studiert, weil er sich bei den „Reichen, Schönen und vermeintlich Wichtigen“ einschleimen wollte? Willkommen drei Etagen unterm Gully, dort, wo elf Kanalarbeiter alles zusammenrühren, was von oben kommt.

Und noch ein Skandal wurde gegoogelt: Maximilian Krah soll doch tatsächlich als Anwalt „ein Stundenhonorar von 300 Euro“ verlangen, hätte er selbst gesagt. Um Himmelswillen, ist den elf Patienten vom Spiegel nicht bekannt, dass so ein Trommelwirbel in bald jeder Kanzlei zum guten Ton dazugehört?

Was hier allein zählt, ist, was am Ende tatsächlich gezahlt wird. Und wenn es dann real doch nur 220 sind, was denkt der Klient? Preiswert! Aber woher soll der Spiegel das wissen? Wenn der sich wieder einmal gegen Klagen zur Wehr setzen muss, erledigt dass die hauseigene Juristerei, und die bekommt den Scheck immer am Monatsende bzw. über Bande von der Bill & Melinda-Gates Stiftung.

Der Spiegel weiter: „Er trägt Hemden mit MK-Monogramm und Manschettenknöpfe. Er weiß, welche Weine teuer sind und welche Lokale gut.“

Nein, möchte man den elf Restaurant-Testern des Spiegels hinterherrufen: Er trägt Manschettenknöpfe mit dem Monogramm FK für „Führer Krah“! Was für ein Blödsinn das alles.

Und noch ein Highlight der üblen Sorte:

„Er hat inzwischen acht Kinder mit drei Frauen. Vertraute beschreiben ihn als jemanden, der immer auf seinen eigenen Vorteil bedacht ist.“

Wie bitte? Der persönliche Vorteil soll jetzt darin bestehen, dass man für acht Kinder Alimente zahlen muss, die Geburtstage durcheinanderbringt, weil man sich die Daten nicht alle merken kann, und zudem manchmal noch die Namen vertauscht? Es grenzt an ein Wunder, dass unsere elf Heiratsvermittler nicht auch noch eines dieser Kinder gefunden und es haben sagen lassen: Der böse Papa kommt nur jedes zweite Wochenende. Aber dafür hätte man den Glasturm verlassen müssen.

Eine echte Schande, was die „Kollegen“ da zusammengeschmuddelt haben. Und es ist noch einmal mehr eine Schande, weil man Maximilian Krah durchaus inhaltlich stellen kann und stellen muss. Krah duckt sich vor Gesprächen nicht weg. Angeben sollte Krah allerdings nicht mit seiner 6,5 Stunden-Sitzung beim Tilo Jung. Da bewies er vor allem Sitzfleisch und eine starke Blase.

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