Die allgemeine Verunsicherung unserer Zeit erzeugt eine tiefsitzende Stimmung des Misstrauens

Vorsicht: Chemtrails und mRNA-Mücken in der Post

von Alexander Wallasch (Kommentare: 8)

„Wenn ein Mückenstich von den Gates-Mücken zur mRNA-Spritze kommt, ist das, als würde man Sprengstoff auf eine Herdplatte legen.“© Quelle: Pixabay/ mixunfertig

Dieser Satz ist in den sozialen Netzwerken schon inflationär: „Schon wieder ist eine Verschwörungstheorie wahr geworden“. Aber ist das wirklich so? Auf jeden Fall scheint es eine Fabrik für immer neue Theorien zu geben. Eine Spurensuche.

Die Verdrehungen, Diffamierungen und Vertuschungen des Corona-Regimes und davor die Legenden rund um eine Massenzuwanderung von „Fachkräften“ bis hin zur vermeintlichen „Seenotrettung“ haben ein Klima der Verunsicherung und der Orientierungslosigkeit geschaffen. Und als wäre das alles noch nicht genug, kam noch der Ukrainekrieg mit seinen vielfach noch miteinander verzopften Propagandamaschinen hinzu. Die sozialen Netzwerke – allen voran Telegram – sind so zu Petrischalen eines begründeten Misstrauens gegen so ziemlich jede Institution geworden.

Wer in dieser Zeit einen Blog betreibt oder eine Zeitung herausgibt, welche sich mindestens darum bemüht, auch einmal kritisch zu hinterfragen, der wird automatisch zu irgendetwas zwischen Hoffnungsträger und Zielscheibe für Wütende und Verunsicherte. Die Kanäle über welche alexander-wallasch.de erreichbar ist, reichen vom E-Mail-Kontakt bis hin zum Twitter-Briefkasten oder über das Postfach. Und sie werden vielfach genutzt. Unnötig zu sagen, wie unbefriedigend es mitunter ist, nicht jedem sofort antworten zu können, manche Post geht sogar unter, entschuldigen Sie bitte.

Viele investigative Geschichten wurden auf diesem Wege angestoßen und auf der Seite zu Bestsellern. Dafür maximaler Dank an die Informanten und Whistleblower und dank auch für die vielen schlauen Gedanken, die am Anfang einer mitreißenden Geschichte standen und an uns weitergeleitet wurden. Aber die Verunsicherung bleibt bei sehr vielen sehr groß. Manche Nachricht an uns macht wirklich traurig, anderes mitunter auch sprachlos. Die folgenden Beispiele sind willkürlich aus den letzten Tagen zusammengefasst:

Da war die Frau, die uns eine Materialsammlung angeboten hatte, für die wir ein großes Rechercheteam mehrere Wochen hätten arbeiten lassen müssen, ohne dem Ziel wesentlich näher zu kommen, wenn wir das „Archiv“ angenommen hätten. Natürlich war ich neugierig, also telefonierten wir länger. Ich versuche mal zusammenzufassen, was ich als Materialsammlung ablehnen musste: Die Frau hatte Tag für Tag über viele Monate den Himmel ihres kleinen hessischen Wohnortes beobachtet und parallel dazu quasi rund um die Uhr irgendwelche Trackingportale für Flugbewegungen studiert und mit den Kondensstreifen über Ihrem Haus abgeglichen.

So konnte sie vermeintlich jene aussieben, die heimlich und ohne Tracker flogen und aus ihrer Sicht also mit hoher Wahrscheinlichkeit „Chemtrails“ sein mussten. Ihre Ergebnisse waren für sie schockierend. Parallel notierte sie noch umfangreich in Selbstbeobachtung persönliche Befindlichkeiten gesundheitlicher Art, um auch etwas über die Wirkung dieses „Chemtrail“-Sprühens festhalten zu können. Da ihr das aber nicht ausreichte, empfahl sie uns zusätzlich Ärzte aus der Umgebung anzuschreiben (Liste war anbei) und dort nach weiteren Auffälligkeiten zu fragen.

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Vor ein paar Tagen lag ein präzise die aktuelle Lage analysierender Brief eines weiteren Lesers im Postfach, der mich vor allem deshalb betroffen machte, weil der Briefschreiber vorab erklärte, warum er anonym und ohne Adresse – also ohne eine Chance für uns zu antworten – schrieb. Seine Entschuldigung war „Angst“. Er hatte Angst wegen eines Briefes an alexander-wallasch.de bzw. an mich persönlich berufliche Nachteile zu erfahren, überwacht oder sonst wie behelligt zu werden. Resigniert fügte er noch an, dass das aber wohl sowieso ganz gleich wäre, denn er sei eh schon sicher, dass er unter Beobachtung stehe.

Und noch eine Geschichte erreichte uns, die es immerhin geschafft hat, dass ich bei einem bekannten Arzt nachfragte, ob es hier irgendwie ansatzweise eine Korrelation geben könnte, wofür ich dann mehr oder weniger ausgelacht wurde. Der E-Mail-Schreiber – und glauben Sie mir bitte, es gibt viele wesentlich merkwürdigere Geschichten – erinnerte zunächst noch einmal an die verheerende Wirkung der mRNA-Spritzen.

Dann teilte er seinen Verdacht mit: Karl Lauterbach mache deshalb so einen Aufstand um die Sommerhitze, weil der Gesundheitsminister schon längst wisse, dass die mRNA-Gespritzten eine unnatürliche Reaktion auf zu große Außenhitze zeigten. Wenn die Temperaturen über dreißig Grad ansteigen, dann spiele der Körper vollkommen verrückt ähnlich eines schweren allergischen Schocks bis hin zum Herzinfarkt.

Eine weitere Nachricht befasste sich mit dem transgenen Mücken-Experimenten von Bill Gates. Dieses Experiment in Florida wäre nur der Probedurchlauf gewesen für die Idee, die mRNA-Spritzung über Mücken vorzunehmen. Diese seien so manipuliert worden, dass sie nicht nur aggressiv stechen, sondern mit ihrem blutgerinnungshemmenden Sekret auch mRNA mit abgeben.

Und noch eine weitere These ähnlicher Bauart flatterte uns ins Haus: Ich nenne sie die „Zweikomponententhese“. Hier bat uns ein Herr darum, folgender Idee nachzugehen, die ihn beschäftigt hätte: Er glaubt, dass die mRNA-Spritze nur der erste Durchgang eines Zweistufenplans sei. Das mRNA alleine mache aus seiner Sicht noch keinen unmittelbaren Schaden. Erst, wenn ein Mückenstich von den Gates-Mücken dazu käme, wäre das, als würde man Sprengstoff auf eine Herdplatte legen.

Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen. Das sind Extrembeispiele und unsere Filter funktionieren immer noch sehr gut. Ebenso sind wir für jede einzelne Zuschrift sehr dankbar. Wir versuchen alle zu beantworten. Möglicherweise gelingt es sogar das eine oder andere Mal, mitzuhelfen, auch mal eine Sackgasse als solche zu erkennen.

Aber es bleibt ein Phänomen unserer Zeit: Sehr viele Menschen haben Probleme mit ihrem Kompass bekommen. Sie haben das Gefühl, in den letzten Jahren oder Jahrzehnten viel zu gutgläubig gegenüber Institutionen gewesen zu sein. Andere feiern diesen Moment als eine Art „Coming Out“ und erklären, sich von den Fesseln des Mainstreams befreit zu haben. Von jetzt an ließen sie sich von den Etablierten nicht mehr belehren, welche Publikation man kritischer betrachten müssen und welche nicht.

Ein durchaus gebildeter Journalist, den ich sehr schätze, versorgt mich regelmäßig per Mail mit Informationen. Das eine oder andere mal kommt mir das vor, als sei ich einer der Empfänger der Verschwörungspostille aus „Fletscher‘s Vision“. Oft habe ich schon mit ihm gemeckert, weil mir manche These einfach zu steil erschien. Aber dann sagt er immer milde lächelnd: „Alexander, alles was der Mainstream bestreitet, interessiert mich, weil es dadurch geadelt wird.“ Es sei ihm auch egal, ob die Geschichte nicht ganz stimmt, weil er ja wisse, dass die anderen auf jeden Fall lügen.

Wie geht es Ihnen bei dieser Aussage liebe Leserinne und Leser? Und welche Geschichten haben Sie zuletzt gehört, die durchaus mit in meine Aufzählung hineinpassen könnte? Gern in die Kommentare schreiben.

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