Es gibt kein Personal in CDU und CSU, das den Willen hat, Merz und seine Truppe zu verjagen.

Wählen Sie die Partei, die bereit ist, etwas zu ändern

von Alexander Wallasch (Kommentare: 30)

Wir sind Ihnen egal! Nein, die verachten uns wirklich zutiefst.© Quelle: Pixabay/ Kamyq

Geht Ihnen das auch so? Eine ganz schlechte Angewohnheit: Wir haben gelernt, drumherum zu quatschen, uns ranzutasten, auszuloten, abzuwägen, was das Gegenüber wohl von etwas hält, was wir noch gar nicht ausgesprochen haben!

Aber, die echte Katastrophe: In den allermeisten Fällen bleibt es dabei, einfach nichts zu sagen. Aber bilden Sie sich nichts darauf ein, der gegenüberliegenden Seite geht es oft ebenso. Am gestrigen Freitag allerdings war das Tor für mich einen Moment lang offen. Davon möchte ich Ihnen gern erzählen.

Ich hatte bei einem Ministerium eine Anfrage gestellt. Sonst nicht üblich, bekam ich rasch einen Rückruf mit der Auskunft, dass sich eine bestimmte Person noch telefonisch bei mir melden würde, jemand, den der eine oder andere aus der Berichterstattung der Altmedien kennt, den ich aber hier nicht nennen darf, weil dieses Gespräch leider nicht zur Veröffentlichung freigegeben wurde.

Eine blöde Ausgangssituation, aber ich will trotzdem anonymisiert und allgemeiner gehalten davon berichten, weil es mich schockiert hat. Der Anruf kam tatsächlich. Und es war der angekündigte Jemand, der solche Fragen üblicherweise nach unten wegdelegiert. Es ging im weitesten Sinne um Migration und illegale Zuwanderung.

Vorausschauend erzählt: Dieses Gespräch dauerte weit über eine Stunde lang. Glauben Sie mir bitte, ich halte mich nicht für die allerhellste Kerze auf der Torte, aber aus dem anderen Ende der Leitung kam ein geballtes Unwissen, wie ich es in dieser Position nicht für möglich gehalten hätte. Trennen Sie sich bitte von der Idee, dass die Leute, die uns regieren, nur etwas anderes wollen als Sie und ich. Mein Fazit nach dieser Stunde: Die wollen gar nichts! Oder doch: Was diese Leute wollen ist nur eines: Dass sich ihre persönliche komfortable Situation niemals ändert.

Diese Faulheit, diese Trägheit und tatsächlich auch ein stückweit diese Naivität ist eingebettet in einen schrecklich schweren Sack voller Ressentiments und Klischees, für die es schon jede Menge Feinarbeit brauchte, diesen Berg überhaupt etwas abzuräumen, um wenigstens ein paar Fakten als Diskussionsgrundlage zu haben. Was mich besonders verwundert hat, war, dass die Person am anderen Ende nicht aufgelegt hat. Denn für das Abräumen der oberen Schichten dieses ganzen angehäuften Unsinns waren ein paar raue Zwischentöne nötig geworden.

Endschuldigen Sie, dass ich sie hier so im Nebel stehen lassen muss. Jedenfalls war unser Gespräch nach etwa einer Stunde und fünfzehn Minuten zu Ende.

Die ersten Sätze, die ich anschließend sprach, richteten sich an meine Frau, der gegenüber ich herauspresste: „Ich weiß es jetzt sicher, wir sind wirklich am A ...! Diesen Leuten, die uns regieren, samt ihren aufgeblasenen Entouragen ist dieses Land vollkommen egal! Wir sind Ihnen egal! Nein, die verachten uns wirklich zutiefst.“

Den Blick meiner Frau werde ich nicht vergessen, weil er so anders war, als ich erwartet hatte: „Hä? Und, was soll daran neu sein?“

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Ja, was war daran neu? Neu war, dass ich die seltene Gelegenheit hatte – ich weiß bis heute nicht, woher diese Plauderlaune am anderen Ende kam –, diese toxische Mischung aus Unwissenheit, Faktenferne, Denkfaulheit und diesen wohlstandsverwöhnten elitären Gestus einmal live zu erleben.

Aber das vielleicht Irritierendste rückblickend: Mein Gegenüber war eigentlich sogar ein angenehmer Plauderpartner! Aber er bekleidet nunmal ein wichtiges Amt, von dem ich erwartet hätte, unser unerwartetes Gespräch könnte sich zu einem Florettgefecht entwickeln. Nichts davon. Die allermeisten von Ihnen hätten diesen Gegner mit einem nassen Handtuch bewaffnet besiegen können.

Aber glauben Sie mir, daran ist rein gar nichts beruhigend. Wer glaubt, dass die Verwerfungen dieser Regierung bald zu Ende gehen, oder wer annimmt, dass es eine Union geben könnte, die sich noch einmal als echte Opposition und Alternative für Deutschland entwickeln könnte, der glaubt auch daran, dass Christian Lindner irgendeinen Einfluss in der Ampelkoalition ausüben könnte. Immerhin das will ich verraten: Mein Gesprächspartner eröffnete mir an einer Stelle, dass er glaube, die Ampel werde zu sehr von der FDP beeinflusst, um gute Arbeit machen zu können. Wie soll man da anders reagieren als fassungslos?

Zu Beginn schrieb ich Ihnen, wir hätten gelernt, drumherum zu quatschen, uns ranzutasten, auszuloten, abzuwägen, was das Gegenüber wohl von etwas hält, was wir noch gar nicht ausgesprochen haben. Und jetzt habe ich notgedrungen genau das getan: Drumherum gequatscht. Aber dagegen kann man etwas tun und ich will es hier abschließend allgemeiner gefasst versuchen. Denn ein Heilmittel könnte vielleicht sein, dass wir es alle mit maximalem Klartext versuchen. Eine schwere Aufgabe!

Wir können von der Union nichts mehr erwarten. Es gibt kein Personal in CDU und CSU, das den Willen hat, Merz und seine Truppe zu verjagen. Gleichzeitig hat die Ampel in Rekordzeit ein Bündel von Gesetzen erlassen und Zuständigkeiten an die EU abgegeben. Selbst wenn die Union an die Macht käme – in welcher Koalition auch immer – werden diese Gesetze nicht zurückgenommen werden. Das muss man sich verdeutlichen.

Es bleibt also nur, eine Partei zu wählen oder zu gründen, die vorher glaubwürdig macht, bereit zu sein, diesen Wahnsinn nicht nur zu stoppen, sondern rückabzuwickeln. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen, als dass bisher nur die AfD sich dazu bereit erklärt hat.

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