Die Reputation einer politischen Person soll vernichtet werden

Was hinter dem Plagiatsvorwurf gegen Dr. Alice Weidel steckt

von Alexander Wallasch (Kommentare: 7)

Dann wäre es eine lupenreine Anti-AfD-Kampagne der SZ ...© Quelle: Pixabay/ McElspeth

Gestern berichteten die Medien vom Spiegel bis zur Jungen Freiheit über den von der Süddeutschen Zeitung lancierten Plagiatsvorwurf gegen AfD-Chefin Alice Weidel.

Was aber – und besonders in dieser Vorweihnachtszeit – zu kurz gekommen sein könnte, ist die menschliche Komponente hinter so einem Anwurf, sowohl, was die anonymen Akteure der Kampagne, die Redakteure der SZ und Alice Weidel selbst angeht.

„Menschliche Komponente“ meint, dass man sich Gedanken darüber machen kann, was das für die Beteiligten bedeutet.

Fangen wir bei Alice Weidel an. Die studierte Volks- und Betriebswirtschaftlerin schloss ihr Studium als Jahrgangsbeste ab und nach ein paar Jahren Praxis als Analystin machte sie ihre Doktorarbeit mit Summa cum laude. Beides ist ja nicht irgendwas. Dafür muss man ein Ziel vor Augen haben und besonders strebsam und kämpferisch aufgestellt sein.

Wer selbst studiert hat, der weiß, dass die Besten eines Jahrgangs nicht jene waren, die nächtelang durchgefeiert oder in Räucherstuben politisiert haben. Der weiß, was man einzahlen muss, wenn man den ersten Preis am Ende wirklich bekommen will. Der kann sich gut vorstellen, was es bedeutet, bei so jemandem wie Alice Weidel deren Reputation als Wissenschaftlerin anzugreifen. Das ist alles andere als ein Kavaliersdelikt, bedenkt man, wie besonders hoch der Aufwand gewesen sein muss, sich so eine exzellente Reputation aufzubauen. Hier ist jemand erfolgreich All-In gegangen.

Und damit sind wir bei jenen angekommen, die anonym bleiben wollen, die diese Kampagne losgetreten und in der SZ eine Verbündete gefunden haben. Über diese als „Plagiatssucher“ vorgestellten Leute heißt es bei der SZ:

„Beide Autoren möchten aus Angst vor möglichen Gefahren für sich und ihre Angehörigen anonym bleiben, die Autoren sind der SZ allerdings bekannt.“

Das darf man als besonders schmutzig empfinden, denn es will eine Gefährlichkeit konstruieren, die vielmehr AfD-Mitglieder an der Basis erleben, wenn sie an ihren Wahlständen von Linksextremen angegriffen werden, legitimiert von der etablierten Politik, die sich von der Linkspartei über die Grünen bis zur SPD mit der Antifa oder den Antideutschen proaktiv solidarisch erklärt.

Bei den Kampagnenmachern gegen Dr. Weidel geht es um etwas anderes: Es ist die gleiche Anonymität, hinter der sich auch Wikipedia-Hetzautoren verstecken und die geradezu hysterisch werden, wenn jemand ihre wahre Identität veröffentlicht. Denn dann kennt man sie als das, was sie sind. Das heißt aber umgekehrt auch, diese Leute wissen ziemlich genau, was sie machen und das daran menschlich etwas nicht korrekt ist. Hier ähneln solche Figuren Stalkern, die einen besonderen Lustgewinn daraus schöpfen, wenn sie einer prominenten Person schaden können.

Allerdings könnte es auch so sein, dass die Identität dieser selbsternannten Plagiatsjäger etwas über ihre Motivation erzählt. Sind sie mit einer politischen Partei verbandelt, mit einem politischen Akteur, mit einem Böhmermann oder sind sie Teil der Redaktion und die SZ wollte sich den Kampagnenvorwurf vom Hals halten? Vieles ist vorstellbar, solange die Identität nicht bekannt ist.

Ralf Höcker, der Anwalt von Alice Weidel, erklärte dazu: „Dass Gutachter nicht mit ihrem Namen für den Inhalt ihres Gutachtens einstehen, ist uns in vergleichbaren Fällen noch nie untergekommen.“ Ohne Nennung der Namen könne deren fachliche Eignung, deren wissenschaftlicher Hintergrund etc. nicht beurteilt werden.

Oder anders gesagt: Auch hier geht es um Reputation, die man hat oder eben nicht. Die SZ hat sich auf die Idee zurückgezogen, dass ein Internetprogramm zur Auffindung von Plagiaten, durch das man eine Doktorarbeit laufen lassen kann, als Reputation ausreichend sei? Aber dann hätte die Zeitung auch darauf kommen können, dass diese Überprüfung schon mehrfach stattgefunden haben muss – aber erfolglos! Jetzt haben zwei, die „Gutachter“ genannt werden wollen, die Brosamen solch fruchtloser Überprüfungen aufgesammelt und wollten daraus einen ganz großen Diffamierungskuchen backen. Zur Hilfe kam ihnen die SZ.

Die Zeitungsleute sind die dritte Gruppe in diesem Beritt. Und hier wird es noch einmal schmutzig. Denn hier sind wir bei den Schreibtischtätern angekommen. Bei Print-Journalisten, eingezwängt zwischen den Mitbewerbern aus den Neuen Medien und der am Horizont drohenden künstlichen Intelligenz, die ihnen via ChatGPT Konkurrenz machen will.

ChatGPT ist der bessere Internetrechercheur. Und wenn man von seinem Schreibtisch nicht mehr hochkommt, weil die Redaktionen aufwendige Außerhausrecherchen nicht mehr finanzieren wollen, dann ist die Angst noch einmal größer. Und was ist dieses Plagiatssuche-Tool anders als ein ChatGPT?

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Wie rechtfertigen die Redaktionssitzer bei der SZ ihre Beteiligung an diesem Angriff auf die wissenschaftliche Reputation der AfD-Vorsitzenden? Eine Umfrage bei den Öffentlich-Rechtlichen ergab einmal, dass über 90 Prozent der Volontäre potenzielle Wähler von Rot-Rot-Grün sind. Bei der SZ wird das nicht anders sein. Hier heiligt dann die gemeinsame Ideologie die Mittel.

Sie selbst legitimieren vielfach die Politisierung ihrer Arbeit mit einem „konstruktiven Journalismus“, frei nach dem Motto, wenn es der AfD, wenn es Alice Weidel schadet, wie kann es dann falsch sein? Was erreicht solche Leute noch in ihrem Innersten, wo bei anderen ein unverrückbarer Wertevorrat zu Hause ist?

Der Autor der SZ-Story, Roland Preuß, Jahrgang 1973, ist seit etwas mehr als acht Jahren bei der Zeitung tätig, mittlerweile im Büro in Berlin. Dort ist er, verrät eine Selbstdarstellung im Internet, auch für die AfD zuständig.

Via X teilt Preuß zudem mit, dass er auch für „Zuwanderung“ zuständig sei. Seine Kommentare bei X sind fast durchgehend nur darauf beschränkt, seine Artikel zu posten und solche seiner Kollegen. Irgendwelche emotionalen Äußerungen außer der Reihe finden hier nicht statt, das Ganze wirkt wie eine Pflichtveranstaltung aufgetragen vom Arbeitgeber: Mach mal was auf Twitter. Und das macht Preuß halt.

Im Artikel über Alice Weidel und ihre Dissertation schreibt Preuß einen bemerkenswert miesen Schlusssatz, wenn es da heißt:

„Zu den Kuriositäten des Falls Weidel zählt, dass sie ihre Doktorarbeit offenbar wenige Wochen nach dem Plagiatsskandal von Karl-Theodor zu Guttenberg abgegeben hat ...“

Das ist deshalb besonders mies, weil es einen Kontext zu Weidels Arbeit herstellen will, bald so, als wäre das Jahr 2011 in Bayreuth zwangläufig das Jahr der großen Plagiate gewesen. Hierzu muss man sich vergegenwärtigen, was Guttenberg gemacht hat: Dem Ex-Bundesminister wurden auf 369 von 393 Seiten seiner Dissertation 10.298 plagiierte Zeilen und 1202 Plagiatsfragmente aus 132 Quellen vorgeworfen. Das weiß auch der SZ-Redakteur Preuß, denn er hat selbst über den Fall Guttenberg geschrieben.

Erwartbar mies übrigens auch die Behandlung von Prof. Homburg durch Preuß. Tatsächlich sind die wenigen Plagiatsfragment-Anwürfe gegen Weidel auch solche, bei denen sie Homburg als ausgewiesenen Experten für Rente – Thema von Weidels Dissertation – falsch zitiert haben soll. Der allerdings konnte das beim besten Willen nicht feststellen und bescheinigte es Dr. Weidel, die es an die SZ weiterreichte.

Und was macht Roland Preuß daraus? Er nutzt die Gelegenheit ohne jeden Zusammenhang zum Thema – es geht hier um eine Dissertation aus 2011 – Prof. Homburg zu diffamieren. Preuß kommentiert Homburgs Einlassungen so:

„Homburg war in den vergangenen Jahren in die Kritik geraten wegen seiner Nähe zu Corona-Leugnern und weil er Verschwörungsmythen bediene.“

Das ist nicht nur billig, sondern damit disqualifiziert sich der SZ-Autor gleich auch insgesamt. Und solange nicht bekannt ist, wer die Plagiatssucher sind, ist auch Preuß noch nicht aus dem Kreis der Infragekommenden gestrichen. Dann wäre es eine lupenreine Anti-AfD-Kampagne der SZ von einem Redakteur, der in seinem Berliner Büro für die Zeitung für die AfD zuständig ist.

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