Merz hat den Fehdehandschuh aufgenommen und seinem Freund und Kulturstaatsminister umfassend Absolution erteilt. Aber – da muss man genau hinhören – nicht für die Affäre Weimer generell, sondern lediglich für den für die Juristen des Kanzlers offenbar angreifbareren Teil des Werbeprospekts mit dem „Einfluss auf Politiker“-Satz und einer grundsätzlichen Empörung der Bevölkerung über eine Partykasse von 80.000 Euro.
Warum stürzt sich Merz nur auf diesen jüngeren Teil der Weimer-Affäre und schreit: „Alles falsch!“? Weil er genau weiß, dass die von Alexander-Wallasch.de aufgedeckte Weimer-Affäre mittlerweile von mindestens drei Unterlassungsklagen und staatsanwaltlichen Ermittlungen gepflastert ist, von denen wir wissen. Und von einer Staffette von Enthüllungen, die Alexander-Wallasch.de in über fünfzig Artikeln aufgeschrieben hat.
An dieser gewaltigen, investigativ ermittelt und akribisch formulierten Anklage – das weiß Merz – kommt er nicht herum. Die Faktenlage ist mehrfach geprüft, sogar noch von regierungsnahen Medien wie „t-online“ und „Spiegel“.
Entsprechend hat sich der Merz-Interviewer im fernen Südafrika nur auf den einen Aspekt konzentriert, der das werbliche Versprechen der Weimers an ihre solventen Großkunden kritisiert, man könne Einfluss auf Politiker nehmen.
Vielsagend ist an der Stelle, dass Merz sofort in die Retourkutsche geht und die Medien mehr oder weniger offen warnt, seinerseits einmal darüber zu berichten, was die großen Verlage so an Partys für Politiker schmeißen. Oder wörtlich bei Merz:
„Da wird nichts verkauft. Das ist eine Veranstaltung, wie übrigens zahlreiche andere Medienverlage sie im gleichen Format regelmäßig machen.“
Mit dieser Drohung glaubt Merz, elegant eine weitere Medienberichterstattung vermeiden zu können. Aber Merz übersieht das Wichtigste: Alexander-Wallasch.de macht keine Events für Politiker – wie etwa Axel Springer massenhaft –, wir machen Journalismus.
Gerne geben wir dem Bundeskanzler eine kleine Vorschau dessen, was ihn hier in den kommenden Stunden und Tagen erwarten kann:
Zum einen werden wir dem Bundeskanzler und seinem Kulturstaatsminister Punkt für Punkt und entlang unserer fünfzig investigativen Artikel auflisten, was wir in der Affäre Weimer zusammengetragen haben und dass diese Affäre weiterhin mehr ist als ein Werbeprospekt mit kontaminierten „Versprechungen“, den er mit einer Drohung gegen große Verlage meinte abräumen zu können.
Und zum anderen erscheint in wenigen Stunden ein Bericht über die Karriere von Friedrich Merz und dessen Versuch über Jahrzehnte hinweg, Nebentätigkeiten von Politikern – vor allem in eigener Sache – zu verschleiern.
Und zuletzt beschäftigen wir uns sehr intensiv mit dem Gehalt verstörender, hier mittlerweile aus mehreren Ecken eingehender anonymer und Whistleblower-Meldungen, die berichten, dass auch Politiker von der Weimer Media Group für ihre Anwesenheit bezahlt wurden. Los geht’s.
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Kommentar von Ombudsmann Wohlgemut
Aber die anderen sind genauso korrupt, also darf ich das doch auch!
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Kommentar von susanne beckmann
der Interviewer vom ÖRR hat hat mal wieder versagt..Er hätte Merz ja fragen können,warum denn Weimer und seine Mediengroup bereits mehrere Unterlassungserklärungen unterschrieben hat?
Hier war doch schon offensichtlich,dass Weimer & Co. unrechtmäßig gehandelt haben,oder haben die Weimers die Unterlassungserklärungen aus Spaß unterschrieben?
Außerdem gibt es seitens der Staatsanwaltschaft Vorermittlungen wegen Urheberrechtsverletzungen ..Diese Klage wurde von Stephan Weber eingereicht,auch als Plagiatsjäger bekannt.
Weitere Strafanzeigen wurden gegen Weimers von verschiedenen Personen erstattet..
Wie kann Merz so einen Typen mit einer dreisten Lüge reinwaschen und warum ließ ihn der Interviewer mit dieser Lüge davon kommen?
Und wenn Merz behauptet,dass fast alle Medien so Events veranstalten,sprich gegen Geld Kontakte mit Politikern knüpfen,wie es Weimer zelebriert,was ja deutlich auf seinen Flyers steht, so hätte der ÖRR-Interviewer ja sagen können,dass diese sogenannten anderen Medien,die angeblich die Weimers kopieren,keinen Minister in der Regierung stellen..
Aber die ÖRR leisten lieber indirekt Regierungsarbeit und verschonen so Lügner wie Merz,indem man eine Pflichtfrage stellt und nicht weiter nachhakt..
Merz und Weimer passen als Duett zusammen und lügen gemeinsam so,dass sich die Balken biegen.
Gott sei Dank gibt es die Unbestechlichen von den Alternativen Medien,die wirklichen aufklärenden Journalismus liefern,wie Alexander Wallasch..
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Kommentar von Heinz Käppler
Genial, dass es noch solche Menschen wie Herrn Wallasch gibt
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Kommentar von H. Jacobsen
So macht doch Journalismus richtig Spaß. Ja das ist die richtige Antwort auf das arrogante und ignorante Verhalten von Friedrich Merz. Straftaten legitimieren, das kann und darf selbst Merz nicht. Er scheint sich aber mittlerweile für den lieben Gott zu halten, wenn er glaubt, dies alles unbeschadet tun zu dürfen. Ich hoffe auf einen schnellen Frieden in der Ukraine, damit sich alle Medien wieder dieser Affäre zuwenden.