Die Affäre, die Merz gerade wegzulügen versucht, ist älter, dreckiger und reicht viel tiefer – direkt in den inneren Zirkel des Kanzlers

Weimer-Affäre: Merz wischt einen Krümel vom Tisch – und glaubt, Deutschland sieht den Kadaver nicht

von Alexander Wallasch (Kommentare: 4)

Friedrich Merz erscheint in der Weimer-Affäre als armer Ritter.© Quelle: Youtube/Tagesschau, Screenshot

Drei Unterlassungsklagen. Fünfzig Artikel. In den nächsten Stunden öffnen wir die komplette Weimer-Akte. Merz hat den Fehdehandschuh aufgehoben. Los geht’s.

Merz hat den Fehdehandschuh aufgenommen und seinem Freund und Kulturstaatsminister umfassend Absolution erteilt. Aber – da muss man genau hinhören – nicht für die Affäre Weimer generell, sondern lediglich für den für die Juristen des Kanzlers offenbar angreifbareren Teil des Werbeprospekts mit dem „Einfluss auf Politiker“-Satz und einer grundsätzlichen Empörung der Bevölkerung über eine Partykasse von 80.000 Euro.

Warum stürzt sich Merz nur auf diesen jüngeren Teil der Weimer-Affäre und schreit: „Alles falsch!“? Weil er genau weiß, dass die von Alexander-Wallasch.de aufgedeckte Weimer-Affäre mittlerweile von mindestens drei Unterlassungsklagen und staatsanwaltlichen Ermittlungen gepflastert ist, von denen wir wissen. Und von einer Staffette von Enthüllungen, die Alexander-Wallasch.de in über fünfzig Artikeln aufgeschrieben hat.

An dieser gewaltigen, investigativ ermittelt und akribisch formulierten Anklage – das weiß Merz – kommt er nicht herum. Die Faktenlage ist mehrfach geprüft, sogar noch von regierungsnahen Medien wie „t-online“ und „Spiegel“.

Entsprechend hat sich der Merz-Interviewer im fernen Südafrika nur auf den einen Aspekt konzentriert, der das werbliche Versprechen der Weimers an ihre solventen Großkunden kritisiert, man könne Einfluss auf Politiker nehmen.

Vielsagend ist an der Stelle, dass Merz sofort in die Retourkutsche geht und die Medien mehr oder weniger offen warnt, seinerseits einmal darüber zu berichten, was die großen Verlage so an Partys für Politiker schmeißen. Oder wörtlich bei Merz:

„Da wird nichts verkauft. Das ist eine Veranstaltung, wie übrigens zahlreiche andere Medienverlage sie im gleichen Format regelmäßig machen.“

Mit dieser Drohung glaubt Merz, elegant eine weitere Medienberichterstattung vermeiden zu können. Aber Merz übersieht das Wichtigste: Alexander-Wallasch.de macht keine Events für Politiker – wie etwa Axel Springer massenhaft –, wir machen Journalismus.

Gerne geben wir dem Bundeskanzler eine kleine Vorschau dessen, was ihn hier in den kommenden Stunden und Tagen erwarten kann:

Zum einen werden wir dem Bundeskanzler und seinem Kulturstaatsminister Punkt für Punkt und entlang unserer fünfzig investigativen Artikel auflisten, was wir in der Affäre Weimer zusammengetragen haben und dass diese Affäre weiterhin mehr ist als ein Werbeprospekt mit kontaminierten „Versprechungen“, den er mit einer Drohung gegen große Verlage meinte abräumen zu können.

Und zum anderen erscheint in wenigen Stunden ein Bericht über die Karriere von Friedrich Merz und dessen Versuch über Jahrzehnte hinweg, Nebentätigkeiten von Politikern – vor allem in eigener Sache – zu verschleiern.

Und zuletzt beschäftigen wir uns sehr intensiv mit dem Gehalt verstörender, hier mittlerweile aus mehreren Ecken eingehender anonymer und Whistleblower-Meldungen, die berichten, dass auch Politiker von der Weimer Media Group für ihre Anwesenheit bezahlt wurden. Los geht’s.

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