Merz plant: Junge Deutsche per Los in die Kriegslogik

Widergänger unter Merz: Vietnam-Lotterie als Wehrpflicht-Würfelspiel für Deutschlands Jugend

von Alexander Wallasch (Kommentare: 6)

1969 Love & Peace – Es war das Jahr von Woodstock© Quelle: Youtube/ US 101, Screenshot

Die Bundesregierung greift zur perfiden Vietnam-Lotterie, um die Wehrpflicht zurückzubringen. Junge Männer sollen per Zufall ausgelost werden, während Korruption und Kriegsvorbereitung drohen. Ein Würfelspiel, das Deutschlands Jugend der Ostfront näher bringt, erinnert an die dunklen Tage des Vietnamkriegs.

Wehrpflicht per Losverfahren? Offenbar hat die Merz-Regierung den Verstand verloren. Sie glauben wirklich, sie kommen damit durch, aber vielleicht stimmt das sogar.

Nachdem der Vorstoß des kriegstreibenden Wüterichs Roderich Kiesewetter (CDU-Bundestagsabgeordneter) nicht griff – er plädierte dafür, den „Spannungsfall“ auszurufen, was automatisch die Wehrpflicht in Kraft gesetzt hätte –, hat sich die schwarz-rote Koalition das Losverfahren ausgeguckt.

Aber warum dieses zwanghafte Verhalten? Offenbar will man Deutschland auf Gedeih und Verderb an die Ukraine binden, was dann aus Sicht der Kriegstreiber irgendwann zwangsläufig in einer direkten Kriegsbeteiligung münden muss. Dieser unbedingte Wille, die Wehrpflicht wieder einzuführen, ist der deutliche Hinweis, dass Merz und Co diesen Krieg nicht beenden, sondern gegen Moskau gewinnen wollen.

Was genau ist die Idee dieses neuen Losverfahrens? Unter den jungen Männern, die einen verpflichtenden Fragebogen zur Dienstbereitschaft ausgefüllt haben, sollen per Losverfahren die neuen Wehrpflichtigen ausgewählt werden. Die Ausgelosten sollen anschließend gemustert und zu einem persönlichen Gespräch eingeladen werden. Da es nicht öffentlich wie die Ziehung der Lottozahlen im Regierungsfernsehen passieren wird, steht zu befürchten, dass bei einem nicht transparenten Losverfahren auch Korruption und Vetternwirtschaft möglich sind: Den Sohn von Minister X hat es erwischt? Okay, nehmen wir ihn nochmal raus. Man darf hier also gespannt sein, wie diese Schützengraben-Verrecke-Lose gezogen werden.

Die Idee ist keineswegs neu: Die Amerikaner haben das bereits im Vietnamkrieg so gehalten. Diese Blaupause macht es noch wesentlich perfider, was die Bundesregierung hier plant. Der „Spiegel“ berichtete vor ein paar Jahren über diese Vietnam-Lotterie unter der Schlagzeile „Nummer 163, bereit machen zum Sterben“.

Und weiter hieß es da im Intro zum Artikel:

„Jeder Amerikaner zwischen 18 und 25 Jahren verfolgte am 1. Dezember 1969 dieses Glücksspiel. Zu gewinnen gab es kein Geld, nur das eigene Leben.“

Für den Vietnamkrieg wurde in einer ersten Vorsortierung Geburtsdaten gezogen. In Washington lagen 366 Kugeln in einer Glasschüssel, eine für jeden Tag des Jahres, inklusive 29. Februar. Die Ziehung entschied über das Schicksal junger Amerikaner. Und weil eben über Fernsehen gesprochen wurde: In den USA wurde die groteske Lotterie tatsächlich live im Fernsehen und im Radio übertragen.

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Eine Zwischenüberschrift beim nacherzählenden Hamburger Magazin heißt: „Nummer 14 heulte Rotz und Wasser“. Auf YouTube findet sich noch eine Originalaufnahme der US-Kriegslotterie.

Dass nun ausgerechnet diese perverse Form der Rekrutierung beispielhaft werden soll für die Auswahl deutscher Wehrdienstler, ist geschichtsvergessen. Aber es sei doch nur ein Wehr- und kein Kriegsdienst? Nein, der Krieg läuft ja bereits und wartet auf reguläre deutsche Beteiligung. Und er wird auf breiter Front von Deutschland unterstützt. Umfragen zufolge übrigens gegen den Willen der Bevölkerung. Doppelt so viele Deutsche wollen die Waffenlieferungen beenden als diese weiter fortzuführen.

Dieses deutsche Losverfahren muss als Teil einer Kriegsvorbereitung verstanden werden. Das ist dann auch der Denkfehler etwa der AfD-Spitze, die schon vor Jahren eine Rückkehr zur Wehrpflicht gefordert und befürwortet hat, aber mit Blick auf die Ukraine vergessen hat, diese Idee schnellstmöglich einzufrieren. Aber die AfD steht ganz hinten in der Schlange der Kriegstreiber. Die Grünen sind die wahren Treiber. Die SPD ist sprachlos und Merz offenbar Knecht der Kriegsgewinnler: Nachdem die Pharma bei Corona abgeräumt hat, hat die Kriegswaffenindustrie Lunte gerochen, was alles geht, wenn man die Regierungen auf seiner Seite hat.

Die US-Lotterie war übrigens eine Entscheidung, mit der man der Behauptung entgegenwirken wollte, dass es nur Arme und Schwarze trifft, die zuvor in den Vietnamkrieg ziehen mussten.

Auf die Ziehung der Geburtstage folgte im US-Fernsehen 1969 eine weitere nach dem Alphabet. Das bedeutet, man musste schon doppelt Pech haben, um Apokalypse Now live zu erleben, bis der Tod eintrat. Von 1971 bis 1975 wurden wieder Lotterien durchgeführt (für diejenigen, die zwischen 1952 und 1956 geboren wurden).

Zynisch könnte man abschließend sagen: Die Amerikaner hatten immerhin die Eier, die Ausrufung der Hinrichtung Teile ihrer Jugend öffentlich zu zelebrieren. Die Merz-Regierung wird die perverse Idee einer Wehrpflicht-Lotterie mutmaßlich irgendwo verschämt und heimlich in einem Hinterzimmer des Verteidigungsministeriums veranstalten. Und sie wird sich lautstark damit herausreden, dass es ja nur um eine Wehrpflicht und keinen Kriegseinsatz gehe. Jedenfalls solange, bis die nächste Lostrommel aufgestellt wird.

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