Die Generation von Friedrich Merz ist die erste Generation von Deutschen, die sich in der Schule bewusst mit dem Holocaust auseinandergesetzt hat, auseinandersetzen musste. Die Elterngeneration war zu jung, um Täter zu sein, aber in den frühen Nachkriegsschulen wurde das Thema weitestgehend ausgeklammert.
Meine Mutter (*1936) hat einmal berichtet, dass sie sich zum ersten Mal überhaupt bewusst mit dem Schicksal der Juden befasst hat, als sie Anne Frank gelesen hat. Meine Mutter erlebte mit neun Jahren auf der Flucht Schlimmes, bis hin zu Scheinerschießungen in den tschechischen Lagern, wo sich deutsche Familien reihenweise das Leben nahmen. Auch meine Großmutter hielt das Gift schon bereit, aber die Neunjährige spürte wohl instinktiv die Gefahr und wehrte sich mit Händen und Füßen – so wird es in der Familie erzählt.
Meine Eltern haben in der Schule wenig über die Vernichtung der Juden erfahren. Der Onkel brachte Bilder mit aus dem Krieg, auf deren Rückseite die Tante in sauberer Schreibschrift „Juden in Polen“ geschrieben hatte.
In den sozialen Medien wird heute viel darüber diskutiert, wie heuchlerisch die Tränen des Bundeskanzlers gewesen sein sollen. Dabei wird leicht vergessen, dass sie in dieser Generation nachvollziehbar sind. Die heute immer öfter als „Boomer“ beschimpfte Generation hatte die Aufarbeitung größtenteils allein zu schultern.
Und sie haben es sich nicht leicht gemacht. Sie saßen im Geschichtsunterricht mit dem Wissen, dass jetzt etwas auf den Tisch kommt, was die Großeltern-Generation zu verantworten hatte und mit dem sich ihre Eltern nicht befassen sollten bzw. mussten. Es übersprang einfach eine Generation.
Merz und Co. wurden damit als Schüler allein gelassen. Die Großeltern wollten überwiegend nicht reden. Die Eltern konnten nicht, weil sie so wenig darüber wussten und sich überhaupt zum ersten Mal damit befassten, als im deutschen Fernsehen Ende der 1970er Jahre die jüdische Familie Weiß ihrer Vernichtung zugeführt wurde: „Holocaust – Die Geschichte der Familie Weiß“ mit Meryl Streep in einer der Hauptrollen.
Was die Generation Merz in der Schule erlebte, war alles andere als eine nüchterne Betrachtung der Vernichtung. Ich selbst erinnere mich an meine Realschulzeit, als alle Schulklassen in die große Aula geführt wurden, die Mädchen anfingen zu weinen, die Jungs sich die Bilder wegbissen, während auf der großen Leinwand die Augenhöhlen der Juden aus den gigantischen KZ-Leichenbergen auf einen hinunterschauten – metergroß, die Leinwand der Aula hatte Maße wie im örtlichen Kino.
Der Sinn und Zweck dieser Vorführung vor Elfjährigen war klar: Diese Bilder sollten sich einbrennen. Es war eine Art bewusste und von den Organisatoren als positiv empfundene Gehirnwäsche. Man dachte damals wirklich, dass ein „Nie wieder!“ nur möglich sein könnte, wenn man es den Kindern auf diese Weise in die Köpfe ballert. Auch hier kann man nicht von einer Vergewaltigung sprechen, denn das, was den Familien auf der Leinwand widerfahren war, überragte diese kleinen Vergewaltigungen wie ein Wolkenkratzer eine Wellblechhütte.
All das ist 80 Jahre her. Wer damals neun Jahre alt war, ist heute neunzig. Der Vernichtung der Juden in Europa kann man in einer Aufarbeitung in keiner Generation gerecht werden. Ein paar der Schuldigen sind aufgehängt worden. Die große Masse der Mitläufer kam ungeschoren davon. Juden in Deutschland mussten mit jenen weiterleben, die sie ans Messer geliefert und so ins Gas gejagt haben.
Die Generation Merz war ebenso wenig verantwortlich wie die Generation der heute 30-Jährigen. Aber die Generation Merz musste es ausbaden. Es war ihre Abstammung, die sie zum Tätervolk machte. Das funktionierte nur über die Identifikation mit Volk und Vaterland: Wir sind Deutsche, also tragen wir Verantwortung.
Helmut Kohl wusste um diese Schwierigkeit einer Aufarbeitung, die den Opfern und Überlebenden irgendwie ein Zeichen gibt. Mit Blick auf den Holocaust kann ja von so etwas wie Genugtuung nicht die Rede sein. Kohl sprach von der Gnade der späten Geburt. Was hatte Kohl in der Schule gelehrt bekommen? Der Gedanke ist nicht abwegig, dass der Wille, ein vereintes Europa zu schaffen, bei Kohl auch davon getrieben war, die Deutschen von der singulären Last einer Kollektivschuld zu befreien.
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Der rechte Aktivist Martin Sellner hat sich gestern ebenfalls zum Auftritt von Friedrich Merz geäußert. Und er tat es auf eine Weise, die Vertreter der Generation Merz bis tief ins Mark getroffen haben muss. Martin Sellner schrieb:
„Was für eine Witzfigur, das ist ja unerträglich, der soll ein Land repräsentieren, der steht einer der größten und stolzesten Nationen vor, steht in einer Reihe mit Kanzlern und Kaisern als Staatschef, das gibt es ja nicht, was ist das für ein erbärmlicher Witz, leben wir in einer Simulation oder was, das kann doch keiner ernst nehmen und meinen, ich meine, wann wird dieser schlechte Witz aufgelöst?“
Darüber war ich kurz sprachlos - oder ratlos. Und man soll mir gern nachsagen, meine Sprachlosigkeit sei in der Aula der Realschule in Braunschweig entstanden. Aber selten war ich so versöhnt mit dieser Schocktherapie. Unabhängig davon, welcher Generation wir angehören – dieser Post von Sellner scheint mir vollkommen missglückt zu sein.
Und er ist zudem widersprüchlich. Denn er beschwört zum einen eine Kontinuität mit Deutschland und den Deutschen. Auf der anderen Seite soll man den Holocaust bitte nicht mitdenken. Das ist die gelebte Schuldkult-Philosophie.
Sellner schreibt von „einer der größten und stolzesten Nationen“, denen Merz vorstehe. Das wiederum kann ja nur historisch gemeint sein oder den Wunsch in die Zukunft projizieren.
Die Generation Sellner muss sich von der Generation Merz befreien. Und sie hat jedes Recht dazu. Sie kann und soll selbst entscheiden, wie sie in Zukunft leben möchte.
Aber ob man sich wie Sellner wünschen sollte, dass Merz in einer Reihe steht „mit Kanzlern und Kaisern“, dann doch lieber den flennenden Kanzler, als einen, der sich in der Tradition jener sieht, die es nicht verhindern konnten oder es bewusst so weit getrieben haben, dass das deutsche Volk im Mittelpunkt zweier verheerender Weltkriege stand und im Vorübergehen mal eben noch die industrielle Vernichtung von Millionen Juden organisiert hat.
Diese Vernichtung ist ein Fakt und kein Produkt einer Gehirnwäsche in irgendeiner Aula einer Braunschweiger Realschule. Diese Schullektion mag allenfalls dafür sorgen, dass ein Bundeskanzler die Fassung verliert und in Tränen ausbricht: Friedrich Merz ist in dem Moment ganz Realschüler. Und das ist nicht die schlechteste Falschaussage.
Der Moment der Tränen ist ein emotionaler. Er kann nicht verlogen oder eine Frechheit sein, solange es keine Fake-Tränen waren. Aber man kann es auch sehen, wie der Influencer und Freund Julian Adrat, der auf Merz schaut und befindet:
„Wer die Hamas füttern, während Geiseln verhungern, wer Waffenlieferungen für Israel boykottiert, aber die ‚Drecksarbeit‘ machen lässt, der muss sich nicht wundern, wenn seine Tränen einen Beigeschmack haben.“
Da ist Adrat dann wieder ganz Generation Sellner. Und beide keine Fake-Realschüler wie Merz. Aber was bringt Euch zum Weinen?
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Kommentar von Eddy Nova
Hier bin ich überrascht : keine Ahnung wann exakt die Boomerzeit begann , die ersten Jahrgänge die sich ( scheinbar ) zwangsweise mit der Shoa - Markenname Holocaust - beschäftigen mussten , dürften die Jahrgänge 1964 / 1965 aufwärts gewesen sein.
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Meine Schulzeit 1965 bis 1977 endete geschichtlich mit der Abdankung des Kaisers - die Versailler Schandverträge wurden nicht mehr behandelt. Meines Wissens endeten die chronologisch gestalteten Geschichtsbücher auch mit Band 10 = Anfang 20s des letzten Jahrhunderts. Ich erinnere mich noch das meine Frage warum es nichts vom II Weltkrieg gibt ,wie folgt sinnig beantwortet wurde. 'Bevor wir uns entwürdigen die Lügen der Siegermächte nachplappern sagen wir dazu bessser nichts!'
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Fritze -Merz wurde in den 50s geboren - ich kann mir nicht vorstellen das er auf einer Deutschen Schule vor 1980 mit Schuldkult belästigt wurde. Warum auch - was haben Nachkriegsgeborene mit dem alten Mist zu tun.
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Schon aus dieser Perspektive betrachtet war der weinende Merz ein würdeloser & erbärmlicher Anblick - ekelerregend ! Zumal er von Israelies auch darauf angesprochen wurde : warum er den Israel Support einstellte , seine Antwort 'ein drohender Bürgerkrieg in Deutschland dank der hohen Befallzahlen religiös Erkrankter !"
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Dann wurde es noch schlimmer : Der Konflikt wäre sofort zuende wenn die Muselmanen die Geiseln freilassen würden ...Aber das werden sie nicht tun ,lautete die Merz Antwort ! Bezeichnend - soviel Erbärmlichhkeit ...
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Das Merz Regime steht nicht mehr bedingungslos hinter Israel weil sie die Hosen voll haben - die WIR SCHAFFEN DAS PEST ist ausser Kontrolle geraten ...deshalb flehnte Merz ...
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Der 'Mann' ist 70 , Politiker , 'Kanzler' - theoretisch oberster Repräsentant des DEUTSCHEN VOLKES - da benimmt man sich wie ein Staatsmann & nicht derart würdelos ,ehrlos zum Schaden des Deutschen Volkes ! Man kann nur hoffen das die religiös erkrankten Invasoren das nicht gesehen haben , der letzte Minimalrespekt für Deutschland dürfte bei dem erbärmlichen Merz Auftritt perdü sein.
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Apropos Tätervolk - Volljährigkeit vorausgesetzt , damals 21 ...wäre der jüngste mögliche Zugehörige eines Tätervolkes Jahrgang 1924 ...also 2025 101 Jahre oder älter.
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Kommentar von S Benayas
Nicht DIE DEUTSCHEN, sondern die Nazis haben diese ekelhaften Taten begangen. Was ich persönlich für richtig befinde ist, das solche Untaten moralisch aufgearbeitet werden müßen. Juristisch betracht ist ein Mord, ein Mord, da gibt es keine Steigerung. Warum nun aber bei jeder Gelegenheit die Kollektivschuld aller Deutschen hervorgegoben werden muß ist für mich unverständlich. Viel wichtiger ist doch das dieses Bewußtsein, das so etwas nie wieder passieren sollte, in die Welt getragen wird. Hiermit meine ich die friedliche Koexistenz aller Menschen global. Das wird aber so nicht passieren, weil jeder der die "Aufarbeitung" in D wahrnimmt zu der Überzeugung kommen muß das dies ein rein deutsches Thema ist. Was es allerdings gerade nicht ist, da viele andere Länder damals mehr oder weniger zu Mittätern geworden sind. Für micht hört sich das alles viel zu sehr "vereinfacht" an und damit erfasst man in keiner Weise die Komplexität der Thematik.
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Kommentar von Veritas Nocet
Ich habe mir die tränenreiche Passage angeschaut. Und ihren Text zweimal durchgelesen.
Vor dem Eindruck, den mir meine große Tochter dazu widergab, bin ich bestätigt:
Eine Nummer zum Fremdschämen. Ich bin aus 1969 und habe meine traumatisierten Eltern ausgehalten. Die hartlinken Lehrer in den 80ern, die uns noch Asche übergekippt haben, als wir im Schulbus nach Hause saßen.
Der Mann muss sich als Kanzler einfach im Griff haben. Ich kaufe ihm seine Tränen nicht ab. Und mit wem ich auch darüber gesprochen habe, alle dieser Meinung.
Peinlich. Nicht mein Kanzler.
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Kommentar von Felix Diller
Herrn Sellner kann ich durchaus verstehen.
Merz triefte bei seiner Heulsusenrede vor Selbstmitleid. Ein beschämender, unwürdiger Auftritt für einen Bundeskanzler.
Ein solcher mag Merz nominell sein, tatsächlich verkörpert er mit seiner inneren wie äußeren Haltlosigkeit buchstäblich die desolate Lage unseres Landes.
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Kommentar von Tommaso Targi
"Sie haben ein Problem mit Logik. Eine Zahl, die durch 4 teilbar ist, ist gerade. Aber nicht jede gerade Zahl ist durch 4 teilbar. Was habe ich oder der allergrößte Teil dieser Generation mit Merz zu tun, ausser einem zeitnahen Geburtsjahr?"
Ich kann mich -- extra für Sie -- gern nochmal wiederholen: Wenn der Schuh nicht paßt, einfach nicht anziehen. Wohin Sie sich Ihre lächerlichen Ad-Hominem-Versuche stecken können, darauf zumindest müssen Sie dann aber doch selbst kommen.
Schlafen Sie sich mal aus. Und versuchen Sie demnächst, Beiträge, auf die zu antworten Sie sich genötigt fühlen, vorher so oft zu lesen, bis Sie deren Inhalt auch tatsächlich verstanden haben. Fragen Sie notfalls Ihren Arzt oder Apotheker.
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Kommentar von Heinz Schattanek
Warum sollten wir Merz, nach seinem schiefen Verhältnis zur Wahrheit, nun seinen Tränen glauben? Wenn das den Autor rührt, dann hat Merz wieder einen im "Sack".
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Kommentar von stephan manus
Sorry, aber mit der Merz Tränenshow kann ich nichts anfangen. Die "Aufarbeitung des Holocaust" halte ich keinewegs für unzureichend. Ich selbst bin weder für Kollektivschuld, Erbschuld oder Kontaktschuld emüpfänglich.
Grundsätzlich halte ich es mit Zeitzeugen, wie bspweise Adenauer u.a., welche den schrecklichen Holocaust aus eigener Erfahrung kennen, aber auch das der 6 Mio toten deutschen Vertriebenen ansprechen:
"Problem der Vertriebenen". "Es sind aus den östlichen Teilen Deutschlands, aus Polen, der Tschechoslowakei, Ungarn usw. nach den von amerikanischer Seite getroffenen Feststellungen insgesamt 13,3 Millionen Deutsche vertrieben worden. 7,3 Millionen sind in der Ostzone und in der Hauptsache in den drei Westzonen angekommen. 6 Millionen Deutsche sind vom Erdboden verschwunden. Sie sind gestorben, verdorben. Von den 7,3 Millionen, die am Leben geblieben sind, ist der größte Teil Frauen, Kinder und alte Leute. Ein großer Teil der arbeitsfähigen Männer und Frauen sind[sic] nach Sowjetrußland in Zwangsarbeit verschleppt worden. Die Austreibung dieser 13 bis 14 Millionen aus ihrer Heimat, die ihre Vorfahren zum Teil schon seit Hunderten von Jahren bewohnt haben, hat unendliches Elend mit sich gebracht. Es sind Untaten verübt worden, die sich den von den deutschen Nationalsozialisten verübten Untaten würdig an die Seite stellen. Die Austreibung beruht auf dem Potsdamer Abkommen vom 2.August 1945. Ich bin überzeugt, daß die Weltgeschichte über dieses Dokument ein sehr hartes Urteil dereinst fällen wird. "
Adenauer hat sich offensichtlich bzgl. Potsdamer Abkommen geirrt. Da müssten die Historiker nochmal ran.
Statt Tränenshow wäre mir Frieden mit Russland wichtiger. Ist aktueller und betrifft die Menschen heute.
Antwort von Alexander Wallasch
Vorsicht – bitte hier keine Retlativierungsversuche. Auch nicht schleichend bei Adenauer. Es findet sind wirklich zu jeder These nicht ein Zeuge den man missbrauchen kann, vergewaltigen Sie bitte nicht die Geschichte.
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Kommentar von Tim Spieker
Ein paar Gedanken.
Tränen fließen immer (Ausnahme Schmerz) über Dinge die in der Vergangenheit liegen.
Ich vermute, niemand hat es gewagt Merz zu fragen, warum er genau mit den Tränen gerungen hat, was der emotionale Auslöser war.
Vielleicht sind ihm die familiären Verstrickungen aus der NS-Zeit wieder hochgekommen. Vielleicht aber auch das spontane Bewusstsein darüber was damals angerichtet wurde.
Wir wissen es nicht.
Eigentlich hätte es ein Tag der Freude sein müssen, hätten
a) die Täternachkommen ihre Geschichte aufgearbeitet
und würden b) die Opfernachkommen die moralische Schuld nicht über Jahrzehnte als Griff an die Eier der Täternachkommen benutzen.
Und was mir mächtig auf die Laune schlägt, ist die Glorifizierung des Judentums in Deutschland. Als wenn Deutsche und Juden ein Herz und eine Seele gewesen wären.
Vielleicht hinkt der Vergleich, dennoch denke ich manchmal, daß es vergleichbar mit Deutschen und Moslems in der heutigen Zeit ist. Man lebt zwar meistenteils relativ friedlich aneinander vorbei, möchte sie aber eigentlich gar nicht hier haben.
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Kommentar von Manfred Sonntag
Es zeigt sich langsam ein Bild, Deutschland West hat nach dem Krieg die Demokratie von den Westmächten verordnet bekommen, konnte aber damit nicht viel anfangen. Demokratie wurde simuliert, die USA & GB haben aber achtgegeben, dass nichts aus dem Ruder lief. Dann kam 1989 und die Wiedervereinigung. Ab da wollte man selbstständig und großmäulig ohne die alliierten "Gehhilfen" klarkommen. Und pardauz, schon wieder triftet das Land Richtung Diktatur und Despotie ab. Deshalb kaufe ich diesem Herrn nicht eine Träne ab. Nachdem nach 2020 "Andersdenkende" durch die Politik und den Mainstream aufs übelste entmenschlicht wurden kennen jetzt übelste Menschenfeinde keine Grenzen mehr, und das im schwarz grün regierte SH: https://www.welt.de/vermischtes/article68cbbc9ec914d40a280ec281/Flensburg-Juden-haben-hier-Hausverbot-Empoerung-ueber-antisemitisches-Plakat-in-Flensburg.html
Herr Merz, treten Sie zurück, es ist vorbei und nehmen Sie ihre ideologischen Gesinnungsgenossen der kompletten Kartellparteien gleich mit.
Wer mit Verboten und Mauern die Bürger disziplinieren will, der hat seit 1945 nichts gelernt, weder von den Gräueltaten des 3.Reiches mit seinen willfährigen Lakaien noch von der 2. Diktatur im Osten des Landes. Ich hoffe nur, dass es so ist wie Herr Köppel es von der Weltwoche formuliert: Deutschland sei eine sehr junge Demokratie. Ich habe da meine Bedenken, entweder torkelt das Land 35 Jahre nach der Wende ideologiebesoffen wieder Richtung Hades oder das ruinierte Bildungssystem sorgt dafür, dass das Kleinkind einfach nichts dazu lernen kann.
Antwort von Alexander Wallasch
Sorry lieber Herr. Aber diese ständige Herabwürdigung unserer westdeutschen Demokratieerfahrung gegenüber einer Diktaturerfahrung ist gespenstisch! Der Osten wurde doch umfassend demokratisch kolonialisiert. Und Ihr stürztet Euch auf unsere D-Mark und das unbekannte Kiwi-Eis und die Bananen. Diese Herabwürdigung unserer Lebensleistung im Westen ist mitunter gespenstisch, sorry.
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Kommentar von Frank Zar
Am Umgang mit den heut lebenden Menschen hier, erahne ich die Bedeutung, oder gar den Zweck, über tote Menschen zu reden...und wenn dann noch Tränen dazu kommen...
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Kommentar von Erich K
> gut gebellt, getroffener Hund?
Die Sache mit der Eiche haben Sie wohl gezielt überlesen, oder wie soll ich das verstehen?
> Die "Boomer" sind nun mal die Generation
Sie haben ein Problem mit Logik. Eine Zahl, die durch 4 teilbar ist, ist gerade. Aber nicht jede gerade Zahl ist durch 4 teilbar. Was habe ich oder der allergrößte Teil dieser Generation mit Merz zu tun, ausser einem zeitnahen Geburtsjahr? Und wesentlicher - was hat ein Gesamtleben mit ganz speziellen falschen Weichenstellungen vor meinetwegen 30 oder 40 Jahren zu tun, die der bemitleidenswerte Boomer vielleicht dadurch mitgetragen hat, weil er gar nicht (wie ich) oder aus heutiger Sicht die falschen Leute gewählt hat?
Ich möchte nur einmal erwähnen, dass es zu jeder Zeit viele Dinge in einem Leben gibt, auf die man Augenmerk legen muss. Und zwar in einem Umfang, der damals nicht vorherzusehende ferne Zukunft nicht als Prio 1 oder auch nur 5 enthalten hat.
Es gibt nicht "die Boomer", das war der Punkt, den Sie ganz offensichtlich weiterhin nicht wahrnehmen wollen. Obwohl ein paar Varianten - und es gibt entschieden mehr - schon dastanden. Und an denen ist im Gegensatz zu Ihren eigenen Äußerungen nicht viel Ignorantes zu finden.
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Kommentar von Tommaso Targi
@ Erich K: Gut gebrüllt, Löwe. Bzw. gut gebellt, getroffener Hund?
Offenbar ist Ihnen entgangen, daß nicht ich die "Boomer" ins Spiel gebracht habe. Ich greife das lediglich auf. Die "Boomer" sind nun mal die Generation, der die Politkasper-Laienschauspieler entstammen, die Deutschland und das deutsche Volk nun voraussichtlich final auf dem Gewissen haben.
Daß die "Boomer" die Generation sind, der es besser ging als allen Generationen vor und nach ihnen, sei ihnen gegönnt. Aber angesichts der Tatsache, daß sie mit ihrer bräsigen Ignoranz und ihrer rückgratlosen Konformitätssucht die heutigen Zustände wesentlich herbeigeführt haben, wäre etwas weniger vollmundige Selbstgefälligkeit und etwas mehr Selbsterkenntnis angebracht.
Wenn der Schuh nicht paßt, einfach nicht anziehen.
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Kommentar von La Vinia
Interessante Einschätzung, an der sich der Graben, der zwischen den Generationen verläuft, erkennen lässt. Ich selbst fand den Auftritt auch befremdlich, ohne dass ich es so blumig formulierte hätte wie Sellner.
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Kommentar von Ego Cogito
Wer gerade bzw. schon 10 Jahre sein eigenes Volk live und in Farbe ans sprichwörtliche Messer liefert, hat schlicht jede Anerkennung für seine vergossenen Tränen verspielt. Ist schlicht unglaubwürdig.
Denn es ist nicht zu erkennen, dass auch nur ein verantwortlicher Politiker Empathie oder gar den Willen aufbringt, diesem Verrat am eigenen Volk endlich Einhalt zu gebieten! Das schiere Gegenteil ist der Fall.
Die, die es benennen, werden als Nazis beschimpft! Mehr Verrat geht nicht.
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Kommentar von Erich K
@Tommaso Targi
Jetzt reiten Sie mal nicht dieses dämliche Boomergebashe. Nicht, weil ich einer bin - die Eiche, das Schwein usw. ... - aber diese Generationenspalterei nutzt nur, sagen wir es mal mit einschlägigen Kreisen aber anderem Adressaten, "den Falschen".
Vielleicht liegt es daran, dass ich aus dem Osten stamme. Hier in Sachsen muss oder musste man dahingehend eher ganz junge Generationen in die Realität tragen. Ändert sich glücklicherweise gerade. Die Kotaus, die letztlich das Thema des Artikels bilden, waren hier nie in dieser selbstkastrierenden Form vorhanden. Trotz offizieller oberflächlich ähnlicher Diktion und Doktrin.
Aber was auch den Westen betrifft: Erstmal leisten, was diese Generation geleistet hat, auch bitte das Unpolitische einbeziehen. Dann die Klappe aufmachen. An den Vorgängern gab es zu allen Zeiten etwas zu meckern, aber bitte im Maß bleiben. Und wenn schon, dann konsequenterweise auch mal in den Spiegel sehen.
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Kommentar von Rolf Oetinger
Ja, der Kommentar von Sellner ist völlig am Thema vorbei, offenbart einen kompletten Mangel an Menschsein.
Generell muss sich die deutsche Regierung die Frage gefallen lassen, ob sie nur die Taten an den toten Juden betrauert und mit den aktuell lebenden nicht so richtig was zu tun haben will.
Diese stehen auf der Auslöschliste nicht nur des Iranregimes, sondern auch etlicher arabischer, muslimischer Organisationen - warum nochmal werden Synagogen in Deutschland von bewaffneten Polizeibeamten bewacht und weshalb wird so wenig darüber geredet?
Thematisiert?
Ist das die Gefahr von rechts?
Nein?
Was machen wir denn jetzt?!
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Kommentar von Tommaso Targi
Alles gut und schön, würde meine Mutter sagen. Aber wer hat die armen, mit der Schuld ihrer Großeltern alleingelassenen "Boomer" denn gezwungen, zu den größenwahnsinnig-bräsigen, empathie-, geist-, herz- und freudlosen Hypersoziopathen zu werden, die hier seit Jahrzehnten alles verstopfen, einerseits ihren Selbsthaß auf dieses Land und sein Volk projizieren (mit allen sattsam bekannten, verheerenden Folgen), andererseits aber keinerlei Problem damit haben, sich auf Kosten ihrer Projektionsfläche die Taschen vollzustopfen?
Niemand zwingt Opfer, ihrerseits zu Tätern zu werden.
Insofern, verehrter Herr Wallasch, ist ihre ach so verständnisvolle Gefühlsduselei selbst ein Symptom. Demgegenüber habe ich vollstes Verständnis dafür, wenn ein Martin Sellner dürfte aufgrund seiner eigenen Erfahrungen mit diesen Charakterkrüppeln und ihren Kettenhunden keinerlei Veranlassung für grundlose Feinfühligkeit sieht.
Antwort von Alexander Wallasch
Ich lasse das aufgrund der Antworten stehen. Normalerweise lösche ich solche großschnäuzigen respektlosen Kommentare sofort. Ich habe an so etwas in meinem Wohnzimmer keinen Bedarf. Gehen Sie woandershin, toben Sie sich dort aus.
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Kommentar von Red Marut Jr.
Vielleicht hat, im Angesicht sinkender Wählerstimmen und mangelnden Bürgervertrauens, ein medialer Berater vor der Rede zu „Neros Tränenampore“ geraten. Möglich in Zeiten wie diesen. Doch will ich seinen Tränen dies nicht unterstellen. Ich erlaube mir kein Urteil über seine Performance. Vielleicht kam in dem Moment ja auch ein schmerzender Gewissensbiss geflogen, der weniger mit dem Holocaust, mehr mit einem schlechten Gewissen betreffs eigener politischer Verantwortung zu tun hat. Was auch immer.