„FCK BAUERN“ oder „FCK LNDWRT“ hat er sich nicht getraut

Wolfsburger Kaffee-Röster verkauft „FCK AFD“-Edition

von Alexander Wallasch (Kommentare: 17)

Rösterei Olivier Caffè sorgt mit anti-braunen Bohnen „für Furore im Netz“© Quelle: Rösterei Olivier Caffè / Screenshot

Die „Wolfsburger Nachrichten“ berichteten gestern kritiklos und geradezu mit Begeisterung über einen Kaffeeverkäufer aus der VW-Stadt, der Dosen mit „FCK AFD“-Aufklebern im Antifa-Stil beklebt hat und davon schon über 1400 verkauft haben soll.

Was hier passiert ist unmissverständlich: Das Blatt – hängt mit der SPD-nahen „Braunschweiger Zeitung“ zusammen – hat mehrheitlich ältere Leser, welche die Zeitung noch aus traditioneller Verbundenheit lesen. Und denen wird nun erzählt, dass es absolut legitim ist, die AfD als Partei mit einem „Fick Dich“ zu beleidigen. Kein einziges kritisches Wort ist dem Artikel zu entnehmen.

Wer sich ernsthaft mit einer Verrohung der Debatte auseinandersetzen und diese Verrohung bekämpfen will, wie es etwa der Bundespräsident in seinen Reden anmahnt, der müsste hier vehement protestieren, das ist aber in den Wolfsburger Nachrichten nicht der Fall.

Dazu muss man wissen, dass die AfD sich in Niedersachsen in Umfragen gegenüber dem Ergebnis der Landtagswahl von 2022, als man 11 Prozent der Stimmen errang (in Wolfsburg über 14 Prozent), bald verdoppelt hat. Wenn die Zeitung des Ortes einen Kaffeeröster feiert, der die AfD beleidigt, dann beleidigt die Zeitung mittlerweile über 20 Prozent der Wähler.

Und das Blatt macht es mit Vorsatz und legitimiert sich selbst mit Verweis auf die Correctiv-Affäre. Die Recherchen dort mit ihren Verweisen auf „Deportationen“ bis „Vertreibungen“ haben sich längst als von hinten bis vorne erlogen herausgestellt. Davon findet sich in der Zeitung kein Wort bisher. Und auch keine Forderung an den Kaffee-Röster nach einer neuen Röstung etwa mit dem Aufkleber „FCK CRRCTV“.

Nochmal zum Artikel in der Zeitung: Die Wolfsburger Rösterei Olivier Caffè sorge „für Furore im Netz“, heißt es da. Gleichzeitig werden 20-30 Tsd. Wolfsburger potenzielle AfD-Wähler maximal beleidigt.

Und das ist keinesfalls ein Kavaliersdelikt. Ein „Fuck You“ ist der ausgeschriebene Stinkefinger. Und der zählt vor Gericht zu den teuren beleidigenden Gesten und kann mit bis zu 4000 Euro geahndet werden. Hier geht es um die „vorsätzliche Verletzung der Ehre einer Person durch Kundgebung der Missachtung oder Nichtachtung“.

Die Wolfsburger Zeitung nennt diese Beleidigungen aber lieber einen „Kulturkampf“. Es gibt auch Gegenstimmen. Aber ein Kulturkampf wäre es, wenn man sich etwa darum streitet, ob die Volkswagen Currywurst in Wolfsburg abgeschafft werden soll oder das Schwimmbad „oben ohne“ zulassen soll.

Und wie begründet der Kaffeeröster seine beleidigende Edition? Am Anfang hätten die Proteste der Landwirte gestanden: „Mich hat gestört, dass die Rechten die völlig legitimen Proteste der Bauern für sich und ihre braune Agenda genutzt haben“, sagte Röster Daniel Olivier laut Wolfsburger Zeitung und kochte damit das Ampel-Narrativ von den Nazi-Bauern weiter. Aber „FCK BAUERN“ oder „FCK LNDWRT“ hat er sich nicht getraut.

Interessant ist an der Stelle noch etwas anderes: Im Online Artikel findet eine Umfrage statt, wer Verständnis für die Bauernproteste habe, das sind 64 gegenüber 28 Prozent, der Rest sind Enthaltungen.

„Bewegt“ sei er, wie viele sich hinter ihn stellen und den Braunen nicht das Feld überlassen würden, sagt Daniel Olivier laut Wolfsburger Nachrichten. Und auch die Opferrolle darf nicht fehlen, er erhalte jetzt auch Droh-Mails und Droh-Anrufe, sagt er der Zeitung.

Journalistischer Mindeststandard wäre es gewesen, hier die AfD-Fraktion der Stadt Wolfsburg zu befragen. Kein Wort dazu in der Zeitung.

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