Die „Generationen Stiftung“ distanziert sich von der “Letzten Generation“

Zu radikal: Altgrüner Spendengeldadel verstößt seine Superkleber-RAF

von Alexander Wallasch (Kommentare: 3)

Wohnzimmer-Revolution ist ok, aber so eine Superkleber-RAF mit Straßenkampfallüren dann bitte doch nicht, meint die graue Eminenz des ökologischen Umbaus von „Deutschland Du mieses Stück Scheiße“.© Quelle: Youtube / WELT

„Die Generationen Stiftung sieht sich aufgrund der jüngsten Ereignisse und Aktionen gezwungen, sich von der ‚Letzten Generation‘ zu distanzieren, die seit einiger Zeit durch eine Radikalisierung ihrer Aktionsformen, insbesondere durch Klebeaktionen auf Autobahnzufahrten, auf Missstände in Politik und Gesellschaft aufmerksam macht“, so eine Pressemitteilung heute Vormittag.

Hinter dieser Trennungsmeldung stecken in der Ideologiebewegung einflussreiche Altgrüne wie Utopia-Gründerin Claudia Langer. Hier die Vorgeschichte:

Claudia Langer schreibt, sie hätte „Angst um die Zukunft ihrer Kinder“. Leider allerdings haben auch immer mehr Menschen Angst um die Zukunft ihrer Kinder, weil es Menschen wie Claudia Langer und ihre speziellen Ängste gibt.

Zu kompliziert? Eigentlich nicht. Kurz zusammengefasst geht die Geschichte so: Claudia Langer ist eine dieser Wohlstandsmenschen, die sich mit einer „konventionellen“ Eventagentur – für X-Box, Puma u.a. – eine Komfortzone erarbeiten haben, die ihnen plötzlich unangenehm war. Und die also meinten, der Gesellschaft irgendwas zu schulden, weil es ihnen so viel besser ging als den meisten. Grob vereinfacht gesagt natürlich.

Langer ist so ein typischer Gutmensch, alles ist erst einmal gut gemeint, auch wenn es eigentlich für andere schon scheiße läuft. Die Eventagentur-Chefin wollte vom Saulus zum Paulus konvertieren. Aber doch bitte mit den bewährten Methoden des Saulus: werblich erfolgreich überzeugen, Kampagnen schmieden, konzeptionell tätig werden, also die ganze Palette der neudeutschen Zeitenwenden und Masterplanschreibe, mit Myriaden an Nichtregierungsorganisationen (NGOs) die Fördertöpfe der Bundesregierung und diverser Stiftungen so erfolgreich anzapfen.

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Also gründete Langer das Internetportal „Utopia“ mit dem Ziel, die Welt nachhaltig zu verändern, darunter macht sie es nicht und es steht da wirklich so. Ideologisch mit im Boot sind Leute wie der taz-Chefreporter Peter Unfried, der mit „Öko“ schon vor Jahren eine der Bibeln der ideologischen Bewegung schrieb.

Eine Schrift als Blaupause, die Welt zu verändern entlang der apokalyptischen Annahme, diese Welt stände kurz vor dem Kollaps; das Christentum grüßt hier mit seinem jüngsten Gericht, Unfrieds Prophet allerdings war ganz profan der US-Wahlverlierer Al Gore und sein Weltuntergangsmodell als Alternative zum Oval Office.

Besagte Unfried-Freundin Langer hat seit je her viele Eisen im Feuer. Auch das ein Markenzeichen solcher Bewegungen: Ausdehnung durch Penetration möglichst vieler gesellschaftlicher Bereiche, der Marsch durch die Institutionen 2.0.

Konservative sollten sich hier endlich mal ein Beispiel nehmen. Aber bisher hat allein der Neurechte (Selbstbezeichnung) Götz Kubitschek in Schnellroda diese Vielschichtigkeit mit einigem Erfolg adaptiert.

Noch viel zu wenig öffentlich sichtbar ist die grotesk aufgeblähte Gestalt dieser Weltretter-Krake. Greta Thunberg beispielsweise findet sich als Idee eigentlich schon in Unfrieds „Öko“ und Langer taucht dann mit einer „Generationen Stiftung“ wieder im Kielwasser von Thunberg auf.

Die ursprüngliche Idee mag einem Schock entsprungen sein, als sich Langer und Co – die Fridays-for-Future-Kids vorausahnend – in der Ecke der Trau-keinem-über-16-Menschen wiederfanden. Also musste so etwas her wie ein linksgrün-ideologisches Mehrgenerationenhaus auf der Straße als außerparlamentarische Organisation von den Gretas zu den Claudias, von den Enkeln zur jugendlich gebliebenen Großmutter, einer Art friedvoll geschäftstüchtiger Jutta Ditfurth für Reiche.

Ein Arm des Claudia-Langer-Ideologie-Imperiums ist seit 2017 die „Generationen Stiftung“ mit Sitz in Berlin. Es geht – na klar – um Klimaschutz, Gerechtigkeit (macht sich immer gut mit dabei) und „praxisnahe Lösungsvorschläge für Zukunftsprobleme“. Ökologie wie bei Aal-Dieter auf dem Fischmarkt: Wir legen noch was drauf aufs fettige Papier.

Und hier hat es nun gerummst: Die Alten fürchten um die Früchte ihrer Revolution, ihres Gesellschaftsumbaus, fürchten eine Kontrollverlust – nein, einen Kopfverlust, wenn die Klebstoffschnüffler der letzten Generation erst einmal ihre modernen Guillotinen aufgestellt haben.

Die Generationen Stiftung verschickt folgende panische Pressemeldung:

„Aufgrund der jüngsten Ereignisse und Aktionen (sieht man sich) gezwungen, sich von der ‚Letzten Generation‘ zu distanzieren, die seit einiger Zeit durch eine Radikalisierung ihrer Aktionsformen, insbesondere durch Klebeaktionen auf Autobahnzufahrten, auf Missstände in Politik und Gesellschaft aufmerksam macht. (…) Die drastischen Aktionen verurteilt sie, da diese eher zu Spaltungen führen, die den dringend notwendigen Wandel, insbesondere beim Klimaschutz, eher verhindern als vorantreiben.“

Besagte Claudia Langer, quasi die graue Eminenz der Bewegung, erklärt dazu:

„Immer mehr ist im Zusammenhang mit den Protestaktionen von einer Radikalisierung bis hin zu einer grünen RAF die Rede. Damit gewinnt man aber nicht die Mehrheit der Gesellschaft, die für eine grundlegende Klimawende nötig ist, sondern verliert diese Mehrheit gerade in der Phase, in der sich die Bereitschaft durchsetzt, sich mehr für den Klimaschutz einzusetzen. Der Kampf für den Klimaschutz ist eine Herkulesaufgabe, für die wir alle brauchen. Wir appellieren an die ‚Letzte Generation‘, ihre Strategie aufzugeben und nach neuen und wirksamen Methoden ihres Engagements zu suchen.“

Eine Umfrage der Generationen Stiftung ergab jüngst, dass 70% der 16 bis 26-Jährigen große Angst um ihre Zukunft hätten. Hier wäre jene Studie allerdings viel interessanter, die einmal ermitteln würde, was diese Altideologen mit ihrer ideologischen Hetze dazu beigetragen haben, diese jungen Radikalen erst zu dem zu machen, vor dem sich die Alten jetzt so fürchten.

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