Auf gute Zusammenarbeit: Der viel gescholtene polit-mediale Komplex sticht gemeinsam in See

Ampel finanziert „Seenotrettung“ – Focus Online verbreitet die frohe Botschaft

von Alexander Wallasch (Kommentare: 13)

Focus Online interessiert es offensichtlich nicht, dass auf diesem Wege das Elend des Ertrinkens immer weiter geht.© Quelle: Focus Online Screenshot

Ist der „Focus“ jetzt Helfershelfer des Schlepperwesens auf dem Mittelmeer? Tatsächlich könnte man diesen Eindruck gewinnen.

Unkommentiert darf bei Focus Online parallel zur Kolumne von Jan Fleischhauer eine „Jutta“ die Botschaft der staatlich subventionierten Antifa-zur-See verbreiten. „Jutta“ schreibt ohne Nachnamen aber mit Foto, das eine junge fröhliche Frau zeigt, die Crew-Mitglied eines der vielen so genannten „Seenotretter“ vor der Küste Libyens sein soll.

„Jutta“ verbreitet eine rührselige Geschichte, die von „Überlebenden bei ihrer Flucht über das Meer“ erzählt. Die junge Deutsche berichtet von ihren Emotionen, lässt die Leser daran teilhaben, wie ihre „Stimme bricht bei der Erinnerung“ daran, wie der „Humanity 1“, auf der sie mitfährt, einmal die libysche Küstenwache zuvorkam und doch tatsächlich Menschen zurück nach Libyen gebracht hätte (Die Wahrheit geht natürlich so: Die Küstenwache rettete Ertrinkende und brachte sie an die nächstgelegene Küste zurück).

Tatsächlich fährt so eine Küstenwache nicht mit Hochseetrawler aufs Meer hinaus. Ihre Schnellboote operieren in einer bestimmten enggefassten Zone vor der Küste Libyens. Allein das sagt genug darüber aus, wo die deutsche Antifa-zur-See ihre Köder in Form von Fährangeboten nach Europa ausgelegt hat.

Diese selbsternannten „Seenotretter“ sind Menschenfischer in einer negativen Auslegung dieses Begriffs. Zur unumstößlichen Wahrheit gehört hier, dass die Anwesenheit der Schiffe vor der libyschen Küste eine Grundvoraussetzung dafür ist, dass die afrikanischen Glücksucher überhaupt von ihren Schleppern in marode Boote und Schlauchboote gesetzt werden.

Und zum unausgesprochenen Einvernehmen gehört es dazu, dass diese Überfahrt hin zu den Schiffen der selbsternannten „Seenotretter“ eine dramatische Passage beinhalten muss, eine Nacht- und Nebel-Aktion, einen Risikofaktor. Auf diese gefährliche Art und Weise werden dann jene Bilder erzeugt, die von Dresden bis Berlin eine Spendenbereitschaft für weitere Schiffe erzeugen – zusätzlich zur staatlichen Subventionierung.

Was wollte die Focus-Redaktion mit diesem Artikel bezwecken? Fakt ist, dass im Anschluss an den Artikel eine staatlich subventionierte private Nichtregierungsorganisation (NGO) im Focus zu Spenden aufrufen darf: „Jetzt spenden - SOS HUMANITY (sos-humanity.org)“.

„Jutta“ berichtet von der beschwerlichen Reise zurück in einen der italienischen Häfen. Klar: Wenn man Passagiere direkt vor der libyschen Küste aufnimmt, dann dauert die Fahrt an die europäische Küste entsprechend lang.

Besagter Artikel steht im Focus Online unter der Rubrik „Perspektiven“ zwischen „Finanzen“ und „Klima“. Hier deutet nichts darauf hin, dass es sich etwa um bezahlte Werbung handelt, nirgends steht „Anzeige“, stattdessen heißt es da: „Gastbeitrag von Seenotretterin“.

Das Fotomaterial bringt „SOS Humanity“ gleich mit, der Focus füllt seine Seiten mit dem Promo-Material der NGO.

Neben „Jutta“ sind auch Übersetzer und Helfer mit an Bord, erzählt sie im Focus: „Antoine, unser ehrenamtlicher kultureller Vermittler, und ich rufen die Geretteten zusammen.“ Jutta spricht von „illegalen Rückführungen nach Libyen“ durch die libysche Küstenwache und verschweigt die mutmaßliche Illegalität der eigenen Tätigkeit.

Die „SOS Humanity“ ist aber noch aus einem anderen Grund ein besonderes Schiff: Sie wird von der Ampelregierung finanziert.

Thies Gundlach, der Lebensgefährte der Grünen Katrin Göring-Eckardt, ist Vorsitzender jener NGO (United for Rescue), die unter anderem die „SOS Humanity“ betreibt. Die taz berichtete im November 2022 über diese „Teilverstaatlichung“ der linksradikalen NGO:

„Die Ampel unterstützt die Seenotrettung im Mittelmeer mit 8 Millionen Euro. Das beschloss der Haushaltsausschuss des Bundestags in der Nacht auf Freitag. Von 2023 bis 2026 sollen demnach 2 Millionen Euro pro Jahr an den Verein United 4 Rescue fließen. Der kirchennahe Verein finanziert unter anderem Rettungsschiffe der deutschen NGOs Sea Watch, SOS Humanity und Sea Eye mit.“

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„Jutta“ schreibt weiter:

„In Europa haben wir uns schon längst an die schrecklichen Nachrichten von ertrunkenen Menschen und illegalen Rückführungen nach Libyen gewöhnt.“

Wahr an diesem Satz ist, dass sich Europa auch dank solcher Gefälligkeitsberichte für NGOs daran gewöhnt hat, dass über Aktionen dieser Schiffe im Mittelmeer berichtet wird, die unter dem Deckmantel einer Seenotrettung, die sie indirekt selbst erzeugen, Menschen illegal nach Europa bringen.

Über die linksradikale Organisation „Seebrücke“ werden diese „Geretteten“ dann idealerweise gleich direkt in jene deutschen Städte und Kommunen gebracht, die sich gern mit dem ach so menschenfreundlichen Prädikat „Freie Häfen“ schmücken, dann aber erkennen müssen, dass die von ihnen unterschriebenen Forderungen von den Stadthaltern der Seebrücke gern mal lautstark eingetrieben werden.

Es wäre eine interessante journalistische Aufgabe, sich einmal anzuschauen, welche Kommunen und Städte aktuell die lautesten Hilferufe nach Berlin senden, dass sie wegen der Flüchtlinge mehr Geld bräuchten, sich aber gleichzeitig das woke und vermeintlich kostenlose Label der „Seebrücke“ einverleibt haben, wie der CDU-Bürgermeister von Würzburg nebst weiteren mittlerweile über dreihundert Städten und Kommunen.

Zusammengefasst: Focus Online bietet den staatlich subventionierten deutschen mutmaßlichen Schlepperhelfern vor der libyschen Küste ein Forum, um zusätzlich zu den Ampelmillionen weiteres Geld über Spenden einzusammeln. Focus Online interessiert es offensichtlich nicht, dass auf diesem Wege das Elend des Ertrinkens immer weiter geht.

Es ist wirklich verstörend, dass diese Seenotretter immer wieder die katastrophalen Zustände in Libyen beklagen, vor denen ihre Passagiere fliehen, wohlwissend, dass hier überwiegend keine Libyer in die Schlauchboote steigen, sondern Afrikaner, die in langen Märschen nach Libyen gepilgert sind, weil sie von den Piratenspielen gelangweilter Klimakleber angelockt wurden, damit diese Antifa-zur-See ihre Mittelmeerabenteuer ausleben kann.

Keine Ausreden möglich: Der Focus weiß ganz genau, wen und was er hier unterstützt. Trotzdem nutzt er dieses Greenwashing, womöglich, damit Kolumnisten wie Fleischhauer mal ein paar böse Sätze für die semikonservative Klientel platzieren dürfen, ohne dafür gleich gesteinigt zu werden.

Noch ein Hinweis: Vergleichen Sie bitte mal die orange-schwarz-weiße Farbgebung, Typografie und die Gestaltung der Banner der Klimakleber, der Seebrücke und der CDU ab 2006. Oder in der Fachsprache: Pantone 144 C, so heißt der CDU-Farb-Code, der damals als "Bundes-Corporate-Identity" unter dem damaligen CDU-Generalsekretär Laurenz Meyer eingeführt wurde. Alles eine Klitsche.

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