Mit der Puderquaste tief dorthinein, wo man die Leserschaft der AfD vermutet

CDU durch die Nius-Hintertür: mRNA-Patriot Spahn gibt bei Schuler den Migrationskritiker

von Alexander Wallasch (Kommentare: 12)

Ein Dolchstoß ins Herz der Neuen Medien mit dem Gummimesser aus der Karnevalsabteilung.© Quelle: Nius.de / Schuler, Screenshot

Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) war in dieser Position der Hauptverantwortliche für die Corona-Maßnahmen und die mRNA-Impfkampagnen. Über ihm stand nur noch Angela Merkel mit ihrer Richtlinienkompetenz.

Jens Spahn hat sein Amt bis zur Staffelstabübergabe des Corona-Regimes an die Ampel brav und folgsam ausgefüllt. Jetzt setzt sich Spahn bei Nius.de zum Journalisten Ralf Schuler, der ist ebenso wie Julian Reichelt eine abgewanderte Bildzeitungspflanze mit dem Unterschied, dass Reichelt gehen musste und Schuler freiwillig ging.

Die alten polit-medialen Seilschaften funktionieren, der Finanzier von Nius.de gilt als CDU-Mann, Spahn sitzt vor Schuler, Schuler schreibt im ersten Satz des Kommentars zur Sendung: „Als Bundesgesundheitsminister rang Jens Spahn (CDU) mit der Corona-Pandemie.“

Er „rang“? Ja, so kann man es umschreiben, wenn man selbst bis Mitte 2022 beim Blatt mit den Refugees-Welcome- und Impf-dich-Kampagnen gearbeitet hat. Spahn „rang“ nach Schuler bei Nius.de mit dem Virus, heroisch, tapfer, mutig.

Die Rubrik bei Nius.de heißt „Schuler! Fragen, was ist“. Nach diversen Auftritten von Julian Reichelt und weiteren Akteuren erzählt sich die Meta-Ebene dann allerdings so: Nius.de fungiert als Speerspitze – Düstere Charaktere dürfen hier gern wahlweise „Dolchstoß“ sagen – mitten hinein in die Neuen Medien, dorthin, wo man die Leserschaft der AfD vermutet, jener Partei, die man seit den für die Partei erfolgreichen Landtagswahlen in den alten Bundesländern Bayern und Hessen so fürchten gelernt hat.

Neueste Umfragen sprechen auch für das eingestaubte, seit gefühlt Jahrhunderten sozialdemokratisch kontaminierte Niedersachsen von 18 Prozent für die AfD zwischen Hannover und der Nordseeküste.

Nach einer Reihe von unfreiwillig komischen, weil auf platteste Weise wohlwollenden, Nius-Beiträgen zugunsten von Friedrich Merz soll es jetzt Spahn richten.

Vorab noch eine Kostprobe zu Merz: Da machte besagter Ralf Schuler Ende September 2023 den Parteivorsitzenden der CDU zu einem Helden der Wahrheit, zu einem Mann, der nur eines im Sinn haben soll: Deutschland zum Wohle der Deutschen. Aber davon weiß noch keiner, das muss besser kommuniziert werden, also übernimmt Schuler himself: „Immer wenn CDU-Chef Friedrich Merz die Wahrheit sagt, kriegt seine Partei die Krise."

Wie nochmal hieß die Sendung von Schuler? Genau: „Fragen was ist“, so in spielerisch kecker Umwandlung des alten Spiegel-Claims, „Sagen, was ist“?

Merz modelliert von Schuler auf dem CDU-Portal Nius.de klingt so: „Nun hat Merz den Deutschen wieder eine bittere Wahrheit eingeschenkt.“ Eingeschenkt hat die CDU/CSU den Deutschen allerdings eine bis heute nicht enden wollende überwiegend illegale Massenmigration Made-by-Merkel-CDU. Das ist die bittere Realität für alle Deutschen.

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Und Friedrich Merz hat von der ersten Minute seiner Position als CDU-Chef und als Oppositionsführer nicht daran gerüttelt, keine Kritik an Merkel und ihrer Entourage geübt. Und jetzt sollen CDU-Portale wie Nius.de Merz zu einem Messias der Migrationsbegrenzung machen? Es geht kaum unglaubwürdiger, das wäre in etwa so, als mache man im Sinne der großen Wokeness-Bewegung konsequent Werbung für Bräunungsmittel auch noch mit People of Color oder verkaufe Langlaufschuhe mit Querschnittsgelähmten.

Weil diese Schuler-Nius-Merz-Schmuserei dann doch zu warmherzig gemeint war, kommt jetzt der nächste Versuch mit dem Christdemokraten Jens Spahn. Dem hatte das Konrad-Adenauer-Haus in den letzten Wochen und Monaten schon mal ein paar Sätze ins Poesie-Album geschrieben, die schlichte Gemüter als eine Art Abrechnung mit der eigenen Politik verstehen sollten. Aber viele erinnern sich nicht einmal mehr daran, was Spahn in der souflierten Beichte gesagt hatte, beim Corona-Symposium im Bundestag wurde er übrigens auch nicht gesichtet.

Nein, selbstkritisch geht anders. Kann es Ralf Schuler jetzt richten? Kann er mit seiner Erfahrung aus Stroh Gold spinnen? Kann Spahn sich bei Nius.de was zusammenspinnen, das den Hauptverantwortlichen für das Corona-Regime noch einmal zukunftstauglich für dieses Land macht? Eine Art Entnazifizierung für mRNA-Propheten? Wie schwer ist es von dem Satz „Die Corona-Impfung ist ein patriotischer Akt“ wieder zurück in eine wie auch immer geartete Form der Wirklichkeit und Glaubwürdigkeit zurückzufinden?

Nius, Schuler und Spahn versuchen es mit einem thematischen Wechsel. Der Ex-Gesundheitsminister, der jetzt „Experte“ in der CDU für Wirtschafts- und Energiepolitik sein soll, übernimmt, was eigentlich die Aufgabe von Merz gewesen wäre: Die Migrationspolitik. Offenbar ist man überzeugt davon, dass sei das Thema, an dem sich die AfD fettgemacht hat.

Das Thema allerdings ist Glaubwürdigkeit, Glaubwürdigkeit und Glaubwürdigkeit. Und vor dieser Glaubwürdigkeit muss eine Abrechnung mit der Merkel-Ära stehen, da ist es vollkommen wurscht, ob man Merz, Spahn oder Frei heißt.

Schuler schreibt trotzdem unverdrossen was über Spahn und Migration:

„Für Jens Spahn ist es eine ,Existenzfrage der Demokratie' ... ,Entweder beendet die demokratische Mitte die illegale Migration oder die illegale Migration beendet die demokratische Mitte.'“

Klingt das nicht pfiffig? Man hätte auch sagen können: „Okay, wir machen unseren Dreck alleine weg. Dafür brauchen wir die AfD nicht.“ Aber das hätte wieder wie ein Eingeständnis geklungen. Wir schreiben das Jahr 8 nach Beginn der merkelschen illegalen Massenzuwanderung, das Jahr 8 nach Beginn der „Herrschaft des Unrechts“ und Ralf Schuler, von Bild kommend, moderiert für Nius.de Interviewpartner Jens Spahn auf diese Weise an:

„Es sind vor allem die anhaltend hohen Zahlen der Einwanderung, die den Unionsfraktionsvize beschäftigen.“

Und weil dieses polit-mediale Gewichse so ein fadenscheiniges Konstrukt ist und dieses Theater keinem der Beteiligten peinlich ist, entstehen Anti-Glaubwürdigkeitsabsätze, so wackelig wie High Heels auf Kopfsteinpflaster:

„Die Mehrheit der Menschen in Deutschland wolle das nicht, so Spahn. „Ich bin einer dieser Menschen, die das nicht wollen. Ich will das auch nicht. Und die große Mehrheit in Deutschland und in Europa auch nicht.“

Wer will, der mag sich die knappe Stunde dieser CDU-Rebirth-Veranstaltung bei Nius.de mit Schuler und Spahn gern anschauen. Leider wird’s keine Minute lang besser. Eine ausführliche Würdigung folgt hier aber noch, die Zeit wollen wir uns exemplarisch gerne nehmen.

Was bleibt übrig? Soll man sich jetzt ein bisschen unwohl dabei fühlen, den so liebenswert gemütlichen Ralf Schuler hier zu kritisieren? Oder Jens Spahn, wo man immer gleich denkt: Ach, der ist doch so nachdenklich, so sensibel. Schwule Männer sind viel einfühlsamer und besser darin, sich mit ihren Fehlern auseinanderzusetzen? Was für ein Quatsch. Aber in Herrgotts Namen und wenn es schon mal erwähnt wurde: „Ich bin nicht queer, ich bin schwul“, zitierte Schuler Interviewpartner Spahn in einem weiteren Kick-Off-Artikel zum Nius-Interview. Wau!

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