Da hocken sie in ihren Social-Media-Blasen, scrollen durch ihre Feeds und fühlen sich wie die Robin Hoods der Gerechtigkeit, weil sie nicht hingegangen sind. Was bleibt, ist ein Cocktail aus Heuchelei, Ignoranz und intellektueller Faulheit, so schal wie der billige Glitzer, den der Eurovision Song Contest (ESC) Jahr für Jahr über Europa kippt.
Spanien, Irland, die Niederlande, Slowenien und Island drohen für 2026 mit einem Boykott, falls Israel mitmischt. Sie boykottieren eine Veranstaltung, die ohnehin schon die unterste Schublade der Unterhaltungsmusik ist – eine Lachnummer, die für viele eher ein Meme als ein musikalisches Highlight darstellt.
Selbst Fans geben zu, dass der Wettbewerb oft mehr mit politischem Voting und exzentrischen Performances als mit musikalischer Tiefe punktet. Wer boykottiert da also was? Eine Show, die schon lange ihren Zenit überschritten hat und für viele nur noch ein ironischer Party-Anlass für die Boomer innerhalb der Gay-Community ist?
Spaniens Kulturminister Ernest Urtasun nennt Israels Teilnahme „untragbar“. „Wenn es uns nicht gelingt, Israel auszuschließen, sollte Spanien nicht teilnehmen.“ Bereits im Mai hatte Spaniens Regierungschef Pedro Sánchez aufgrund der anhaltenden Kritik am israelischen Militäreinsatz im Gazastreifen einen Ausschluss Israels vom ESC gefordert.
Untragbar ist allerdings, dass der ESC 2025 in Basel über 166 Millionen Zuschauer mit zu Tode produzierten Balladen und Pyro-Effekten sedierte, während echte Musiker in kleinen Clubs ums Überleben kämpfen.
Also warum dieser selektive Furor? Israel ist der Bösewicht. Bei Israel wird die rote Linie gezogen. Das ist kein Aktivismus, das ist ein Social-Media-Trend, so originell wie ein TikTok-Tanz. Wenn dieser Boykott wirklich um Prinzipien ginge, könnte man keine Bühne mehr betreten, weil die halbe Welt disqualifiziert wäre.
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Stattdessen wird der Staat der Juden herausgepickt: Es ist einfach, es bringt Klicks, und es erspart die Mühe, weiterzudenken. Die Schreihälse, die Juden wieder aussperren wollen, machen sich an anderer Stelle schon für die nächste Waffenlieferung in die Ukraine stark und verfluchen jeden, der auch nur das Wort „Diplomatie“ flüstert.
Was war da los auf der „Vuelta a España 2025“? Pro-palästinensische Proteste brachen die letzte Etappe ab, weil das Israel-Premier-Tech-Team mitfuhr. Weil nichts die Welt mehr rettet, als Radfahrer zu stören? Wer soll mit diesem fiesen Boykott getroffen werden? Die israelische Regierung?
Nein, hier werden die Künstler und Athleten getroffen – nicht selten Israelis, die auch ihre eigene Meinung zum Gaza-Krieg haben. Dieser Boykott isoliert nicht die Herrschenden, er knebelt die Kreativen.
Intellektuell ist das so flach wie der Sound der ESC-Kapelle. Israel ist kein Monolith – es gibt Israelis, die für Frieden kämpfen, die Siedlungen ablehnen, die palästinensische Künstler unterstützen. Aber selbst, wenn sie den Kurs der Regierung unterstützen – wer will hier welchen Gesinnungstest durchführen?
Gibt es 2025 wieder gute und schlechte Juden? Für die Schreihälse sind alle schuldig, eine kollektive Strafe, die nach genau der Diskriminierung stinkt, die man angeblich bekämpft.
Frankreich will Palästina anerkennen: Werden also bald auch palästinensische Künstler teilnehmen? Vielleicht mit Künstlern mit palästinensischen Wurzeln aus der „Diaspora“? Die dann die Karte Israels als Kettenanhänger am Hals tragen, aber etwas ganz anderes ausdrücken wollen als ihre Liebe zu diesem Staat? So ein Boykott ändert nichts. Er will nur Likes sammeln. Ein Kommentar in den sozialen Medien trifft es perfekt: „Israel hat den ESC nie politisiert – ihr Boykotteure habt das getan.“
Kulturstaatsminister Wolfram Weimer kritisierte die Forderungen übrigens scharf. Gegenüber ZDFheute sagte er: „Die wiederholten Versuche, israelische Künstlerinnen und Künstler von Veranstaltungen wie dem ESC auszugrenzen, sind absolut inakzeptabel.“ Boykottaufrufe würden nicht nur den Raum für Dialog verhindern, „sondern auch den für menschliches Miteinander“.
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Kommentar von S Benayas
Guten Morgen Herr Wallasch, vielen Dank für die Mühe die Sie sich gemacht haben, aber das ist nicht die Antwort auf meine Frage. Mich hat vielmehr interessiert war Sie persönlich Israel als Staat der Juden bezeichnen. Soweit ich das den Medien entnehmen konnte ist das Judentum in Israel nicht als Staatsreligion verankert . . .
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Kommentar von S Benayas
Frage an Herrn Wallasch, wieso nennen Sie Israel "Staat der Juden"?! Wäre analog Italien oder Spanien Staat der Christen?
Antwort von Alexander Wallasch
Der Name „Israel“ stammt aus der Bibel und ist der Ehrenname des biblischen Erzpatriarchen Jakob, der nach einem Kampf mit Gott diesen Namen erhielt. Das Wort setzt sich aus hebräischen Wurzeln zusammen und bedeutet so viel wie „er kämpft mit Gott“ oder „Gott streitet“. Die Nachkommen Jakobs, die zwölf Stämme Israels, nannten sich Israeliten und das Land, das sie bewohnten, wurde ebenfalls zu „Land Israel“.
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Kommentar von S Benayas
Die Menschheit ist an Perversität kaum noch zu überbieten . . . ab wann ist ein Genocid eben ein solcher? All jene die den moralischen Zeigenfinger erheben sollten sich mal die Frage stellen wieso die USA bzw. Kanada, die ja angeblich Vorzeigedemokratien sind oder besser sein sollen und bei jeder Gelegenheit als Vorbild herangezogen werden, aber eben genau jene beiden Staaten haben die Naturvölker die auf diesem Kontinent gelebt haben, radikal von der Platte geputzt. In Afrika wurden die Kolonien zurück gegeben und sogar die Benin Bronzen (ein bisschen Ironie mußte leider sein) . . .
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Kommentar von Sara Stern
Cancelculture soll augenscheinlich auf nationale Ebene gehoben werden. Vorbei die Zeit, wo Linke Arbeitgeber anriefen um den Feind zu schädigen insbsondere jetzt, wo Rechte mit gleicher Münze zurückzahlen und Arbeitgeber anrufen. Deren Feigheit zündet die nächste Eskalationsstufe, welche reaktionär beantwortet wird. Der linke Wille soll also gleich von der Regierung umgesetzt werden. "Kauft nicht bei Juden" war auf kleiner Ebene wohl nicht effektiv genug.
Wir haben gelernt, dass linke in der Regel sehr empfindlich darauf reagieren, wenn man ihnen ihren eigenen Werkzeugkasten vorführt. Dann wird in der Regel das mimimi von wegen "Meinungsfreiheit" sehr laut, gut momentan am Fall Theveßen zu beobachten.
Eventuell wäre es sinnvoll die Israelis, Osteuropäer und andere "basierte" Nationen führen den Werkzeugkasten einmal vor und schließen Spanien sowie deren Sympathisanten vom ESC aus. Das ganze kann man auch gut mit finanziellen "Anreizen" auf dem spanischen Nachrichtenmarkt garnieren, da spanische Großstädte getrost als Shitholes kategorisiert werden können, deren geringstes Problem Israel ist.
Entsprechende street-walks bei Tag und Nacht (ich empfehle Barcelona....heftiges Shithole, für Shockvalue gibts neue Videos vom Eifelturm und Kolloseum von Tyler Oliviera, da kann man nicht mehr urlaub machen) gibts auf youtube zuhauf.
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Kommentar von Schwar Zi
Währendessen in Deutschland:
Fritzchen Merzel vergießt bei der Wiedereinweihung der Synagoge zu München bitterliche Tränchen und heuchelt Schwüre. Gleichzeitig finanziert er mit seiner Bundesregierung linke NGO´s die sich offen gegen Israel stellen. Juden können ihre Kinder nicht an staatlichen Schulen unterrichten lassen, müssen wieder im Verborgenen agieren. Man lässt seit 2015 unkontrolliert alle Judenhasser ins Land und hofiert diese auch noch. Aber er ist da ja in bester Gesellschaft, wenn ich mir so die UN anschaue. Schon erschreckend zu sehen, wie die "westliche Welt" doch bereit ist, die Werte der Aufklärung zu opfern und sich den lupenreinen Antisemiten zu beugen.
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Kommentar von Eddy Nova
Gibt es 2025 wieder gute und schlechte Juda ? Warum 2025 - seit 1998 mit Auftauchen der Ökoterroristen mit Sicherheit. Das unterscheidet WAHRE DEUTSCHE vom Socialistas Gesochs : die leftys lieben tote Shoa Juda zwecks Instrumentalisierung & hassen heute lebende wehrhafte Israelies !
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RECHTEN sind die Shoajuda egal -war vor der eigenen Lebenszeit : dafür lieben viele den ethnopluralistischen wehrhaften Musterstaat ISRAEL - den Aug um Aug ,Zahn um Zahn Umgang mit Muselmanen ganz besonders.
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Ich habe es schon seit NINE ELEVEN gesagt - am 'Ende' werden Patriotas worldwide wie eine Mauer hinter ISRAEL stehen - das lefty Globalistengesochs unter Führung der mehrheitlich nach der Geburt noch getauften US Sionistas wird hinter den Muslime Barbaren stehen.
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Schon bizarr : NINE ELEVEN , 7.OKTOBER 2023 ..bestialissche Mördermuslime die am Ende noch einen Staat geschenkt bekommen sollen - als Belohnung für die Abartigkeit ?
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Was Eurovision & Palestinestaat betrifft : warum sind westeuropäische Deppensstaaten Pro Palestine & Contra Israel ? Ich glaube den Clowns den Bullshit Gaza Völkermord als Begründung nicht - Opium für die Mördermuslime weil sie deren invasive Ableger der Wir schaffen das Pest nicht mehr im Griff haben wird der wahre Grund sein.
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All meine Sympathie den HEROS DER IDF & dem grossartigen Premier Netanjahu dessen Bruder bereits von Mördermuslimen getötet wurde.
Ein Film GAZA ,TEL AVIV aus ruhigeren Zeiten reicht ...nach 3 seconds erkennt jeder Westeuropäer wo 'seine Leute' sind ...FÄLLT ISRAEL FÄLLT DAS ABENDLAND !
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Wo sind eigentlich die Stolpersteine für die Opfer vom 7 Oktober 2023 ! Und was ist mit den nachwievor 51 Geiseln in der Hand der Mördermuslime ! Sie müssen nur freigelassen werden & die Mördermuslime der IDF übergeben werden und das was niederträchtige Idiotas Genozid nennen ist beendet. Der Ball liegt auf dem Feld der Gazaterroristen ...
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Nebenbeibemerkt - ISRAEL 74 % laizistisch , 13 % Juda , 12 % Muslime , 1 % Restmischpoke ...erstgenannte eher Traditionsjuda ... Strengenommen eher ein Krieg der Zivilisation vs. religiös Erkrankte ! Das sieht sogar die Hamas Bande so ! ' Sie sagen sie wollen einen Judastaat , doch gekommen ist Israel säkular' ! ( sic. 1947 )
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Kommentar von Malka
Sehr geehrter Herr Wallasch,
erstmal danke für den informativen Artikel.
Ich habe aber mal eine grundsätzliche und wahrscheinlich auch juristische Frage:Wenn die genannten Staaten Palästina als Staat anerkennen, bekommen doch die bisher staatenlosen Palästinenser damit eine Staatsbürgerschaft mit allen Pflichten (sic).
Damit wäre auch eine Abschiebung in den entsprechenden Staat möglich.
Könnte es nicht sein, dass genau diese Intention hinter dieser Eiferei steht?
Ich stelle mir gerade vor, was die in Berlin lebende Pali-Community sagt, wenn plötzlich der Pass da ist und die Heimreise in die Heimat ansteht….
Mich würde interessieren, ob das nicht grundsätzlich die Intention der Norweger war, genau das voranzutreiben.
Aus lauter Menschenliebe machen Staaten das eigentlich nicht.
Da hatte Egon Bahr schon recht seinerzeit.
Eine Recherche diesbezüglich wäre wirklich interessant.
LG
Antwort von Alexander Wallasch
Die Theorie ist gut, aber welcher Doppelpässler macht hier die Biege? Keiner. Warum soll es bei denen anders sein? LG
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Kommentar von winfried Claus
Einen Massenmord unterstützen aber Aänger werden bestraft, was soll das sein? Ein Zeichen?
Gehört Israel zu Europa? Warum nehmen die dann teil? Die Russen nehmen auch teil?
Die gehören zu Europa?
Die dürfen aber nicht, weil sie die Krim okkopiert haben - das Land oder die Bevölkerung?
Unpolitische Veranstaltungen braucht man dann, wenn die Politik nicht mehr rückwärts raus fahren kann!