Springer-Chef bewirbt sich als Muezzin einer neuen woken Religion

Hetzartikel gegen 20 Prozent der Deutschen: Peinlicher Kniefall von Mathias Döpfner

von Alexander Wallasch (Kommentare: 10)

Der brave Folienjunge einer Powerpoint-Präsentation für Alice Weidel auf einem AfD-Bundesparteitag© Quelle: YouTube/ WDR Screenshot

Das woke Establishment fordert Unterwerfungsgesten. Jetzt hat sich Mathias Döpfner, der Aufsichtsratsvorsitzende des Axel Springer Konzerns, vor seinen US-Investoren in den Schmutz geschmissen – Fremdschamfaktor 10.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hält den aktuellen Höhenflug der „Alternative für Deutschland“ in den Meinungsumfragen nicht für dauerhaft: „Ich bin ganz zuversichtlich, dass die AfD bei der nächsten Bundestagswahl nicht besser abschneiden wird als bei der letzten“, äußerte er zuletzt in einer Pressekonferenz Mitte Juli.

Dachte Scholz da bereits an eine kommende Wagenknecht-Partei, die ihm zuarbeiten wird? An Zuarbeitern mangelt es ihm aktuell freilich nicht. 2023 gehört es zum Standardrepertoire des polit-medialen Komplexes und der Wirtschaft, sich bei jeder öffentlichen Lautäußerung einmal und pro forma von der AfD zu distanzieren.

Das erinnert an den vielzitierten Ausspruch des römischen Staatsmanns Cato des Älteren, der zuverlässig in jeder Sitzung des römischen Senates gefordert haben soll: „Ceterum censeo Carthaginem esse delendam“, was soviel heißt wie „Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Karthago zerstört werden muss.“ Hier darf man dann 2222 Jahre später „Carthaginem“ getrost durch „AfD“ ersetzen.

An einem aktuellen Fall vermessen klingt das dann wie folgt: Mathias Döpfner, der Vorstandsvorsitzende von Axel Springer, veröffentlichte einen Leitartikel mit der Schlagzeile: „Abstieg, Angst und AfD“. Zunächst jammert Döpfner ein bisschen über die gegenwärtige Regierung und den Abstieg der deutschen Wirtschaft, aber im hinteren Teil seines pseudo-konservativ aufgebauten Leitartikels wird deutlich, dass Döpfner sich hier pflichtschuldig für Springer und für das Protokoll von der AfD distanzieren will.

Döpfners Anti-AfD-Argumentation ist dabei allerdings so grottenschlecht, dass man auf die Idee kommen könnte, sie sei absichtlich so schlecht argumentiert, um wiederum durch die Blume sagen zu können: Seht her, es gibt keine guten Argumente.

Döpfner geht sogar so weit, dass er eine behauptete Wunschpolitik der AfD systemisch mit China und Putin vergleicht, um dann – man will es kaum glauben – Alexander Gaulands verunglückten Ausspruch vom „Vogelschiss der Geschichte“ erneut und zum 1001ten Mal gegen die AfD in Stellung zu bringen, wie schon gefühlt Myriaden von öffentlich-rechtlichen Talkshows es immer dann taten, wenn es darum ging, einen AfD-Talkgast von vornherein unter Rechtfertigungsdruck zu stellen, ihn zu diskreditieren und zu diffamieren.

Mathias Döpfner schreibt Sätze, die sind so madig und teilweise regelrecht unsinnig, dass der Springer-Boss sie nicht ernst meinen kann und die demnach als Morgengabe an wen auch immer verstanden werden dürfen:

„Die AfD wird von vielen zwar als Protestpartei gewählt, vor allem aber ist sie eine Ressentiment- und Angstpartei. Kerningredienzien ihrer Kampagnenmixtur sind Wut, Hetze und Neid. (...) Man muss es klar aussprechen: Ein ungebremster Aufstieg der AfD hat das Potenzial, Demokratie und Rechtsstaat in Deutschland erst zu unterminieren und schließlich zu zerstören.“

Die Deutschen dürfen sich ernsthaft Sorgen machen, wenn jemand wie Döpfner in seiner herausragenden Medienposition sich auf diese Weise andienen muss. Denn es ist doch genau andersherum: Es ist die anhaltende Demontage von Demokratie und Rechtsstaat, welche die AfD immer größer macht. Und diese Größe wird dann zum lupenreinen Beleg für eine funktionierende Demokratie.

Wenn sich der Boss von Springer vor dem woken Kalb so tief in den Schmutz wirft, dann kann das ja nur daran liegen, dass er die Hosen voll hat oder die jüngsten Nackenschläge gegen ihn doch schlimmer getroffen haben, als eh schon vermutet wurde.

Bleiben wir noch bei Mathias Döpfner: Sein Aufsatz ist auch besonders schlampig geraten. So beginnt er damit, große deutsche Fußballereignisse mit einem ihnen folgenden Aufschwung zu verbinden. Auf den Weltmeistertitel von 1954 sei das Wirtschaftswunder gefolgt, nach 1990 der „Aufschwung zur deutschen Einheit“ und das „Sommermärchen“ von 2006 mit der WM im eigenen Land hätte einen „neuen fröhlich-lässigen Patriotismus“ gebracht.

Döpfner schlussfolgert daraus: Heute blieben die Fußballerfolge aus und mit ihnen die Aufschwünge. Aber leider funktioniert die Formel von Döpfner nicht. Tatsächlich muss er es schon beim Aufschreiben gemerkt haben, hatte dann aber keinen Bock mehr neu anzufangen und hat den Weltmeistertitel von 2014 und das 7:1 gegen Gastgeber Brasilien einfach unter den Tisch fallen lassen.

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Warum hat er das? Weil 2014 das 1914 der Bundesrepublik war. Der „Sommer des Jahrhunderts“, wie Bestsellerautor Florian Illies sein „1914“ nannte und danach die Katastrophe.

Im Herbst 2015 begann die Massenzuwanderung, 2018 wurde die UN-Flucht- und Migrationspläne beschlossen, 2020 begannen drei Jahre Corona-Regime, 2021 kam die Ampelregierung ins Amt und begann sofort mit der Umsetzung eines Turbo-Pakets neuer Gesetzesvorhaben und dem planmäßig woken Umbau der Gesellschaft. Im Frühjahr 2022 begann der bis heute anhaltende Ukrainekrieg und die damit einhergehende „Zeitenwende“, ausgerufen vom deutschen Bundeskanzler.

Das alles sind die Leitplanken, die dieses Land zerstören. Und Springer-Chef Mathias Döpfner weiß das alles, aber er gibt aus seinem Elfenbeinturm heraus trotzdem den Muezzin einer neuen woken Religion. Mathias Döpfner scheut dabei vor nichts zurück. Bei der AfD gehe es „grundiert mit Verschwörungsgeraune“ gern pauschal „,gegen die da oben', die Ausländer, die Muslime, die Schwulen, die Juden oder einfach die anderen.“

Das ist so hetzerisch, dass man es der Reihe nach abhaken muss:

„Gegen die da oben“ ist nun mal klassische Rolle der Opposition, wenn damit die Regierenden, die Herrschenden gemeint sind. Und es ist vornehmste und eine per Grundgesetz zudem geschützte Aufgabe einer „Vierten Gewalt“, denen „da oben“ auf die Finger zu gucken. Und sollte Döpfner hier die Wirtschaftseliten meinen, dann richtet sich seine Kritik an die Falschen, dann müsste er traditionell mit der SPD und der Linkspartei ins Gericht gehen, macht er aber nicht.

„Gegen Ausländer und Muslime“ – Das ist perfide, denn Döpfner weiß sehr genau aus einer umfangreichen Springer-Berichterstattung, dass es hier um die Verwerfungen einer teils illegalen Massenzuwanderung geht und um eine Politik, die vom Ex-Bundesminister Horst Seehofer (CSU) als „Herrschaft des Unrechts“ bezeichnet wurde. Zudem ist Springer immer ganz vorn dabei, wenn es darum geht, die Straftaten krimineller Ausländer abzubilden. Die Springerpresse wird hier besonders oft von der AfD zitiert.

„Gegen Schwule“ – Auch hier weiß es Döpfner besser. Er weiß um den politischen Kampf der woken Regenbogen-Fraktion, die mit Rechten für Schwule oder die LGBTQ-Gemeinde nichts zu tun hat. Er weiß um die Politisierung der Gesellschaft, um den Kampf gegen die traditionelle Familie, er weiß auch um die von Springer vielfach kritisierten Auswüchse dieses woken Machtkampfes um die Hoheit über die Kitas und Kinderbetten.

„Gegen die Juden“ – Das ist das finale Saustück von Döpfner. Warum? Weil er um die Wirkung so einer Falschbehauptung weiß. Er weiß, dass nichts dran ist an diesem Anwurf gegen die AfD, entsprechend lässt er die Belege einfach aus.

Für Mathias Döpfner ist ein Verbot der AfD die „Ulltima Ratio“, wenn die Partei sich weiter "radikalisiert“. Selbstverständlich begreift auch Döpfner, dass solche wie die genannten Anwürfe einer Radikalisierung der AfD ganz bewusst Vorschub leisten sollen. Aber es kommt bei Mathias Döpfner leider noch schlimmer. Und da tut einem der arme Milliardär fast schon leid, wenn er meint, dass die demokratische Wahl der AfD kein Argument sei, das sei die NSDAP ja auch.

Das ist schon deshalb peinlich, weil es als gezielte Spitze gegen CDU-Chef Friedrich Merz verstanden werden muss, der im Sommerinterview die AfD ausdrücklich als demokratisch gewählt legitimierte.

Tatsächlich tragikomisch wird es dann im letzten Teil dieses Döpfner-Leitartikels, wo der Springerchef noch einmal die Fehler des polit-medialen Komplexes der Reihe nach durchdekliniert und so unfreiwillig das Parteiprogramm der AfD herunterscrollt, als sei er im selben Moment der brave Folienjunge einer Powerpoint-Präsentation für Alice Weidel auf einem AfD-Bundesparteitag.

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