Links, zwo, drei - Der abgedriftete Journalist diffamiert aus der Hängematte heraus

Jan Fleischhauer ist der Friedrich Merz unter den Journalisten – Und beide sind Windbeutel

von Alexander Wallasch (Kommentare: 12)

Die Fleischhauer-Blase ist noch einmal eine ganz besondere: Er ist der einzige Bewohner darin.© Quelle: Youtube/ ServusTV, privat, Bildmontage: Alexander Wallasch

Es war ja zu erwarten, dass der Spaßfeuilletonist des Focus auch noch seinen Senf zum Thema Hans-Georg Maaßen dazugeben muss. Der nie ganz ernst zu nehmende, langjährige Spiegel-Kolumnist Jan Fleischhauer macht sich in seiner Focus-Kolumne auf die verzweifelte Suche nach seinem persönlichen Selenskyj-Moment.

Fleischhauer wünscht der CDU „mehr Glück“ dabei, Maaßen rauszuschmeißen, als es die SPD mit Sarrazin hatte:

„Die SPD hat drei Anläufe gebraucht, um Thilo Sarrazin aus der Partei auszuschließen. (…) Wir werden sehen, ob die CDU mehr Glück hat.“

Für Fleischhauer, der ein Buch darüber geschrieben hat, dass ihn die Mutter seiner Kinder verließ, weil sie es satt hatte, dass er auf dem Dach des Appartements in der Hängematte lag, während sie unter ihm die Drecksarbeit machen musste, dieser Filou, der im Fahrstuhl des Spiegels vor der Ressortleiterin in Tränen ausbricht, weil seine Frau die Schnauze von ihm voll hatte, dieser Jan Fleischhauer meint nun, Maaßen sei ein Fanatiker geworden.

Wer die aktuelle Focus-Kolumne von Jan Fleischhauer liest, der kommt nicht umhin, sich an dessen Trennungsroman zu erinnern und zu mutmaßen, der gute Mann sei – wie dort ausführlich beschrieben - wieder auf Drogen.

Gut, das wäre im Prinzip seine Privatsache, aber doch nicht, wenn hier in einem unkontrollierten Zustand jemand ein Forum wie Focus Online nutzt, sich auf Derwisch-Art auszutoben. Damals schrieb Fleischhauer über seine Suchtphase:

„Von Ella zu Hannah durch Sturzbäche aus Tränen und über Berge von Tranquilizern hinweg. ,Es ist wirklich enorm, was 0,5 Milligramm Tavor bewirken können. Eine halbe Tablette am Morgen, und die Angst fällt von einem ab wie ein böser Traum.'“

Das wollen wir nicht vertiefen, aber es darf als Hinweis genommen werden auf diese dauerhaft verweigerte Ernsthaftigkeit des Mannes samt seiner verlorenen Sehschärfe. Ein bedenklicher Kontrollverlust.

Aber weiter im Text der neuen Fleischhauer-Kolumne: „Etwas ist in der Zwischenzeit passiert“, schreibt der Focus-Kolumnist. Hier ist es keine dieser inflationären Selbstbespiegelungen, sondern er zeigt dabei mit abgespreiztem, manikürtem Finger auf Hans-Georg Maaßen.

Er, Fleischhauer, hätte sich das erste Mal über Maaßen gewundert, als der von „Globalisten“ gesprochen habe. Der Journalist scannt hier Sprache, als säße er mit Pfeife, Sonnenbrille und Geheimauftrag in einem mattschwarzen Saab 900, den er jahrzehntelang beim Spiegel in der Tiefgarage immer ganz nah am Parkplatz des Chefredakteurs abstellte, um bloß wieder dessen Aktentasche in den 17.Stock hinauf tragen zu dürfen.

Was für ein heilloses Durcheinander innerhalb dieses hilflosen Gefasels.

Beispiel? Fleischhauer gibt hier großmeierisch vor, Maaßen aus seiner Zeit als Chef des Bundesverfassungsschutzes zu kennen. Er behauptet, Maaßens Bürochef habe ihn gelegentlich angerufen und um Audienz bei Fleischhauer gebeten: Da „rief gelegentlich sein Büroleiter an, ob man sich nicht sehen wolle.“

Und er erinnert sich so an Dr. Maaßen:

„Ich habe Maaßen von diesen Begegnungen als jemand in Erinnerung, der die Dinge in kühler Schärfe betrachtete, konservativ, sicher, aber eher zurückhaltend im Urteil.“

Heute schreit ihm Fleischhauer hinterher: „Man gewinnt nicht an Überzeugungskraft, wenn man sich sprachlich versteift.“

Nicht eine Sekunde lang kommt Fleischchen auf die Idee, dass es auch für Maaßen tatsächlich zwei Lebensabschnitte gibt: Jenen mit der Aufgabe eines Spitzenbeamten betraut und jene Phase danach, die Phase des Bundestagskandidaten, des bekannten Politikers, des Analysten und Publizisten. Oder kurz: Eine Phase der Befreiung der Gedanken aus den engen Fesseln des wichtigen Amtes.

Aber wie soll es bei einem Kontinuitätssüchtigen wie Fleischhauer auch anders sein? Dieser Journalist ist der Typ, der einem auf Feiern immer wieder denselben Witz erzählt. Jemand, der erst dann erschrocken aus seiner Blase aufwacht, wenn die Frau schon die Kinder ins Auto bringt. Aber die Fleischhauer-Blase ist noch einmal eine ganz besondere: Er ist der einzige Bewohner darin.

Fleischhauer will in seiner Kolumne nichts anderes, als seinen Lesern zu verklickern, Maaßen habe nicht mehr alle Tassen im Schrank:

„Unstreitig ist hingegen, dass sich bei Maaßen die Vorstellung festgesetzt hat, die Regierung arbeite heimlich an einem Austausch des deutschen Staatsvolkes. Das scheint sich bei ihm zur fixen Idee entwickelt zu haben.“

Nein, hier findet keine Erörterung darüber statt, was tatsächlich in Deutschland passiert, dass unter Merkel und später der Ampel alle Schleusen geöffnet wurden für eine Massenzuwanderung als Dauerzustand.

Hier setzt sich Fleischhauer auch nicht damit auseinander, dass führende Politiker, NGO-Gründer und Medienmacher in unerhörter Weise einen Abgesang auf „Deutschland, du mieses Stück Scheiße“ und die „Kartoffeln“, die „Almans“ und „Weißbrote“ angestimmt hätten.

Nein, was besonders perfide ist: Fleischhauer sieht und spürt, dass es ernst wird. Und er weiß, dass andere wissen, dass er sich schon zu lange am Feuer jener aufwärmt, die noch eine Ahnung davon haben, was es bedeutet, sich für eine Sache aus Überzeugung einzusetzen ohne sofort immer nur den eigenen Vorteil im Auge zu haben.

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Er spürt, dass es für ihn ernst wird. Und entsprechend leistet er Abbitte. Es ist so mutlos, albern und gaga wie nach einer schlaflos durchgegrinsten Tavor-Nacht und einem sich daran anschließendem traumlosen Dornröschen-Tagschlaf.

Der Zustand der deutschen Großstädte, jedenfalls die Migrationskritik, ist selbst dem Focus den einen oder anderen Bericht wert. Aber den Silberrücken aus der Hängematte über den Dächern der Stadt stört das nicht, oder er hat dort oben nicht einmal davon gehört:

„Selbst wenn sie (Red.: Habeck und Baerbock) den Wunsch hätten, die Deutschen durch den Zuzug arabischer Großfamilien zu ersetzen, wären sie mit der Umsetzung heillos überfordert. Mir ist es ein Rätsel, wie man auf so einen Quark kommen kann.“

Fleischhauer spricht über Maaßen von einer „Reise an den Rand des politischen Spektrums“. Was Maaßen mache, sei ein Abdriften, „eine merkwürdige Verschiebung und Verengung der Perspektive, die einen nur noch Dinge sehen lässt, die andere nicht sehen – was einen dann umso mehr anstachelt“.

Ja, das ist mies. Denn was Maaßen da beschreibt, wäre ja grundsätzlich Aufgabe von Journalisten, Aufgabe der Vierten Gewalt gewesen. Die aber stellt sich tot. Der Systemjournalist (Achtung Bösespeech!) Fleischhauer ist dazu zu feige, er ist ja nicht Journalist geworden, um Rückgrat und Courage zu zeigen, nein, sein Rückgrat schwingt in der Hängematte hin und her und eckt nicht an.

Und während es da so schwingt, schaut er noch hinunter in die zu ihm hochstinkenden sozialen Hängematten und wird zum Antreiber einer Neid-Debatte, für die er sich wirklich schämen sollte.

Alles, was er sich selbst nicht zu Ende zu denken traut vor lauter Sorge, aus besagter Hängematte zu fliegen, ist bei anderen pathologisch, ist eine „fixe Idee“, ist rätselhafter „Quark“.

Fleischhauer erteilt sich selbst Denkverbote, die er anschließend als allgemeingültig einordnet. Für Psychologen bietet sich hier ein Festmahl an.

Nicht angekommen bei Fleischhauer sind die Massenzuwanderung seit 2015, der Wertezerfall der Union, die Linksradikalisierung der Eliten, der Angriff auf Demokratie, Rechtsstaat und Menschenrechte während der Pandemie, die Kriegstreiberei.

Aber natürlich ist es angekommen, aber weggewischt worden, weil von diesem Opportunisten vor allem als eines verstanden: Als Angriff auf die Hängematten-Situation, als Angriff auf den ganz persönlichen Wohlfühlkosmos. Fleischhauer ist ein Egoshooter, ein Narzisst, wenn er Hans-Georg Maaßen in bester Küchenpsychologie nachruft: „Am Anfang des Drifts steht meist eine Kränkung, ein Unglück, das einen nicht mehr loslässt und den Blick verengt.“
Küchenpsychologie allerdings funktioniert in beide Richtungen.

Hier lamentiert und jammert einer, der sich mehr vor Veränderungen fürchtet als zehn Maaßens zusammen: Fleischhauer will, dass alles so bleibt, wie es für Fleischhauer ist. Und möge unter ihm ganz Deutschland zusammenbrechen, wenn doch nur die Hängematte da oben weiter schwingt.

Ein Kontinuitätssüchtiger im Endstadium der Verhärtung. Fleischhauers Krieg war der gegen seine erste Gattin, er will keinen zweiten mehr. Er fühlt sich als Versehrter des Lebens. Irgendwie.

Und dieser lebenskriegsversehrte Fleischhauer wagt es nun, einem wie Maaßen Lebenstipps zu geben:

„Viele Anwürfe sind ungerechtfertigt, das gilt auch im Fall Maaßen. Man ist heute schneller Nazi, als man Papp sagen kann. Aber statt den Anschluß zurück zur Mitte zu suchen, indem man einlenkt, verführt der Drift dazu, sich immer weiter nach außen zu bewegen.“

Dabei macht Maaßen ja genau das: Er will in der CDU bleiben, genau in der Mitte. Aber die CDU ist nicht mehr der „Anschluss in der Mitte“. Dafür braucht es auch keinen kühnen Gedanken, sondern lediglich eine vernunftsbegabte, kühle Analyse. Bei Hängematten-Fleischi vollkommene Fehlanzeige.

Fleischhauers Maaßen-Bashing ist linkisch und nicht mehr zu toppen, wenn er Maaßen zwar zugesteht, viele Fans zu haben, aber diese als AfD-Verdächtige identifiziert. Maaßen sei ein „Hater“, sagt Fleischhauer ohne jeden Skrupel. Das ist eine Diffamierung sondergleichen.

Hier spielt dann allerdings das Prinzip Zufall Fleischhauer einen Streich, denn eine Umfrage wird mitten im Text angeboten, die den nicht AfD-affinen Focus-Leser fragt, ob Maaßen aus der CDU ausgeschlossen werden soll, was 78 Prozent der Focus-Leser, also der potentiellen Kolumne-Leser, dann mit „Nein“ beantworten. Das bleibt der einzig echte unterhaltsame Moment dieser Königin der Fremdscham-Kolumnen.

Jan Fleischhauer hat sehr lange dort gefischt, wo er jetzt trübes Wasser behauptet: In der Mitte des Gewässers. Der Kahn, auf dem seine Hängematte am Oberdeck hängt, ist gefährlich nach links abgedriftet, so auch Fleischhauer.

Der mittlerweile 60-jährige Alt-Journalist hat zu lange in der Sonne geschaukelt. Fleischhauer ist wieder dort angekommen, wo sein links-konnotiertes Elternhaus stand: „Unter Linken“.

Gemessen an der perfiden Taktik der Diffamierung Andersdenkender, muss man hier sogar von einer Linksradikalisierung ausgehen. Fleischhauer ist schaukelnd abgedriftet. Ein Abgedrifteter. Ein Hängematten-Akrobat mit zweifelhaftem Charakter und Vernichtungswillen.

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