Dem Plagiatsjäger Dr. Stefan Weber aus Österreich ist es auf seiner Webseite Plagiatsgutachten.com eine Sondermeldung mit einem Button wert, auf dem steht: „Plagiate nun auch in Buch von Weimer“.
Und Stefan Weber sortiert den Umfang des von ihm ermittelten Plagiatsfalls bereits in seiner Überschrift ein: Der Plagiatsvorwurf gegen Wolfram Weimer sei ein „schwerwiegender“. So etwas darf man nicht einfach behaupten, das muss man belegen können – und Dr. Weber liefert.
Webers Schlagzeile geht so weiter:
„Wie der Medienstaatsminister im Buch ‚Das konservative Manifest‘ (2018) schamlos (nicht nur) die deutsche Mainstream-Presse beklaute“
Schon in der vergangenen Nacht hatte Stefan Weber die ersten Resultate seiner Prüfung veröffentlicht. Der renommierte Plagiatsjäger war selbst darüber erstaunt, dass es nur wenige Minuten Beschäftigung mit dem ersten von acht Büchern von Wolfram Weimer insgesamt gedauert hatte, die ersten umfangreichen Plagiatsstellen zu entdecken, wie er berichtet.
Und es kommt noch mehr Ungemach aus Österreich auf den Noch-Kulturstaatsminister zu: In den kommenden Wochen will Stefan Weber alle weiteren Weimer-Bücher analysieren, prüfen und seine Ergebnisse publizieren.
Buch Nummer eins, das sich Weber vorgenommen hat, ist „Das konservative Manifest“. Hier entdeckte er in einem Kapitel über Menschenwürde eine dreiviertel Buchseite, die einfach vom „Bayerischen Rundfunk“ kopiert wurde, behauptet Weber. Das sei der erste Plagiatstreffer schon nach wenigen Seiten.
Des Weiteren findet Weber eine Passage über die Renaissance des Heimatbegriffs, in der Wolfram Weimer „eindeutig im eigenen Fabulierstil aus eigenen Wahrnehmungen zu schöpfen scheint“, wie es Dr. Weber ausdrückt. Aber nach der Plagiatsprüfung stellt sich heraus, dass das in Wahrheit alles die Journalistin Caroline Bock in der „Welt“ bereits im Jahr 2010 geschrieben habe, wie Weber feststellt und mit Quellen belegen kann.
Das sei schon „äußerst skrupellos“, so lautet ein Zwischenfazit von Weber.
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Und Weimer habe auch über die „Familie“ geschrieben. Da findet sich dann ein wörtlicher Ausschnitt aus einer Rede des mittlerweile verstorbenen CDU-Politikers Alois Glück aus dem Jahr 2013. Und damit ist Weber noch längst nicht am Ende besagter acht Büchern angekommen.
Wohlbemerkt, wir sind hier bei dem Weimer-Buch „Das konservative Manifest“. Hier hat sich Weimer also hingestellt und ein Manifest geschrieben. So ein Manifest ist ja eine öffentliche, oft politische Erklärung von Zielen und Absichten, die besonders eng mit dem Autor verbunden ist. Hier stellt sich jemand vor. Hier blättert jemand auf, wer er ist. Hier zeigt jemand, wes Geistes Kind er ist.
Und was macht Wolfram Weimer? Ausgerechnet da, wo es um die deutsche Nation geht, auf Seite 38 des Buches, wie Dr. Weber herausgefunden hat, soll Weimer eine dreiviertel Seite des deutschen Historikers Thomas Brechenmacher, die vor 2012 verfasst wurde, einfach plagiiert haben! Weggenommen, abgeschrieben, geklaut.
Und noch einmal wenige Seiten weiter sieht es so aus, schreibt Weber, dass noch weitere Teile des Manifestes plagiiert wurden. Die Plagiatsquellen verwiesen nun auf den französischen Theologen Yves Bizeul und immer wieder auf die Evangelische Kirche Deutschlands.
Offensichtlich hat Stefan Weber in ein weiteres Weimer-Wespennest gestochen. Das Fazit von Weber fällt bereits in dieser frühen Phase seiner Prüfung eindeutig aus:
„Wolfram Weimer hat also nicht nur im ‚The European‘ schamlose Urheberrechtsverletzungen betrieben. Zumindest im ersten Buch, das ich mir genauer ansehe, hat er ebenso skrupellos plagiiert und alle Grenzen des Anstands und Standards der modernen Textkultur verlassen.“
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Kommentar von S Benayas
das einzige was bei diesem Typen nervt, ist das er noch nicht im Knast einsitzt, aber offenbar ist er Teil der Bewegung "Unsere Demokratie".