Hier auf vielfachen Wunsch eine Kurzversion

Robert Habeck bei der taz: Geständnisse eines Antidemokraten

von Alexander Wallasch (Kommentare: 18)

Sätze wie aus dem ideologischen Fleischwolf: Die Demokratie steht im Wege, zu viel Debatte, zu viel Gelaber.© Quelle: Youtube/taz screenshot

Robert Habecks spricht mit taz-Reporter Peter Unfried. Ein selten tiefer Einblick in eine demokratieverachtende grüne Düsternis. Hier die Zusammenfassung.

Robert Habeck will darüber streiten, was die besten Konzepte sind. „Aber wir sollten nicht darüber streiten“, so der Minister, „dass wir alle verantwortlich sind, Konzepte vorzulegen. Lassen Sie uns Klima nicht zu einem kulturellen Hegemoniethema machen, sondern zu einem politischen Thema, das von allen verantwortet wird“.

Oder mit anderen Worten: Widerspruch wird nicht mehr geduldet, die Debatte ist beendet. Alle Fragen sind gestellt, alle grünen Antworten gegeben. Aber mitmachen mit konstruktiven Vorschlägen bei der Umsetzung der grünen Ideologie – sehr gern!

Habeck sagt über die Politik der Ampel: Wir müssten keine populären Entscheidungen fällen, das wäre die Ära Merkel gewesen. Man sei 2021 gewählt worden, um Probleme zu lösen, nicht, um zu gefallen.

„Die Frage ist“, so Habeck weiter, „kriegen wir eine neue Ära hin, wo der Diskurs immer um die beste Problemlösung geht.“  Ein Diskurs darüber, welche Probleme das sind, darf nicht mehr geführt werden. Habeck: „Was nicht hingenommen werden kann: Weil es Fragen gibt, machen wir weiter wie bisher.“

Das ist allerdings grober Unfug. Denn das hieße ja, an einem längst noch nicht abgeschlossenen Diskurs vorbei etwas umzusetzen.

„Die Aufgabe jetzt ist doch“, so Unfried weiter, „das richtige Sprechen jetzt so zu praktizieren, dass tatsächlich das Handeln daraus befördert wird und nicht blockiert, wie wir es im Moment haben“.

Sätze wie aus dem ideologischen Fleischwolf: Die Demokratie steht im Wege, zu viel Debatte, zu viel Gelaber. Was man hier hört, ist die sanfte Version einer Politikverdrossenheit vom Vorabend der Nazidiktatur.

Habeck hakt ein und beschwert sich über „destruktive Debatten“, über „die Zerstörung von Debattenräumen“. Für ihn sind Debatten demnach nur dann ok, wenn sie den grün-ideologischen Kern nicht in Frage stellen.

Hier diskutieren zwei Vertreter eine Ideologie-Strategie, wie man auch noch die letzten Kritiker zum Schweigen bringt. Es ist ein bisschen gruselig.

„Nicht alles ist lösungsorientiert, wenn ich das mal höflich formulieren darf", ergänzt Habeck hier noch und es fehlt dabei nur noch ein verschlagenes Augenzwinkern.

Peter Unfried kommt auf „Das Prinzip Verantwortung“ des Autors Hans Jonas zu sprechen. Er zitiert Jonas, der meinte, „dass eine Zukunftsverantwortung zur Not auch erzwungen werden müsse“.

Habecks Kommentar zum Buch: Jonas biege hier seiner Meinung nach falsch ab, „weil er die Mittel, die er wählt, so radikal beschreibt und so autoritär einsetzt, dass am Ende die ökologische Frage über allem anderen steht, auch über der gesellschaftlichen Freiheit“.

Ist das Realsatire? Denn das ist genau der Eindruck, den immer mehr Menschen von grüner Politik bekommen.

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Irritierend ist diese selbstsichere Beseeltheit der beiden Herren. Wohlwissend, dass viele Menschen in Deutschland unter der Umsetzung leiden werden. Aber die Überlegungen von Habeck und Unfried zielen nicht darauf ab, Schaden abzuwenden, vielmehr wird darüber gesprochen, mit welchen propagandistischen Mitteln man die Menschen dazu bringt, die Verwerfungen klaglos zu ertragen.

Und dann formuliert Habeck nach vierzig Minuten taz-Gespräch etwas ganz Erstaunliches, als er den Eindruck erweckt, als erteile er der aktuellen grünen Realpolitik eine deutliche Absage: Ein gutes Klima auf Kosten der Freiheit hätte keinen Wert:

„Ist Klimaschutz ein Ziel in sich selbst? Dann muss man ihm alles andere unterordnen. Oder ist Klimaschutz ein wichtiger Bestandteil, eine freie und liberale Gesellschaft zu schützen? Letzteres wäre meine Antwort. Wenn dem so wäre, können wir nicht das, was eigentlich das Schützensgut ist, nämlich gesellschaftliches Einvernehmen, gesellschaftliche Freiheit, offene Gesellschaft aufgeben, um den Klimaschutz umzusetzen.“

Das ist Sprengstoff, wenn es denn ernst gemeint wäre von Habeck. Denn es ist auch eine warnende Botschaft an Gruppen wie „Letzte Generation“, an Katrin Göring-Eckardt und Ehemann Thies Gundlach. Die Botschaft von Habeck geht übersetzt so:

Lieber die letzte Generation auf Erden sein, als klimaneutral in Unfreiheit leben.

Wenn Habeck hinter dem steht, was er an mehreren Stellen in diesem Gespräch tastend formuliert hat, dann gibt es für die Politik des Ministers aber auch keine mildernden Umstände mehr. Habeck weiß längst, in welcher Totalitarismus-Spirale seine grüne Ideologie angekommen ist.

Und tatsächlich: Was kurzfristig wie Einsicht klang, ist Trickserei. Habeck hat sich nicht vom Klimatotalitarismus entfernt, der Trickser hat nur eine neue Verkaufsstruktur:

„Wir sollten das Klima schützen um uns zu schützen“, sagt Habeck. Man sei gut beraten, die Klimafragen vom Menschen abzuleiten.

Bei diesem denkwürdigen taz-Gespräch geht es nicht um einen intellektuellen Diskurs. Hier sitzt jener Habeck, der aktuell Millionen Deutsche finanziell in den Ruin treibt, sie aus ihren Häusern treibt, und dessen Partei jeden in die rechte Ecke treibt, der einer grünen Ideologie widerspricht.

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Habeck ist nach wie vor ein Befürworter eines totalitären Umbaus der Gesellschaft. Aber seiner Idealvorstellung nach soll es obendrein eine freiwillige Selbstaufgabe von Freiheit sein im Namen der Freiheit.

Es ist schon kurios: Hier wohnt man einem Selbstbetrug bei, der ein kommendes autoritäres Regime legitimieren will.

Der taz Autor Peter Unfried ist zu ungeschickt zum tricksen. Und zu beseelt von einer Ideologie an der er fleißig mitgestrickt hat:

Unfried wähnt die Grünen und sich im Besitz einer absoluten Wahrheit. Alle, die anderer Meinung sind, etwa, was die Auswirkungen und Ursachen der Klimaveränderung angeht, stehen außerhalb der Debatte, freigegeben zum Abschuss.

Unfried würde gern von Habeck hören, was er selbst glaubt: Nämlich, dass die Demokratie bei der Weltenrettung zweitrangig sei. Strenggenommen sind solche demokratiefeindlichen Vorschläge ein Fall für eine sehr engmaschige Beobachtung durch den Verfassungsschutz.

Peter Unfried will nämlich wissen,

„ob die Demokratie in der Lage ist, unangenehme Maßnahmen zu ergreifen auch gegen – sagen wir mal – das Freiheitsverständnis von Minderheiten, indem sie sich selbst und diese Gesellschaft schützt und eben militärisch oder auch klimapolitisch Maßnahmen ergreift, die nach unserer bisherigen Kultur nicht als superdemokratisch verstanden werden.“

Habeck staunt sichtbar darüber, dass Unfried so dumm ist, offen auszusprechen, was Habeck mit der Ampel gerade durchsetzt und heuchelt erwartungsgemäß: „Da würde ich widersprechen.“

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