Über das persönliche Leid zur neuen Erkenntnis

Schmerzhaftes Erwachen für Kabarettistin: Von der Hetz-Heute-Show mit Post-Vac in die Nazi-Ecke

von Alexander Wallasch (Kommentare: 19)

Christine Prayon fragt: „Können wir uns bitte wieder differenziert mit den Inhalten beschäftigen?“© Quelle: SWR1 Mediathek Screenshot

Christine Prayon ist Kabarettistin, sie hat für die ZDF-„heute-show“ gearbeitet und sie hat einen Impfschaden nach einer Corona-Impfung. Prayon hat Post-Vac. Nach wie vor nennt sich Prayon weiter tapfer eine Linke in Abgrenzung zur AfD.

Als Mitarbeiterin der „heute-show“ war Christine Prayon zwangsläufig auch Beteiligte an der Diffamierung der Opposition im Sinne der Merkel- bzw. der Ampelregierung. Keine Posse war hier zu schmutzig oder zu dämlich, alles wegzubügeln, was nicht auf Linie war.

Was die regulären Nachrichten nicht alleine schafften, räumte das Hetzulk-Format ab. Dieser Mechanismus lief Hand in Hand und damit verdiente Frau Prayon mit der Kunstfigur „Birte Schneider“ ihr Geld. Ein Ruhmesblatt sieht  anders aus.

Dann erkrankte Frau Prayon an einem Corona-Impfschaden und musste die öffentlich-rechtliche Sendung verlassen. Jetzt gab die Post-Vac-Erkrankte dem SWR ein bemerkenswertes Interview unter der Schlagzeile „Christine Prayon hat Impfschaden: Kampf um Hilfe bei Post-Vac“.

Der SWR schreibt einleitend zu diesem Gespräch:

„Mir geht’s schlecht!“. Wenn wir den Satz von einer Kabarettistin wie Christine Prayon hören, dann vermuten wir wahrscheinlich den nächsten Lacher dahinter. Aber ihr geht es schlecht: Sie hat einen attestierten Impfschaden.

Frau Prayon leidet seit 2,5 Jahren an einem Post-Vac-Syndrom. Sie ist zweimal geimpft und zweimal an Corona erkrankt. Die ersten Symptome begannen wenige Tage nach einer der Impfungen. Seitdem, so schreibt der SWR, kämpft sie um Hilfe und um Verständnis. Der Arzt, der nach langer Suche das Post-Vac-Syndrom bei ihr diagnostiziert hatte, sei inzwischen im Ruhestand. Viele andere Mediziner nähmen ihre Beschwerden nicht ernst, so Prayon weiter.

Jetzt hat Christine Prayon ein Buch geschrieben. „Abwesenheitsnotiz“ spielt mit der gesellschaftlichen Diskussion rund um Corona. Sie meint, über das Thema Post-Vac werde viel zu wenig geredet. Aber vielleicht redet sie ja mit den falschen Leuten? In der Corona-Maßnahmenkritik jedenfalls ist Post-Vac ein großes Thema.

Ein Ausschnitt aus diesem Gespräch mit dem SWR zeigt das ganze Dilemma, in dem sich die Kabarettistin auch neben den schon übermächtigen Problemen mit der Krankheit befindet. Der Moderator will zunächst von ihr wissen, was sie sich mit Ihrem Buch erhoffe:

Christine Prayon: „Dem Ganzen eine Stimme geben. Das halte ich im Moment für das Wichtigste. Das ist das, was ich machen kann, denn das, was ich habe, ist ja nicht nur eine private Geschichte. Wenn es das wäre, würde ich darüber nicht öffentlich sprechen.

Ich rede darüber, weil die ganze Sache eine politische Dimension hat. Weil es ein Thema ist, über das viel zu wenig geredet wird. Weil es viele Impfgeschädigte gibt, die können gar nicht darüber reden, die haben entweder nicht diese Plattform, die mir auch geboten wird, hin und wieder. Und die können es körperlich nicht, die sind nicht mehr in der Lage, sich zu äußern und für ihre Rechte zu kämpfen.

Das ist alles ein Skandal, und es wird immer noch tabuisiert. Ich weiß, es tut sich einiges, mir wird nicht mehr mit so viel Unverständnis und Ablehnung begegnet, wenn ich sage, ich habe einen Impfschaden. Und trotzdem sagt man immer noch, und mit „man“ meine ich eben die üblichen Verdächtigen: Deutscher Ethikrat, Karl Lauterbach, der ganze Komplex aus Politik und Medien, der sozusagen das alles propagiert hat vor einigen Jahren. Der sagt jetzt: Ja, es gibt Impfschäden, natürlich, das ist auch ganz furchtbar und schwer und bedauerlich, aber das waren nur ganz wenige, und das war alles richtig, so wie wir es gemacht haben. Es waren nur ein paar bedauerliche Einzelfälle.

Und ich möchte wissen, auf welcher Basis diese Aussagen getroffen werden. Auf welche Zahlen wird sich da berufen? Die gibt es nicht. Und das, was ich nur feststelle, ist, es gibt eine unglaublich große Zahl von Leuten, die Probleme haben seit der Impfung. Viele führen das darauf gar nicht zurück. Autoimmunerkrankungen, Krebserkrankungen, einfach Unwohlsein, was seitdem ist. Und vieles wird auch gar nicht gemeldet. Wie sollen da belastbare Zahlen sein?

Es gibt keine Forschung, es gibt keine Zahlen, noch nicht einmal eine klare Definition. Diese Krankheit soll es nicht geben, und die wird weiter ganz, ganz klein gehalten."

Weiterlesen nach der Werbung >>>

Ihre Unterstützung zählt

Mit PayPal

Frage des Moderators: „Aber mit solchen Aussagen, ,diese Krankheit soll es nicht geben' – Sie haben eben gesagt, dass sie so ein bisschen Abstand genommen haben von der Schulmedizin – damit schieben sie sich natürlich oder liefern sie eine Flanke in eine Ecke geschoben zu werden mit Schwurblern, Querdenkern. Wir hatten letzte Woche mal telefoniert und ich habe gesagt, ich gucke mir gerne mal an, wie denn unsere Gäste in den Medien zuletzt aufgetaucht sind. Wenn ich mit ihrem Namen suche im Internet, werden einem ja Begriffe angegeben, die in Kombination anscheinend häufig gewählt werden. Da ist es bei Ihnen AfD. Das ist ja wahrscheinlich auch, was Ihnen kein Hurra entlockt.

Christine Prayon: (Lacht) „Wenn es nicht so ernst wäre, wäre es eigentlich ein Riesenwitz. Eigentlich müsste man mal die AfD fragen, ob die nicht schwer beleidigt sind, dass die ständig in Verbindung mit einer strammen Linken genannt werden.

Was soll ich denn dazu sagen? So weit sind wir halt, und mir begegnet das ständig. Aber das ist doch auch schon eine olle Kamelle, dass man mit dem, was man sagt, wenn man nicht das bedient, was gängige Meinung ist, was multimedial, was massenmedial verbreitet wird und was vor allem regierungskonform ist, wenn man diese Meinung nicht vertritt, wird man automatisch in diese Ecke geschoben.

Und ich wollte eigentlich gleich einhaken, weil am Anfang, als Sie was gesagt haben, Sie haben gesagt, diese Äußerungen sind ja schwierig, da kommen Sie gleich in so eine Ecke. Warum? Warum? Was ist denn problematisch an dem, was ich gesagt habe, wirklich? Können wir uns bitte wieder differenziert mit den Inhalten beschäftigen, dessen, worüber wir (reden) – auch mit Kritik – Darf ich Kritik nicht äußern? Ich frage das ganz allgemein. Ich frage das nicht nur Sie persönlich, ich frage das ganz allgemein.

Darf ich Kritik, die bei mir von links kommt, nicht äußern, nur weil sie eventuell auch aus anderen Gründen in anderen Zusammenhängen von der rechten Ecke geäußert wird? Das ist eine ganz gefährliche Richtung, wie der Diskurs verunmöglicht wird.

Wenn das nicht mehr möglich ist, dann ist ganz vieles nicht mehr möglich. Und dann kommen wir in ganz gefährliche Bereiche. Und deshalb plädiere ich doch dafür, wieder dazu zu kommen, sich zuzuhören, differenziert hinzugucken und über die Inhalte sprechen. Und nicht triggermäßig auf bestimmte Begriffe (zu reagieren): Die hat ,Andersdenkende' gesagt, die hat Diffamierung gesagt. Ja, genau! Da sind wir dann in dem Bereich, wo das, was ich mache als Kabarettistin, wahrscheinlich unter Delegitimierung des Staates fällt. Also wow! Was sind das denn für Kisten?“


Das ganze SWR-Interview mit Christine Prayon finden Sie hier.

Ihre Unterstützung zählt

Mit PayPal

Einen Kommentar schreiben

Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen. Aufgrund von zunehmendem SPAM ist eine Anmeldung erforderlich. Wir bitten dies zu entschuldigen.

Kommentare