Sahra Wagenknechts Friedensdemo am Brandenburger Tor lockte etwa 5.000 Menschen – andere berichten von "mindestens 12.000" –, die Polizeisperren reichen auf dem Heimweg bis weit dorthin, wo schon längst niemand mehr stand. Angemeldet waren 15.000 Teilnehmer. Auffällig waren viele junge Menschen, die allerdings insbesondere deshalb in Bewegung gekommen waren, weil sich ihre Idole wie „Massiv“ aus der deutschen Rapper-Szene der Sache Wagenknechts angeschlossen hatten.
Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand der Protest gegen Israels Krieg im Gaza, der immer wieder als Genozid beschrieben wurde.
Wie schon zuletzt, als Wagenknecht noch mit Alice Schwarzer an selber Stelle um Frieden warb, war die Veranstaltung auch dieses Mal perfekt durchgetaktet bis hin zu massenhaften BSW-Plakaten, welche BSW-Ordner im Vorfeld an die Zuschauer verteilten.
Was es beim BSW bisher so nicht gab: Diese eindeutige Positionierung gegen die israelische Armee, die man als Kriegstreiber und Menschenvernichter identifiziert haben wollte.
Auf dieser „Friedensdemonstration“ spielte der Ukrainekrieg mit seinen hunderttausenden Opfern nur eine Nebenrolle. Und wenn das Kalkül war, dann ein ziemlich kühnes: Hatte Wagenknecht die Gaza-Karte bewusst gespielt, um sich von den AfD-Anhängern abzugrenzen? Denn daran war bisher die Profilierung des BSW immer wieder gescheitert.
In der AfD dominiert die Haltung einer deutschen Staatsräson für Israel – die Behauptung eines Genozids in Gaza ist bei der AfD nicht mehrheitsfähig. Noch nie seit ihrer Gründung war das BSW so sehr Anti-AfD wie in diesem Moment.
Besonders aufgefallen ist am frühen Samstagnachmittag die breit aufgestellte Prominentenliste: Sahra Wagenknecht stand hier neben dem 90-Jährigen Dieter Hallervorden auf der Bühne gemeinsam mit dem populären Rapper „Massiv“ (mit palästinensischem Hintergrund), dem TV-Moderator Daniel Aminati und der ehemaligen ÖR-Russlandkorrespondentin Gabriele Krone-Schmalz.
Ganz sicher eine Schlüsselszene des Nachmittags, als eine Frau im Rollstuhl mit palästinensisch-deutschem Hintergrund Dieter Hallervorden auf dem Weg zur Bühne ein Geschenk hinreichte – Wagenknecht schaut aus der Distanz und der Schauspieler („Honig im Kopf“) bedankt sich brav für einen Bausatz „Dome of the Rock“, das Preisschild 44,95 Euro war vergessen worden abzuziehen.
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Kommentar von T S
Angekündigt wurde eine Friedensdemonstration, geliefert wurde eine Pro-Gaza-Veranstaltung?
Keine gute Idee, denn sobald man sich zu den Vorgängen dort einseitig positioniert hat man schon verloren. Für Frieden und Völkerverständigung kein Gewinn.
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Kommentar von Ombudsmann Wohlgemut
@Joly Joker
Man sollte nicht von Menschenrechten reden, wenn man mit seiner Ideologie ständig auf selbigen herumtrampelt.
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Kommentar von Joly Joker
Wir sollten von unten wie von oben her gesehen Israels aggressive Landnahme, Vertreibungspolitik und die Versendung von Killerkommandos rund um unseren Globus kritisieren. Die Vernichtung der Juden im 2.WK nie vergessen und gegen jede Metastase dieser Ausrottungsideologie vorgehen. Auch und gerade gegen die Israelische Verstöße gegen Menschenrechte und genozide Kriegsführung.
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Kommentar von Malka
@Winfried Claus:
In der AfD ist die Haltung pro Israel immer noch Konsens.
Einzelne Abweichler haben derzeit keine Mehrheit.
Auf Querfront zu links und BSW hat(G‘‘t sei Dank) keine Mehrheit in der AfD irgendwie Bock.
Das Massaker der Hamas und die immer noch gefangengehaltenen Geiseln sind nicht vergessen. Einige sind übrigens deutsche Staatsangehörige.
Da hört man leider gar nichts mehr von den neuen BSW Guten.
Am jisroel chai und : Die IDF wird das richtige tun.
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Kommentar von winfried Claus
Ein Thema wo Links und Rechts zusammenstehen kann - dies würde als Querfront auch politisch stärker ins Gewicht fallen.
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Kommentar von Malka
Ich hoffe sehr, dass auch im „Osten“ nunmehr die Normalos endlich aufwachen und dieses BSW bei zukünftigen Wahlen links liegenlassen.
Was für eine Anbiederei an die Linkspartei SED.
Hoffentlich werden sie nicht von ihren so geliebten Palis nach deren Machtübernahme nicht als erste gemäß Sharia aufgeknüpft.
Eigentlich ist Auswandern offensichtlich hier wirklich die einzige Option zukünftig.
Mittlerweile wünsche ich mir fast die DDR zurück.
Da musste man sich zumindest von Moslems nicht verhöhnen lassen.
Wenn die sich nicht anpassten, wurden sie sofort in den nächsten Flieger gesetzt. Quellen: Algerische Arbeiter in der DDR.