Der Liebling der internationalen Linken wendet sich gegen linkes Kriegsgeschrei

Brasiliens Präsident Lula fordert USA auf, Waffenlieferungen in die Ukraine zu beenden

von Alexander Wallasch (Kommentare: 5)

Noch etwas ist hier von besonderer Bedeutung: China und Brasilien wollen den US-Dollar aufgeben und ihren Handel in Yuan fortsetzen© Quelle: YouTube / Euronews Screenshot

Damit muss der polit-mediale Komplex umgehen lernen: Sein gegen den verhassten Bolsonaro ins Feld geschickter Lula wendet sich jetzt gegen ihn: Er fordert von den USA ein Ende der Waffenlieferungen in die Ukraine.

Nein, es waren nicht etwa Kanzler Schröder, Alice Schwarzer oder ein als Putinversteher beschimpfter AfD-Abgeordneter, die aktuell erneut ein Ende der Waffenlieferungen in die Ukraine forderten.

Der Schuss kam direkt aus dem Hinterhalt in den Rücken der Kriegstreiber. Friendly Fire: Ausgerechnet der neue linke Präsident Brasiliens, Luiz Inácio Lula da Silva forderte heute Vormittag auf einer Pressekonferenz in Peking ein Ende der Waffenlieferungen.

Die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, Lula hätte explizit von den USA ein Ende der militärischen Unterstützung gefordert.

Die Vereinigten Staaten müssen „aufhören, den Krieg zu fördern und anfangen, über Frieden zu reden“, sagte Lula am Samstag bei seinem Besuch in Peking vor Journalisten. Auch die Europäische Union müsse „anfangen, über Frieden zu reden“, schreibt dpa.

Der im Wahlkampf gegen den als rechtsextrem diffamierten Präsidenten Jair Bolsonaro erfolgreiche Lula zeigt sich davon überzeugt, dass ein Ende der Waffenlieferungen die internationale Staatengemeinschaft in die Lage versetze, Russen und Ukrainer an den Verhandlungstisch zu zwingen.

Das Nachrichtenportal GMX berichtet, dass nicht die USA, sondern China wichtigster Handelspartner Brasiliens sei. Lulas Besuch in Peking reiht sich in ein großes Defilee von Staatsführern, die derzeit in Peking vorsprechen. China hat es offenbar perfekt verstanden, zum rechten Zeitpunkt Anspruch auf eine Führungsrolle zu erheben. Nicht von ungefähr äußert Präsident Lula seine USA-Kritik von chinesischem Boden aus.

Die Deutsche Presse-Agentur kommentiert fast schüchtern, die Äußerungen „gelten als heikel“, denn Lula strebe auch engere Beziehungen zu den USA an.

Jetzt darf man getrost davon ausgehen, dass ein südamerikanischer linker Politiker nicht per se ein Freund der USA ist. Das tief in die DNA Südamerikas eingepflanzte Engagement der US-Amerikaner auf dem südamerikanischen Kontinent veranlasste den 2013 verstorbenen, ehemaligen Präsidenten von Venezuela, Hugo Chavez, einst dazu, den US-Präsidenten George W. Bush vor der UN-Vollversammlung als Teufel mit Schwefelgeruch zu bezeichnen. Chavez war ein Verbündeter von Lula, als der schon einmal Präsident von Brasilien war.

Brasilien ebenso wie China haben den Einmarsch russischer Truppen nie verurteilt und auch keine Sanktionen verhängt. Im Gegenteil: Präsident Lula kritisierte die Unterstützung Washingtons für Kiew von Anfang an.

Der Sender „ntv“ sieht das Pendel schon gegen die USA schwingen, das Nachrichtenportal erkennt dennoch fast widerstrebend an, dass der Spagat zwischen China und den USA für Lula ein „diplomatischer Balanceakt“ sei.

Man darf an der Stelle mit Erstaunen feststellen, was für einen Eiertanz deutsche Medien im Fall Lula aufführen. Wo sonst jede Aufforderung, die Waffenlieferungen in die Ukraine einzustellen, wie eine Sympathieerklärung für den Moskauer Teufel bewertet wird, äußern sich die regierungsnahen Medien hier durchaus verhalten.

Ntv kommentiert:

„Vor seiner China-Reise hatte Lula seinerseits die Bildung einer Gruppe von Staaten angeregt, die in dem Konflikt vermitteln sollen, und entsprechende Gespräche dazu mit seinem chinesischen Amtskollegen Xi Jinping angekündigt. Zu deren etwaigen Ergebnissen äußerte sich Lula nicht, sagte aber nun, es sei ,wichtig, Geduld zu haben'. ,Vor allem aber müssen wir die Länder, die Waffen liefern und den Krieg unterstützen, davon überzeugen, damit aufzuhören.'“

Etwas konkreter wird die „Welt“, sie holt die deutsche Außenministerin mit ins Boot, um sie sogleich wieder von Bord zu schmeißen wie unnötigen Ballast:

„Zeitgleich mit Annalena Baerbock ist auch der brasilianische Präsident Lula zu Gast in der Volksrepublik. China-Experte Adrian Geiges sagt, Baerbock werde gar nicht groß beachtet. Die Medien konzentrierten sich auf den Besuch des brasilianischen Präsidenten. ,Das ist das, was China wirklich interessiert.'“

Noch etwas ist hier abschließend von besonderer Bedeutung: China und Brasilien wollen den US-Dollar aufgeben und ihren Handel in der chinesischen Währung fortsetzen. Das große Vorsprechen in China hat begonnen.

Die USA engagieren sich derweil in der Ukraine mit den untrennbar miteinander verknüpften Zielen, die russische Armee aus der Ukraine zu vertreiben und Putin zu stürzen, um anschließend die Beziehungen der USA zu Russland neu zu justieren.

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