Petr Bystron:
Weitere Waffen an die Ukraine? Für wen tun Sie es eigentlich?
Die Kollegin hat das gerade gesagt: Die Mehrheit der Ukrainer will Verhandlungen. Will endlich Frieden. Und dabei will sie sogar auf Gebiete verzichten. Das ist jetzt eine aktuelle Umfrage aus der Ukraine .
Zehn Millionen Ukrainer haben mit den Füßen abgestimmt. Die haben vorher schon das Land verlassen, darunter 500.000 Männer im wehrfähigen Alter, die da nicht elendig verenden wollen.
Und weitere 500.000 konnten gar nicht mehr abstimmen, denn die sind tot.
Reicht Ihnen das nicht?
Selbst Selenskyj sagt jetzt, er will Verhandlungen und eine diplomatische Lösung. Das ist genau das, was wir seit zwei Jahren fordern. Und Sie haben alle, die das gefordert haben, zwei Jahre lang beschimpft als Agenten Moskaus, als Agenten Putins.
So, und jetzt ist auch Selenskyj Putins Agent? Verbreitet er jetzt plötzlich russische Propaganda?
Natürlich nicht!
Er hat nur gemerkt, dass der Krieg vorbei ist. Trump hat die Wahlen gewonnen. Es ist Schluss mit weiteren Waffenlieferungen. Und Sie wollen hier allen Ernstes den Konflikt weiter eskalieren und uns alle in einen dritten Weltkrieg hineinziehen? So kurz vor Ende des Krieges?
Da muss man sich eigentlich die Frage stellen: Wessen Interessen vertreten sie überhaupt? Die des ukrainischen Volkes sind das nicht. Sie vertreten hier nur die Waffenlobby, die NATO und die Geheimdienste! Denn die führen den Krieg gegen Russland. Die fühlen sich jetzt schon im Krieg gegen Russland, durch niemanden legitimiert. Kein Parlament hat das jemals abgestimmt.
Die Menschen in der Ukraine wollen den Krieg nicht. Die Menschen in Russland wollen den Krieg nicht. Die Amerikaner wollen den Krieg nicht. Die meisten Europäer wollen den Krieg nicht. Also hören Sie auf, uns in den Krieg hineinzuziehen! Er ist vorbei.
Danke schön.
Alexander Wallasch
Deutscher Schriftsteller und Journalist
Einen Kommentar schreiben
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen. Aufgrund von zunehmendem SPAM ist eine Anmeldung erforderlich. Wir bitten dies zu entschuldigen.
Zur Anmeldung
Kommentare
melden
Kommentar von Georg Faßbender
Ich bin der Meinung, das der Krieg in der Ukraine beendet werden sollte. Wenn sogar Selenskyj und die Bevölkerung das will, warum passiert das nicht?
melden
Kommentar von .TS.
@Joly Joker: Und was ist IHR wirkungsvoller Beitrag?
Andere stellen sich wenigstens halbwegs öffentlichkeitswirksam hin, und SIE?
melden
Kommentar von Joly Joker
Schaun mehr mal bis in die Vergangenheit. Welcher Redner oder Schreiber oder welche Bürger haben wann, wo welchen Krieg verhindert?
Bid zur Frau Suttner fällt mir da nichts ein. bis zum Alten Fritz auch nicht. Bis zum 30jährigen Krieg auch nichts.
Vielleicht ja zwischen Steinzeitlichen Stämmen. Eine Sonnenfinsternis hat es aber geschafft in der klassischen griechischen Zeit eine Schlacht abrupt zu beenden. Aber ansonsten - viel Spaß auf dem Sofa und Wallasch lesen.
melden
Kommentar von Torsten Kandziora
Eine gute Rede. Danke Herr Bystron.
melden
Kommentar von Carl Peter
Luftlinie: Berlin - Moskau = 1.608,31 km - umgekehrt ist das allerdings keinen Milimeter weiter.
Von Bodentruppen wird hoffentlich abgeraten, das zieht sich wie schon gehabt.
Mit den neuesten Schall und Rauch Bomben dauert das vielleicht nur solange wie der Blitzkrieg Bop von den Ramones.
Insgeheim bete ich, man produziert auf Halde wie bei dem taurusgleichen Impfstoff, und kümmert sich nach dem perversen Einstreichen der Gewinne um eine spätere Entsorgung.
Aber komisch, nach meinen privaten Umfragen stellt sich heraus, kein Mensch weiß mit Krieg was anzufangen - immer wenn dem Begriff Krieg in seiner aushäusigen Pracht begegnet wird, denkt man in Stereotypen und Kategorien, da zieht man einen Krieg als wirklichkeitsnahes Schlacht-Ereignis auf dem eigenen Sofa garnicht in Betracht - da soll der Krieg gegen diesen "Putin" schon gewonnen sein, bevor das herbstliche Laub vor der Haustüre weggefegt ist.
Man glaubt nicht, ernsthaft zum Sterben eingezogen zu werden.
Und niemand traut sich, von der Dummheit des Kanonenfutters zu sprechen.
Im großelterlichen Nachlass habe ich viele Fotos frohgemuter Soldaten gefunden, vor dem Krieg und als Kriegshelden dekoriert, nach dem Krieg - als Kind sah ich aber auch einige halbierte Menschen, denen die Beine weggeschossen wurden und deren Restrumpf nun auf einem Brett mit vier Rädern festgebunden war (Dass das nicht krankheitsbedingt war, erfasste ich schon als kleines Kind und tobte ohnehin zwischen zerschossenen Wohnhäusern herum - es war aber auch armutsbedingt, nur hatte ich damals davon keine Ahnung).
Es half und hilft alles nichts, Kriege haben ja keinen Anfang und kein Ende.
melden
Kommentar von .TS.
Wie von Bystron gewohnt: Klare Worte und ohne Übertreibung fest in der Sache.
melden
Kommentar von Dirk Botschen
So ist es, willkommen in der Realität.
RU wird doch wohl keine zweite “Oreschnik” (Haselnuss) benötigen!?
Die erste von letzter Woche war doch laut genug, oder?
Dies sollte auch über den Atlantik hinaus hörbar gewesen sein.
melden
Kommentar von Marco B.
Herr Bystron imponiert, und sagt wie immer genau wie es ist. Egal wieviele dies hörten, der UvdL hört im Endeffekt erst Recht niemand zu. Jedes auf dem Schlachtfeld in der UA zerstörte Leben ist ein Leben zu viel.
melden
Kommentar von winfried klemm
Die Leute werden es wohl erst begreifen, um dann schreiend auf die Straße zu rennen, wenn die Stadt brennt?
melden
Kommentar von J.S.
Und? Vor wie vielen EU-Abgeordneten hat er diese Rede gehalten? Fünf? Oder waren es gar ein ganzes Dutzend?
Dann wird ja alles gut.
Antwort von Alexander Wallasch
Sagt wer aus seinem bequemen Sessel?