„Wenn die Endemie vorbei wäre, dann würde ich hier möglicherweise über meinen Schatten springen …“

Endemie, Epidemie, Pandemie, Amnesie – Lauterbachs Cannabis-Fantasien übernehmen die Kontrolle

von Alexander Wallasch (Kommentare: 1)

Mitarbeiter des Ministeriums fordern es längst hinter vorgehaltener Hand: Lauterbach muss weg, das Land nimmt Schaden.© Quelle: Screenshot ZDF, Montage Alexander Wallasch

Die Belege für eine – wir drücken es höflicher aus als andere – völlige geistige Erschöpfung des Bundesgesundheitsministers Karl Lauterbach sind erdrückend.

Und es kommen neue verstörende Schwergewichte dazu, die belegen, was Mitarbeiter des Ministeriums hinter vorgehaltener Hand längst mitteilen: Lauterbach muss weg, das Land nimmt Schaden.

Es geht um Begriffe von zentraler Bedeutung für die Einführung neuer Corona-Maßnahmen: Pandemie, Epidemie, Endemie. Zuletzt hatte Karl Lauterbach gegenüber dem ZDF (heute-show) auf die Frage „Was macht Karl Lauterbach, wenn die Pandemie endlich vorbei ist? Würden Sie mit uns einen Joint rauchen?“ geantwortet:

„Wenn die Endemie vorbei wäre, dann würde ich hier möglicherweise über meinen Schatten springen …“

Mal vom albernen Hintergrund abgesehen, kennt der Minister nicht einmal den Unterschied zwischen Endemie, Epidemie und Pandemie. Diese Unterscheidung ist aber elementar wichtig für die Debatte um die Einschränkung von Grundrechten.

Wo hat Lauterbach bisher den Begriff Endemie verwendet? Beispielsweise am 17 Juli 2022, da twitterte der Minister:

„Viele fragen sich: endet Corona denn nie? Wann kommt Endemie? Nicht in diesem Herbst, da geht es nicht ohne wirksame Schutzmaßnahmen. Aber langfristig werden Impfstoffe kommen, die gegen viele Varianten und Infektionen schützen. Ich gehe davon aus: das ist das Ende“.

Hier benutzt Lauterbrach den Begriff „Endemie“ annähernd korrekt: Bei einer Endemie sind Krankheitsfälle in der lokalen Bevölkerung über einen längeren Zeitraum von Jahren anhaltend erhöht und ungefähr gleichbleibend.

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Eine Epidemie beschreibt eine regional noch beschränkte erst seit kürzerem auftretende Welle von Krankheitsfällen mit oft hoher Inzidenz.

Und die Pandemie ist eine Epidemie, die sich länder- und kontinentübergreifend ausbreitet.

Es ist also nicht so schwer auseinanderzuhalten. Und sollte es schon gar nicht für jemanden sein, dessen Aufgabe als Bundesgesundheitsminister darin besteht, von 85 Millionen Menschen gesundheitliche Gefahren abzuwehren.

Die Aussage von Lauterbach, dass er, so die Endemie vorbei wäre, vor Freude einen Joint rauchen würde, ist Unsinn. Denn eine Endemie ist der Zustand nach einer Pandemie bzw. Epidemie, dessen Dauerhaftigkeit angestrebt wird mittels Durchseuchung bzw. Impfungen.

Warum ist es so wichtig, die Entwicklung von Corona genau zu benennen? Weil die Einschränkungen der Grundrechte eng an solche Begrifflichkeiten gebunden sind.

Der Bremer Forscher Prof. Hajo Zeep vom Leibniz-Institut hat es mal so zusammengefasst:

„Bei der Endemie dagegen haben wir eine beständige, aber niedrigere Zirkulation einer Infektionskrankheit. Das heißt nicht, dass eine Endemie unproblematisch ist! Sie ist nur eben ein 'Dauergast' in einer bestimmten Region. Man kennt das weltweit etwa von Malaria oder von der Tuberkulose, die in einigen afrikanischen Ländern endemisch verbreitet sind. Sie verbreiten sich aber nicht mehr in so großen Wellen, wie es für eine Epidemie oder eben für eine Pandemie typisch ist.“

Wenn wir uns also im Zustand einer Endemie befinden, müssen alle so massiv die Grundrechte einschränkenden Corona-Maßnahmen fallengelassen werden, und zwar sofort.

Am 27. März 2020 wurde das Infektionsschutzgesetz (IfSG) um das „Gesetz zum Schutz der Bevölkerung bei einer epidemischen Lage von nationaler Tragweite“ erweitert bzw. geändert.

Weitere Änderungen folgten im Mai 2020, im November 2020, im April 2021 und im Dezember 2021. Hier ist durchweg von einer „epidemischen Lage von nationaler Tragweite“ die Rede, nicht von einer endemischen.

Es kann hier auch nicht darum gehen, irgendwie zu erahnen, was Lauterbach gemeint haben könnte. Wir spielen hier nicht stille Post, Missverständnisse kosten schnell Milliarden oder schlimmstenfalls Menschenleben.

Wenn ein Bundesgesundheitsminister in einer Ulk-Sendung in der Rolle der dätschen Ulknudel auftritt, dann soll er bitte auch eine rote Nase aufsetzen und unmissverständlich klarmachen, dass alles, was von ihm mit aufgesetzter Nase gesprochen wird, ein nicht ernstzunehmender Unsinn ist.

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Und schon gar nicht hat sich ein Gesundheitsminister unseres Landes in so einer Sendung zu Themen zu äußern, die das Schicksal so vieler Menschen im Land betrifft. Das gehört sich nicht nur nicht, dass hat strikt zu unterbleiben, solange der Mann noch aktiv tätig ist auf diesem ihn vollkommen überfordernden Ministerposten.

Hat er sich nur versprochen? Dann muss Lauterbach oder sein Ministerium diesen Irrtum schnellstmöglich bereinigen, so man noch mit einem Rest an Ernsthaftigkeit wahrgenommen werden will.

Unsere Leserin Hildegard Hardt war übrigens noch aufmerksamer als wir und bemerkte einen weiteren zweifelhaften Punkt in den Aussagen Lauterbachs bei der heute-show:

„Etwas hat mich bei diesem Schwachsinn aber doch stutzig gemacht. O-Ton-Lauterbach: 'Es gibt diverse, also Möglichkeiten, EU-Recht zu umgehen (...) gute Rechtsabteilung!' Hoppla, was war das denn? Hat da V. Orbán vielleicht etwas verpasst? Es wird immer behauptet, dass EU-Recht Vorrang vor Nationalrecht hat und ein Verstoß dagegen sogar mit Bußgeld und Entzug von Privilegien bestraft wird.“

Es wird also immer grotesker: Wenn die Politik in Deutschland ihre Gesetze nicht am Parlament vorbeibekommt oder einfach keinen Bock hat, den komplizierten aber grundsätzlich demokratisch vorgeschriebenen Weg der Entscheidungsfindung im Parlament zu suchen, dann werden Gesetzesvorhaben gerne mal in die höhere Instanz gehoben auf EU-Ebene oder es wird sogar die UN vorgeschoben, wie beispielsweise bei den UN-Flucht- und Migrationsplänen.

Lauterbach demonstriert, wie verdorben die Ampel mittlerweile agiert, auch deshalb, weil man so lange in Merkels Wiege lag und voller Wonne die antidemokratisch vergiftete Milch geschlabbert hat.

Aber es geht auch andersherum: Wenn die EU mal anderer Meinung ist, macht es Lauterbach, wie er es vielleicht von den Pharmakonzernen gelernt hat: Uns will die EU ans Bein? Dann machen wir eben in der Rechtsabteilung mobil.

Es ist unerträglich. Aber man muss Lauterbach auch dankbar sein: Er plaudert seinen größten Mist regelmäßig aus, vieles liegt längst offen da. Ein Steinbruch des Irrsinns, ein politischer Offenbarungseid. Eine Materialsammlung.

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