Bezahlschranken-Journalismus: Interview der Bundesinnenministerin kann nur mit Abo gelesen werden

Nancy Faeser behauptet: AfD schreckt qualifizierte Arbeits- und Fachkräfte ab

von Alexander Wallasch (Kommentare: 10)

„Die AfD schürt ein Klima, das dem Standort Deutschland schadet.“© Quelle: Twitter / @NancyFaeser, Screenshot

Ministerin Faeser behauptet, die AfD schrecke Facharbeiter ab, nach Deutschland zu kommen. Das ist schon deshalb Unsinn, weil die Abschreckung faktisch nicht funktioniert.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) twitterte aktuell einen Hinweis zu einem Interview, das sie dem Handelsblatt gegeben hat. Ihre Anmoderation ist zugespitzt genug (dazu gleich mehr), dass man im Interview nachschauen möchte, was Frau Faeser zum Besten gegeben hat. Aber das funktioniert nicht ohne Abo, das Interview liegt hinter einer Bezahlschranke.

Frau Faeser fordert demnach auf ihrem dienstlichen Twitter-Account dazu auf, das „Handelsblatt“ zu abonnieren. Wieviel Abos mögen so bereits zusammengekommen sein? Der Tweet der Innenministerin ist 135.000 Mal angezeigt worden, erfährt man von Twitter (X). Er ist bisher 111 mal geteilt und 111 mal kommentiert worden. Die Ministerin wählt ein ihr genehmes Altmedium aus und gibt ein Interview. Anfragen von Neuen Medien lehnt sie weiterhin ab. Der willige Leser wird vom Twitter-Account der Ministerin direkt zum Abo geführt.

Mindestens Mitglieder der Regierung könnten durchaus darauf bestehen, dass ihre Interviews, die zunehmend die Aufgabe einer politischen Verlautbarung übernommen haben, ohne Bezahlschranke veröffentlicht werden. Was spricht dagegen, dass sich relevante Politiker darauf einigen, keine Werbung mehr für bestimmte Verlage zu machen, die mit einer Monetarisierung ihres Auftritts verbunden sind? Das Argument, früher hätte man ja auch die Zeitung kaufen müssen, greift hier nur bedingt und ist eben ein Argument von früher: Im Internetzeitalter muss man keine Zeitung am Kiosk kaufen. Die Ausnahme ist online jederzeit möglich.

Aber kommen wir zum eigentlichen Inhalt des Tweets. Faeser schreibt über den Link zum Interview:

„Die AfD schürt ein Klima, das dem Standort Deutschland schadet. Ein solches Klima schreckt qualifizierte Arbeits- und Fachkräfte aus dem Ausland ab, die wir dringend brauchen. Mein ganzes Interview im @handelsblatt“

Hier braucht man nicht viele Worte zu verlieren, um zu begreifen, wie verschlagen Nancy Faeser agiert. Denn der Standort Deutschland wurde noch nie in der Geschichte der Bundesrepublik in so kurzer Zeit so massiv beschädigt wie in den vergangenen Jahren. Und klar ist auch, dass die AfD erst stark wurde, nachdem diese Zerstörung beim Bürger angekommen ist und sich in massiven Zukunftsängsten manifestiert hat.

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Abgeschreckt werden qualifizierte Fachkräfte auch durch „qualifizierte Fachkräfte“. Jedenfalls von solchen, die welche sein sollten, aber nie welche waren.

Es ist die Politik der Ampelregierung, die ein Abwandern deutscher Fachkräfte befördert. Dazu von Nancy Faeser kein Wort. Und die Millionen Fachkräfte, die seit 2015 nach Deutschland kommen, sind leider mehrheitlich auch acht Jahre später noch von Sozialleistungen abhängig und haben gar nicht vor, sich zu qualifizieren, wie zuletzt der Tübinger Bürgermeister Boris Palmer empört festgestellt und vorgerechnet hatte.

Ein großes Drama unserer Zeit ist nicht ihre Schnelllebigkeit, sondern ihre Vergesslichkeit. Kann sich heute noch jemand an Dieter Zetsche erinnern? Der war 2015 Chef von Daimler und setzte sich an die Spitze der Welcome-Refugees-Euphorie, als er orakelte, die Zugewanderten könnten „eine Grundlage für das nächste deutsche Wirtschaftswunder werden“.

Aber welches Wirtschaftswunder soll das sein? Schlimmer: Ein Projekt zwischen der privaten Bertelsmann Stiftung und der Arbeitsagentur unternahm den Versuch, noch die letzten vergrabenen Kompetenzen mittels Comics aus den Syrern und Afghanen herauszuquetschen. Aber wo nichts ist, kann man noch so drücken, da kommt kein Saft mehr aus der Schale, das Projekt wurde still und heimlich 22 Millionen Euro später eingestampft, zu dem Zeitpunkt hat jede Comic-Lesung umgerechnet 2000 Euro gekostet.

Die von Frau Faeser behauptete Abschreckung der Facharbeiter durch die AfD ist auch deshalb Unsinn, weil sie nicht funktioniert. Denn dann wären die Millionen als Facharbeiter verkauften Zuwanderer bei mittlerweile 21 Prozent Zustimmung für die AfD doch längst wieder verschwunden. Aber sie stören sich nicht an der AfD und hoffen stattdessen auf weiteren Familiennachzug.

Es bleibt zudem zweifelhaft, ob eine indische oder mexikanische Fachkraft überhaupt eine Idee davon hat, was die "AfD" sein soll. Allenfalls ist es möglich, dass ein Teil der politisch gewollten Diffamierungen und Ausgrenzungen der AfD in der Medienberichterstattung einen negativen Eindruck hinterlassen. Der hat dann allerdings mit der tatsächlichen politischen Arbeit der AfD wenig zu tun.

Noch etwas ist durchaus relevant: Die qualifizierte und begehrte Fachkraft wird sich fragen, in welchem Land auf der Welt man mehr für seine Arbeit bekommt.

Wer dann erkennt, dass der deutsche Staat Millionen falscher „Fachkräfte“ über Jahre alimentiert, der ahnt, dass die Zeche am Ende von jenen bezahlt werden muss, die jeden Morgen aufstehen und zur Arbeit gehen. So betrachtet ist die unbegrenzte, teils illegale Zuwanderungspolitik der Ampelregierung ein relevanter Faktor dafür, dass Deutschland für Fachkräfte zunehmend an Attraktivität verliert.

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