AfD-Kandidat Jörg Prophet unterliegt in Stichwahl

Nordhausen bekommt vorerst keinen AfD-Bürgermeister – alexander-wallasch.de war vor Ort

von Alexander Wallasch (Kommentare: 10)

Von Gegendemonstrationen ist hier weit und breit nichts zu sehen.© Quelle: Alexander-wallasch.de

Es ist nur das thüringische Nordhausen, aber der Mainstream verkündete vor der Stichwahl den Untergang des Abendlandes, wenn ein AfD-Kandidat hier Bürgermeister werde. Alexander-wallasch.de mit einer Ortsbesichtigung.

Wir wollen vom Harz in den Harz, brauchen dafür allerdings fast zwei Stunden, weil unser Navigationssystem unbedingt einmal um dieses nördlichste deutsche Mittelgebirge herumfahren will. Alexander-wallasch.de ist auf dem Weg zu Jörg Prophet. Der will für die AfD in Nordhausen Bürgermeister werden. Die Wahl hat Prophet zwar gewonnen, aber die absolute Mehrheit fehlte, also ging es am heutigen Sonntag in die Stichwahl.

Der große weißhaarige Unternehmer steht um 19:30 Uhr im Biergarten „Zur schönen Aussicht“ vor der versammelten überregionalen Presse und bezeichnet sich als „zweiter Sieger“.

Zuvor hatten die Vertreter des Mainstreams von der grauen Eminenz der Grünen, Göring-Eckardt, bis zum Musiker Smudo von Fanta 4 diese Wahl eines Bürgermeisters des thüringischen Nordhausens zu einer Schicksalswahl für Deutschland gemacht. Das war zuletzt im thüringischen Sonneberg misslungen, wo ein AfD-Kandidat Landrat wurde.

In Nordhausen konnte sich AfD-Landeschef Björn Höcke dieses Mal nicht strahlend mit seinem Kandidaten vor die Kameras stellen. Höcke bleibt in Nordhausen bis nach der Pressekonferenz unsichtbar.

Spannend war es aber dennoch, der Ausgang am späten Nachmittag noch ungewiss. Etwas gespenstisch wirkte der kleine Aufmarsch der Mainstream-Medien vor dem Lokal „Zur schönen Aussicht“ mit seiner Jahrhundertwende-Fassade, jedes Auto, das auf den Parkplatz fuhr, sorgte für einen Schwenk der Kameras, es könnte ja sein, dass doch noch AfD-Prominenz überraschend vorfährt.

Im Lokal selbst ist "Geschlossene Gesellschaft", die maximal 25 Tische sind mit Parteifreunden und Wegbegleitern von Jörg Prophet besetzt, die Damen tragen teilweise Trachten, die ans Bayerische erinnern. Von Antifa-Demonstrationen ist hier weit und breit nichts zu sehen, lediglich zwei schwarze BMW mit getönten Scheiben aus Erfurt sorgen für gelangweilt hingedrehte Köpfe der beiden Ordner vor dem Lokal.

Jörg Prophet verabschiedet sich als "Zweiter Sieger" zum Essen

Als Prophet vor die Kameras tritt, wird es gerade dunkel über Nordhausen, ein paar Strahler erhellen die Pressekonferenz, die keine Viertelstunde dauert, weil außer RTL und der örtlichen Zeitung niemand ein Frage stellt.

Jörg Prophet verabschiedet sich zum Essen. Eine Stunde zuvor hatte er in den Nebenräumen des Lokals in einem Vorgespräch mit Alexander-wallasch.de noch nicht alle Hoffnung aufgegeben, aber dann verschlechterte sich das Ergebnis, bis ihm nur noch die Verkündung der Niederlage übrig blieb.

Ein paar hundert Meter Luftlinie vom Lokal „Zur schönen Aussicht“ entfernt servieren bzw. betreiben freundliche Albaner einen edlen Italiener. Die Pasta mit Meeresfrüchten gibt es auch glutenfrei, von einer Wahl weiß der Kellner indes nichts, er zuckt lächelnd mit den Schultern und bringt noch eine Extra-Portion Parmesan.

Am Nebentisch sitzen drei albanisch-stämmige Ärzte, die sich im nahen Krankenhaus um die Nordhausener kümmern, wenn es diesen einmal schlechter geht. Alle drei wirken sehr zufrieden, einer bestellt sich sogar hinterher noch ein Dessert.

So seh'n zweite Sieger aus ...

Quelle: Gregor Leip

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